Achtung! Zecken melden: Naturschutzbund ruft zur Aktion auf!

Achtung! Zecken melden: Naturschutzbund ruft zur Aktion auf!

Oder-Spree, Deutschland - In Brandenburg ruft der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Bevölkerung dazu auf, gefundene Zecken zu melden. Diese Initiative ist nicht nur eine Aufforderung zur Aufmerksamkeit, sondern auch Teil eines umfassenderen Projekts zur Analyse der Zeckenverbreitung im Kontext des Klimawandels. Der Nabu lädt die Bürger ein, Zecken, die sie beispielsweise in der Kniekehle oder Achselhöhle finden, zu fotografieren. Wichtig ist, dass die Zecken vor dem Fotografieren entfernt werden, um die genaue Artbestimmung zu ermöglichen. Die Aktion erfolgt in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover und zielt darauf ab, die Verbreitung von Buntzecken und anderen Spezies zu untersuchen, die potenziell gefährliche Krankheiten übertragen können, wie etwa Lyme-Borreliose und FSME.

Das Thema ist insbesondere für die Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree, Spree-Neiße und Frankfurt Oder relevant, da diese als FSME-Risikogebiete gelten. Laut n-tv werden die Zecken nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks und Zoos entdeckt, was die Verbreitung durch verschiedenste Umgebungen betont. Die Wiesenzecke und der Gemeine Holzbock sind die Hauptverursacher von menschlichen Zeckenbissen, und die Feuchtigkeit sowie die gemäßigten Temperaturen bieten ihnen ideale Lebensbedingungen.

Wachsende Gesundheitsrisiken

Die Verbreitung von Zecken und deren Überträger wird durch den Klimawandel zusätzlich begünstigt. Laut einem neuen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) erhöht die Erderwärmung das Risiko für Infektionskrankheiten, da die Temperaturen die Vermehrung von Bakterien und Virus-Überträgern wie Zecken begünstigen. Es wird prognostiziert, dass in Deutschland neue Zeckenarten, wie die Hyalomma-Zecke, immer mehr verbreitet sein werden und ernsthafte Erkrankungen wie das Fleckfieber übertragen können. Tagesschau berichtet, dass zwei Drittel der Erreger von Infektionskrankheiten als klimasensibel gelten.

Zusätzlich dazu kommt, dass tropische Arten wie die Asiatische Tigermücke bereits in südwestlichen Regionen Deutschlands und in Städten wie Berlin heimisch sind. Diese Mücke kann gefährliche Viren wie Dengue- und Zika-Viren übertragen. Die Folgen des Klimawandels sind also weitreichend und machen eine Aufklärung der Bevölkerung über Zeckenschutz und die FSME-Impfung umso wichtiger.

Ein Aufruf zur Mitwirkung

Die Nabu-Kampagne zur Meldung von Zecken stellt nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Forschung dar, sondern verdeutlicht auch, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann. Tierbesitzer werden gebeten, auch Zecken von ihren Haustieren zu melden. Die Fotos, die Bürger zur Verfügung stellen, helfen, die verschiedenen Zeckenarten besser zu kategorisieren und deren Verbreitung zu analysieren.

Im Rahmen der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel stehen Gesundheitsbehörden vor der Aufgabe, sich auf eine Zunahme von Infektionsfällen einzustellen. Hitzewellen stellen bereits jetzt ein Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Mit der steigenden Zahl an Hitzetagen und der Ausbreitung von Krankheitserregern durch Zecken wird die Notwendigkeit deutlich, das Gesundheitssystem entsprechend anzupassen, um drohenden Gesundheitsrisiken wirksam zu begegnen.

In Brandenburg gilt es also, wachsam zu sein und aktiv zu handeln. Das Melden von Zecken kann eine einfache, aber effektive Möglichkeit sein, zum Naturschutz und zur eigenen Gesundheit beizutragen. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen des Klimawandels meistern und die Ausbreitung von Zecken und deren gefährlichen Erregern eindämmen.

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OrtOder-Spree, Deutschland
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