Bad Wilsnack setzt auf neue Ärzte: Medizinisches Versorgungszentrum kommt!
Bad Wilsnack plant ein medizinisches Versorgungszentrum zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung bis Ende 2027.

Bad Wilsnack setzt auf neue Ärzte: Medizinisches Versorgungszentrum kommt!
In der kleinen Stadt Bad Wilsnack ist Bewegung in der medizinischen Versorgung angesagt. Die Stadtverordneten sind sich der drängenden Situation in der ärztlichen Betreuung bewusst, insbesondere da in den kommenden Jahren mehrere Ärzte in den Ruhestand gehen werden. Wie der Nordkurier berichtet, präsentierte Bürgermeisterin Martina Richter bereits im Mai 2023 die Idee für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Die Mehrheit der Stadtverordneten hat beschlossen, dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Seitdem laufen die Planungen auf Hochtouren.
Das geplante MVZ soll seinen Platz im ersten Obergeschoss des Gebäudekomplexes am Gutshof 5 direkt über dem Norma-Markt finden. Die Stadt hat die Planungsleistungen nach einer europaweiten Ausschreibung an das Planungs- und Ingenieurbüro Tietke aus Havelberg vergeben. Architekt Göran Fenn ist ebenfalls in das spannende Vorhaben eingebunden. Geplant sind zwei Arztpraxen, wobei eine etwa 161 Quadratmeter und die andere rund 203 Quadratmeter groß sein wird. Der Fokus liegt hierbei auf der Allgemeinmedizin. Die Stadt selbst wird das MVZ nicht betreiben, sondern führt Gespräche mit dem Elbmed Kreiskrankenhaus Prignitz über eine Vermietung der Praxen.
Wohnraum für neue Bewohner
Doch das MVZ ist nicht alles, was die Stadt Bad Wilsnack plant. Oben drüber sollen im Ober- und Dachgeschoss sieben Wohnungen mit Größen zwischen 40 und 87 Quadratmetern entstehen, jede davon mit einem eigenen Balkon. Um den barrierefreien Zugang zu ermöglichen, ist ein Fahrstuhl für die neuen Wohnungen vorgesehen. Der Start des Projekts ist für das Frühjahr 2026 angepeilt, und die Arbeiten sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Die geschätzten Kosten für diese umfangreichen Bauvorhaben liegen zwischen 3 und 3,5 Millionen Euro.
Um diese Vorhaben zu realisieren, benötigt die Stadt Kredite, die von der Kommunalaufsicht des Landkreises Prignitz genehmigt werden müssen. Das Bauamt ist somit gefordert, mögliche Fördermöglichkeiten zu prüfen, um die finanziellen Herausforderungen zu meistern.
Hintergrund der medizinischen Versorgung in ländlichen Räumen
Die aktuelle Entwicklung in Bad Wilsnack ist Teil eines größeren Trends in ländlichen Gebieten, wo die medizinische und pflegerische Versorgung oft eine Herausforderung darstellt. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung wird die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen durch eine geringere Anzahl von Einrichtungen und längere Anfahrtswege zu den Ärzten geprägt. Während die Bevölkerung qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen erwartet, sind speziell Kinder- und Jugendärzte in diesen Gegenden häufig Mangelware.
Die Bedarfsplanung wird durch Richtlinien der ärztlichen Selbstverwaltung geregelt, doch innovative Ansätze sind notwendig, um die Herausforderungen zu meistern. Kooperationen zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen, telemedizinische Angebote und mobile Gesundheitsdienstleister sind nur einige der Möglichkeiten, die in ländlichen Gebieten zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beitragen können.
In Anbetracht der bevorstehenden Herausforderungen zeigt Bad Wilsnack mit dem geplanten MVZ, dass hier ein gutes Händchen bewiesen wird. Die Stadt geht proaktiv auf die Bedürfnisse ihrer Bürger ein und trägt damit zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen bei.