Bürgermeisterwahl Rheinsberg: Peitsch vs. Schwochow – Wer setzt sich durch?

Bürgermeisterwahl Rheinsberg: Peitsch vs. Schwochow – Wer setzt sich durch?
Rheinsberg, Deutschland - In Rheinsberg heißt es ab sofort wieder: „Alle Stimmen zählen!“ Denn am 28. September 2025 steht die nächste Bürgermeisterwahl an. In der kleinen Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, gelegen im malerischen Ruppiner Seenland, können die gut 8.100 Einwohner ihre Stimme abgeben und über die Führung ihrer Gemeinde entscheiden. Die Stadtwahlleiterin hat nun den Termin offiziell bekannt gegeben, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Werfen wir einen Blick auf die Kandidaten: Die erste Bewerberin, die sich in den Ring wagt, ist die 62-jährige Silke Peitsch von der CDU. Sie lebt seit 15 Jahren mit ihrem Mann in Dorf Zechlin und möchte sich als Bürgermeisterin für alle Rheinsberger positionieren. Auffällig dabei: Ihr Wahlflyer ist nicht in den typischen CDU-Farben gehalten, was Teil ihrer Strategie ist, eine breitere Wählerschaft anzusprechen. Peitsch glaubt, dass die Unsicherheiten und Ängste, die derzeit in der Stadt vorherrschen, direkt auf die Politik des aktuellen Amtsinhabers Frank-Rudi Schwochow (BVB/Freie Wähler) zurückzuführen sind.
Ein zweiter Anlauf für den Amtsinhaber
Schwochow, der von der BVB/Freie Wähler einstimmig zur Wiederwahl nominiert wurde, bringt eine angespannte politische Vergangenheit mit. In den letzten Monaten sieht er sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, darunter Untreue und Verleumdung. So wird ihm vorgeworfen, eigenmächtig den Geschäftsführer der Rheinsberger Wohnungsgesellschaft Rewoge gekündigt zu haben, ohne den notwendigen Beschluss eingeführt zu haben. Laut Informationen des RBB entstehen dadurch Kosten von über 10.000 Euro für Prozess- und Anwaltskosten.
Die Frist für die Einreichung der Wahlvorschläge läuft bis zum 24. Juli 2025, 12 Uhr. Das bedeutet, dass möglicherweise noch weitere Kandidaturen ins Rennen kommen könnten. Das Interesse an dieser Wahl dürfte groß sein, nicht zuletzt, weil Bürgermeister und Landräte in Brandenburg seit 1993 direkt von den Bürgern gewählt werden. Eine solche Wahl bringt die Chance auf frischen Wind in die kommunale Politik, wobei sich oft Schwierigkeiten mit der Wahlbeteiligung zeigen; weniger als die Hälfte der Bürger nahm an den letzten Wahlen teil.
Ein Blick in die politische Landschaft
Die Bürgermeisterwahl in Rheinsberg findet in einem Kontext statt, in dem parteilose Bewerber, politische Vereinigungen und auch Einzelbewerberinnen und -bewerber ihre Vorschläge einreichen können. Die Wahlprogramme müssen überzeugen, um die Wähler zu mobilisieren, besonders in Zeiten von Unkenntnis und Desinteresse an politischen Prozessen. Silke Peitsch hat bereits eigene Initiativen gestartet, etwa Waldspaziergänge mit Kita-Kindern, um ihrem Engagement Ausdruck zu verleihen und den Kontakt zu den Bürgern zu intensivieren.
Peitsch plant, ihre aktuelle Position als Personalleiterin aufzugeben, um sich voll und ganz auf die Herausforderungen des Bürgermeisteramts zu konzentrieren. Ein zukunftsorientierter Ansatz ist ihr wichtig, und sie möchte Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie fördern, um Rheinsberg für Einheimische und Touristen gleichermaßen attraktiv zu machen. Gleichzeitig ist sie in einer Ausbildung zur Rettungsschwimmerin, um der regionalen Herausforderung des Mangel an Rettungsschwimmern aktiv zu begegnen.
Die kommende Wahl verspricht also spannend zu werden. In einem Umfeld, das durch Verunsicherung geprägt ist, gilt es, die Bürger aktiv einzubeziehen und die politischen Angebote verständlich zu gestalten. Die kommenden Wochen bis zur Frist für die Wahlvorschläge werden zeigen, wer sich noch in den Wettkampf um die Gunst der Wähler stürzt. Eine mögliche Stichwahl ist für den 12. Oktober 2025 angesetzt; die Bürger können gespannt bleiben.
Details | |
---|---|
Ort | Rheinsberg, Deutschland |
Quellen |