CSD in Neuruppin: Pride Walk unter Polizei-Schutz vor Rechtsextremen!

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Neuruppin feiert 2025 Pride Walk unter Polizeischutz, während rechtsextreme Bedrohungen zunehmen. Sicherheit und Solidarität im Fokus.

Neuruppin feiert 2025 Pride Walk unter Polizeischutz, während rechtsextreme Bedrohungen zunehmen. Sicherheit und Solidarität im Fokus.
Neuruppin feiert 2025 Pride Walk unter Polizeischutz, während rechtsextreme Bedrohungen zunehmen. Sicherheit und Solidarität im Fokus.

CSD in Neuruppin: Pride Walk unter Polizei-Schutz vor Rechtsextremen!

In Deutschland finden jeden Sommer wieder zahlreiche CSD-Umzüge statt, bei denen queere Menschen für ihre Rechte demonstrieren. Doch die Freude über die Veranstaltungen wird immer wieder durch rechtsextreme Übergriffe getrübt. Insbesondere beim Pride Walk in Neuruppin, der in diesem Jahr unter intensiven Sicherheitsvorkehrungen steht, zeigt sich die bedrohliche Situation, mit der sich die Community konfrontiert sieht. Marleen Vock, die die Veranstaltung angemeldet hat, berichtet von einem engen Austausch mit der Polizei, die sogar kurz vor dem Beginn des Events nach dem Sicherheitszustand erkundigte. Laut esslinger-zeitung.de ist es unerlässlich geworden, solche Veranstaltungen zu schützen, um den Teilnehmenden ein sicheres Feiern zu ermöglichen.

Wie das WDR in einem aktuellen Bericht beschreibt, hat die steigende Zahl an queerfeindlichen Übergriffen die Notwendigkeit von Polizeischutz bei CSDs zur traurigen Realität gemacht. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland täglich im Schnitt acht Fälle von Hasskriminalität gegen queere Personen registriert, und gerade zur Pride-Saison häufen sich die gewaltsamen Vorfälle. Angriffe stammen oft aus verschiedenen gesellschaftlichen Lagern, vornehmlich jedoch vom rechtsextremen Spektrum. Auch Kleingruppen rufen zu Gegenaktionen gegen die Veranstaltungen auf und erhöhen somit den Druck auf die Veranstalter sowie die Teilnehmenden.

Die traurige Realität der CSD-Atmosphäre

Der Christopher Street Day ist weit mehr als ein bunter Umzug; er ist ein Zeichen für die Erinnerung an die Proteste von 1969 in New York. Doch während die Pride-Saison in voller Fahrt ist, wird auch in Ostdeutschland, wo die AfD häufig die stärkste politische Kraft stellt, das queere Leben zunehmend von Drohungen und Übergriffen begleitet. Beispielhaft für diese Probleme steht der erste CSD der „Pride Season“ 2025 in Schönebeck, der aufgrund unzureichender Sicherheitsvorkehrungen durch Polizei und Ordnungsamt vorzeitig aufgelöst werden musste, wie tagesschau.de berichtet. Das Vertrauen in die Sicherheitslage schwindet, und es wird immer offensichtlicher, dass die Community dringenden Schutz und Rückhalt benötigt.

Die kritische Situation führt dazu, dass Veranstalter ihre Routen anpassen und enge Kooperationen mit der Polizei eingehen, um mögliche Übergriffe zu vermeiden. In Städten wie Pforzheim und Eberswalde gab es bereits mobilisierende Aktionen während geplanter CSDs, und auch in Thüringen ist die Lage angespannt, wo die Kleinpartei „Der III Weg“ gegen den CSD in Erfurt mobilisiert. Richard Gleitsmann, Sprecher des Erfurt Pride, betont die Wichtigkeit, mit den Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten, um die Teilnehmenden zu schützen.

Ein Aufruf zur Solidarität

Die Reaktionen auf diese wachsenden Bedrohungen werfen grundlegende Fragen zur Zukunft der CSDs auf. Es wird dabei deutlich, dass Veranstaltungen, die ursprünglich Orte des Feierns waren, zunehmend in den Bereich der Sicherheitsmaßnahmen gerückt werden. Die von WDR angesprochene gesellschaftliche Unterstützung für queere Menschen ist an vielen Orten nicht mehr so stark, wie sie sein sollte. Auch prominentere Stimmen, wie Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, ziehen sich von der symbolischen Unterstützung zurück. Eine Entwickelung, die die Anliegen der queeren Community zusätzlich ineffektiv macht und bei vielen auf Unverständnis stößt.

Insgesamt bleibt der Bedarf an Solidarität und gesellschaftlichem Rückhalt für die LSBTIQ*-Community ungebrochen. Die Prägekraft der CSDs darf nicht erlöschen – sie sind nicht nur ein Fest der Vielfalt, sondern auch ein notwendiger Protest für Gleichstellung und Akzeptanz. Aber was passiert, wenn Pride-Veranstaltungen nicht mehr nur Feierlichkeiten sind, sondern unter dem Zeichen der Bedrohung stehen? Diese Fragen stehen im Raum und erfordern dringend eine Antwort.