ArcelorMittal stoppt grüne Stahlpläne: Was bedeutet das für die Region?

ArcelorMittal stoppt grüne Stahlpläne: Was bedeutet das für die Region?
Eisenhüttenstadt, Deutschland - Der Stahlkonzern ArcelorMittal hat seine Pläne für die Produktion von „grünem“ Stahl in Bremen und Eisenhüttenstadt überarbeitet. Grund für diese Kehrtwende sind die derzeit hohen Marktgegebenheiten sowie die unzureichende Wirtschaftlichkeit bei der CO2-reduzierten Stahlproduktion, wie die Merkur berichtet. Ursprünglich war der Bau einer Direktreduktionsanlage und eines Elektrolichtbogenofens in Bremen vorgesehen, die perspektivisch auf grünen Wasserstoff setzen sollten. Jetzt legt ArcelorMittal den Fokus auf die Planung von Elektrolichtbogenöfen in beiden Standorten.
Im Rahmen eines Fördervertrags, der der Bundesregierung über 1,3 Milliarden Euro zusichert, ist der Konzern verpflichtet, diese Änderungen zu kommunizieren, da ein Baubeginn bis Juni 2025 festgelegt war. Die Produktionsstrategien in Bremen und Eisenhüttenstadt sollen nun an die wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Neuer Kurs Richtung Dekarbonisierung
Trotz dieser Änderungen bleibt ArcelorMittal seinem langfristigen Ziel treu: bis 2050 die Stahlproduktion in Europa klimaneutral zu gestalten. Am 19. Juni 2025 stellt der Konzern den Klimaschutzbericht 2020 vor, der eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 30% bis 2030 zum Ziel hat. Anstatt die Pläne vollständig auf Eis zu legen, wird weiterhin an der Einführung von Smart-Carbon-Technologien gearbeitet, auch Wasserstoff bleibt ein zentrales Element dieser Strategie. Die Webseite von ArcelorMittal informiert über den Beginn des Wettrennens in Richtung der Dekarbonisierung.
Ein weiteres Highlight im Umstellungsprozess ist das Projekt H2H, das 2019 ins Leben gerufen wurde und die Errichtung einer Direktreduktionsanlage in Hamburg umfasst. Dort wird eine Investition von 110 Millionen Euro aufgebracht, mit dem Ziel, Clo2-Reduktion durch Erdgas sowie später durch Wasserstoff zu erreichen. Maßnahmen wie der Bau eines Elektrolyseurs mit anfangs 100 MW, der später auf 300 MW erweitert werden soll, stärken die Ambitionen des Unternehmens, die Stahlproduktion umweltfreundlicher zu gestalten.
Zukunftsperspektiven in Bremen und Eisenhüttenstadt
Für die Standorte Bremen und Eisenhüttenstadt bedeutet dies, dass auch hier die Zukunftsstrategien weiterhin fest im Zeichen des Wandels stehen. In Eisenhüttenstadt wird, wie geplant, Wasserstoff im Hochofen eingesetzt, und die Installation einer elektrischen Schrottschmelz-Anlage ist ebenfalls in Planung. Diese Schritte sind Teil eines umfassenden Ansatzes, um die CO2-Bilanz signifikant zu verbessern und eine klimaneutrale Stahlherstellung bis 2050 zu erreichen. Eine Kombination aus neuen Technologien, wie die Integration von Wasserstoff, wird als Schlüssel für den langfristigen Erfolg angesehen.
ArcelorMittal bleibt somit nicht nur auf Kurs, sondern zeigt auch Flexibilität in der Umsetzung seiner ehrgeizigen Pläne für eine saubere Stahlproduktion in der Zukunft. Auch wenn die konkreten Schritte in Bremen und Eisenhüttenstadt nun abgewandelt werden, bleibt das Gesamtziel eines klimaneutralen Unternehmens unvermindert im Fokus.
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Ort | Eisenhüttenstadt, Deutschland |
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