Zukunft der Verwaltung: Landrat erörtert KI-Potenziale in Kyritz
Landrat Dr. Schulze Pellengahr diskutierte am 9. Juli 2025 in Kyritz mit Ostprignitz-Ruppin über KI in der Verwaltung.

Zukunft der Verwaltung: Landrat erörtert KI-Potenziale in Kyritz
Gestern reiste Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat aus Coesfeld, in den Partnerkreis Ostprignitz-Ruppin. Damit nahm er an der Führungrträgertagung der Kreisverwaltung in Kyritz, Brandenburg, teil. Im Mittelpunkt dieser Tagung stand ein hochaktuelles Thema: die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung. Verschiedene Fachvorträge widmeten sich der konkreten Umsetzung von KI in den Verwaltungsdezernaten. Besonders interessant war Dr. Schulze Pellengahrs Bericht über seine eigenen Erfahrungen mit KI in der Coesfelder Verwaltung, der den Austausch unter den Landräten beflügelte.
Im persönlichen Gespräch mit Landrat Ralf Reinhardt kam auch die kommunale Strukturreform zur Sprache. Reinhardt hatte bereits beim Festakt „50 Jahre Kommunale Neugliederung“ in Coesfeld gesprochen und die Wichtigkeit von Reformen für die effiziente Gestaltung der Verwaltung betont. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig der regelmäßige Austausch zwischen den beiden Landräten ist, um voneinander zu lernen und Synergien zu schaffen, wie Kreis Coesfeld berichtet.
Künstliche Intelligenz – Ein revolutionäres Werkzeug
Die Tagung war Teil eines größeren Rahmens, der durch eine Studie des Fraunhofer IAO unterstützt wird, die sich intensiv mit der Rolle von KI in der öffentlichen Verwaltung befasst. Unter der Leitung von Steffen Braun und dem renommierten Studienautor Prof. Dr. von Lucke, hat diese Studie herausgearbeitet, inwiefern KI die Verwaltungsprozesse revolutionieren kann – zum Vorteil sowohl der Mitarbeitenden als auch der Bürger. Anwendungsbeispiele wie Chatbots und digitale Assistenten für den Service zeigen auf, wie KI alltägliche Anforderungen effizienter handhabbar macht. Auch die sichere Verwaltung von Identitätsmanagement gehört zu den Themen, die angesprochen wurden, wie Fraunhofer IAO dokumentiert.
Doch bei aller Euphorie gibt es auch Herausforderungen. Der demografische Wandel, der zu einem Verlust von Erwerbstätigen in Deutschland führt, erfordert es, dass Verwaltungen ihre Prozesse optimieren. Künstliche Intelligenz kann hier ein wahrer Segen sein, indem sie Routinetätigkeiten übernimmt und mehr Raum für strategische Aufgaben schafft. Die munteren Bürger erwarten heute ein hohes Maß an Serviceorientierung und Transparenz. KI ist hier ein Werkzeug, das die Effizienz steigern kann, wodurch Bürgeranfragen schneller und präziser behandelt werden können, wie auf Kommune Digital Forum erläutert wird.
Rechtliche und ethische Überlegungen
Bei der Implementierung von KI in der Verwaltung sind jedoch wichtige rechtliche, technische und ethische Überlegungen zu berücksichtigen. Der AI Act der EU setzt hier Maßstäbe für ein sicheres und verantwortungsvolles Management von KI-Technologien. Hochrisiko-KI-Systeme, die sensible Daten verwenden, müssen strengen Sicherheitsmaßnahmen unterzogen werden. Dies erfordert von den Verwaltungen nicht nur technische Adaptationen, sondern auch Schulungen für das Personal, um die langfristige Integration von KI erfolgreich zu gestalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung voraussichtlich weiterhin an Bedeutung gewinnen wird. Veranstaltungen wie die in Kyritz sind unerlässlich, um das Wissen und die Erfahrungen zu teilen und um einen zukunftsfähigen, effizient arbeitenden Verwaltungsapparat zu gestalten.