Rüdersdorfer Gasspeicher erreicht 90% – Ist Deutschland sicher?

Rüdersdorf bei Berlin hat mit 90% Füllstand im Gasspeicher einen überdurchschnittlichen Wert gegenüber Deutschland.

Rüdersdorf bei Berlin hat mit 90% Füllstand im Gasspeicher einen überdurchschnittlichen Wert gegenüber Deutschland.
Rüdersdorf bei Berlin hat mit 90% Füllstand im Gasspeicher einen überdurchschnittlichen Wert gegenüber Deutschland.

Rüdersdorfer Gasspeicher erreicht 90% – Ist Deutschland sicher?

In Brandenburg gibt es positive Nachrichten aus der Energieversorgung. Der Gasspeicher Rüdersdorf, betrieben von EWE, erreicht einen Füllstand von 90 Prozent. Damit liegt er deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 69 Prozent, der in den letzten Jahren tendenziell gesunken ist. Während andere Speichereinrichtungen, wie der Gasspeicher in Rehden, nur 20 Prozent ihrer Kapazität nutzen, kann Rüdersdorf stolz über 80 Millionen Kubikmeter Erdgas lagern. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Gasspeicher in Deutschland zuletzt am 11. August erst zu 65 Prozent gefüllt waren und aktuell auf 68,9 Prozent aufgestockt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren standen die Füllstände bei 75 Prozent im Jahr 2022, 90 Prozent im Jahr 2023 und fast 92 Prozent im Jahr 2024. Viele Speicherkunden haben den Gasspeicher frühzeitig befüllt, was zu diesen überdurchschnittlichen Werten beiträgt. Dies berichtet RBB24.

Diese positiven Zahlen stehen jedoch im Kontext eines herausfordernden Energiemarktes. Ab Oktober 2025 wird die Einführung der Konvertierungsumlage von 0,18 Euro pro Megawattstunde die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Gasspeicherung erschweren. Hohe Marktpreise und enge Preisdifferenzen zwischen Sommer- und Wintergas reduzieren die Anreize für weitere Einlagerungen. Auch die Entspannung nach der alarmierenden Situation im vergangenen Jahr, als die Alarmstufe für die Gasversorgung nach dem russischen Übergriff auf die Ukraine verhängt wurde, zeigt Auswirkungen. Diese wurde mittlerweile aufgehoben, und die technisch verfügbaren Speicheranlagen können bei Bedarf schnell wieder in Betrieb genommen werden.

Gasversorgung in Deutschland

Der Füllstand der deutschen Gasspeicher hat sich vergangene Woche als eher bescheiden dargestellt. Aktuell liegt er laut NDR bei 69 Prozent – das sind etwa 9 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021. Der Grund dafür liegt in einem kälteren Winter sowie einem hohen Gasverbrauch der Industrie zwischen November und Februar, was auch daran zu erkennen ist, dass in der Woche vom 11. bis 17. August 8 Terawattstunden Gas verbraucht wurden, was 24,9 Prozent weniger ist als im Durchschnitt von 2018 bis 2021.

Deutschland kann derzeit auf eine Gesamtkapazität von etwa 250 Terawattstunden der Gasspeicher zurückgreifen. Der Gasverbrauch war 2024 mit fast 850 Terawattstunden hoch. Trotz der Herausforderungen, vor denen der Energiemarkt steht, wird der Gasverbrauch in Deutschland nicht als kritisch eingestuft, was auch daran liegt, dass die Importe aus Russland drastisch gesenkt wurden und sich auf Norwegen und die Niederlande konzentrieren. Flüssiggas, das über neue Terminals importiert wird, leistet ebenfalls einen Beitrag zur Stabilität der Gasspeicher. ZDF informiert darüber, dass die Bundesregierung bei einer Gasmangellage zu einem „Notfallplan Gas“ greifen kann, der geschützte Kunden wie Haushalte und Schulen umfasst.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation auf dem Gasspeicher-Markt entwickelt und ob die gefüllten Vorräte in Rüdersdorf auch in Zukunft einen positiven Trend setzen können. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, vor allem durch die anstehenden Änderungen in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Wetterbedingungen, die den Gasverbrauch stark beeinflussen können.