Schädel-Fund in Velten: Ermittlungen zu Vermisstenfällen laufen weiter!

In Velten wurde die Suche nach weiteren Knochen des im April entdeckten Schädels eingestellt; Ermittlungen zu Vermisstenfällen laufen.
In Velten wurde die Suche nach weiteren Knochen des im April entdeckten Schädels eingestellt; Ermittlungen zu Vermisstenfällen laufen. (Symbolbild/MB)

Schädel-Fund in Velten: Ermittlungen zu Vermisstenfällen laufen weiter!

Velten, Deutschland - Die Suche nach weiteren Überresten des im April entdeckten menschlichen Schädels in Velten ist abgeschlossen. Oberstaatsanwalt Andreas Pelzer aus Neuruppin bestätigte, dass sämtliche Bemühungen, im angrenzenden Gebiet nach weiteren Knochen zu suchen, ohne neue Funde blieben. Der Schädel wurde am 25. April während vorbereitender Brückenarbeiten im Veltener Stichkanal gefunden, in einer Tüte verpackt und mit einem Stein beschwert. Über die Identität des Schädels oder dessen Zustand gibt es im Moment keine neuen Informationen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sowie gerichtsmedizinische Untersuchungen laufen jedoch weiterhin auf Hochtouren, während mögliche Verbindungen zu Vermisstenfällen in der Region geprüft werden.

Die Hintergründe des Schädelfunds

Der Fund des Schädels wirft viele Fragen auf und wirft ein Licht auf die Situation zahlreicher Vermisstenfälle in Brandenburg. Laut n-tv prüfen die Ermittler eine Verbindung zu einem Mordfall sowie weiteren Vermisstenfällen. Besonders besorgniserregend ist der Fall einer damals 17-jährigen, hochschwangeren Frau, die 1997 in Hennigsdorf bei Berlin verschwand. Ihr Leichnam wurde nie gefunden, und auch bei dieser Untersuchung konnte ausgeschlossen werden, dass der Schädel zu ihr gehört. Dabei wurden DNA-Analysen herangezogen.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Ausschluss eines Zusammenhangs zu einem vor einem Jahr vermissten jungen Mann aus Rathenow. Das lässt Raum zur Spekulation über weitere mögliche Täter oder Kriminalfälle, die möglicherweise noch auf Lösung warten. Die Staatsanwaltschaft hat daher alle Hände voll zu tun, um diese offene Fragen zu klären und den Familien der Vermissten eine Antwort zu geben.

Die Realität der Vermisstenfälle in Brandenburg

Auf der anderen Seite steht die nüchterne Realität: In Brandenburg gelten über 400 Menschen als vermisst, und die Dunkelheit über einige dieser Fälle reicht teils Jahrzehnte zurück. Auch wenn die Ermittlungen aktuell im Fokus stehen, haben die Akten älterer Vermisstenfälle nicht an Relevanz verloren. Zum Beispiel wird der Fall von Jörn Bourry, einem 12-Jährigen aus Schönow, der 1975 verschwand, nicht vergessen. Die Akten von Dirk Lunkwitz, der 2011 aus Zeckerin verschwunden ist, werden ebenfalls aktiv gehalten, wartet doch auch dieser Fall auf Antworten.

Das Landeskriminalamt Brandenburg ist mit einer speziellen Mordkommission beauftragt, um Licht ins Dunkel dieser erschütternden Fälle zu bringen. Es ist klar, dass bei über der Hälfte der vermissten Personen die Zeitspanne über ein halbes Jahr hinausgeht, was die Hoffnungen auf positives Ergebnis schmälert. Dennoch bleibt es wichtig, die geschätzten 88 Altfälle und 26 Vermisstenfälle weiter zu untersuchen, so wie moz berichtet.

Hinweise zu vermissten Personen können bei jeder Polizeidienststelle oder über das Online-Formular des Landeskriminalamts Brandenburg eingereicht werden. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich aktiv an den Ermittlungen zu beteiligen. Jeder kleinste Hinweis kann entscheidend sein.

Details
OrtVelten, Deutschland
Quellen