Graffiti-Ärger in Velten: Hertha BSC Schriftzug wird entfernt!

Graffiti-Ärger in Velten: Hertha BSC Schriftzug wird entfernt!
In Velten wird gerade ein schickes Stück Geschichte am Leben gehalten, auch wenn es gerade mit der Entfernung von Graffiti zu kämpfen hat. Ein eindrucksvolles 50 Meter langes Graffiti, das den Schriftzug des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC trägt, ziert eine Klinkermauer in der Breiten Straße. Doch der Spaß hat ein Ende, denn Bürgermeisterin Ines Hübner (SPD) ist über diese Schmiererei alles andere als erfreut. Am Montagmorgen begann die Fachfirma „Graffiti Tiger“ mit der Beseitigung. Der Kampf gegen die Schmiererei zeigte sich auch bei der Wahl der Mittel: Zunächst kam eine alkalische Lösung zum Einsatz, bevor das Graffiti mit einem Hochdruckschlauch entfernt wurde.
Die Stadtverwaltung hatte bereits am 1. August Anzeige gegen Unbekannt erstattet, nachdem die ersten Graffitispuren am 29. Juli entdeckt wurden. In den darauffolgenden Nächten nahmen die Schmierereien zu. „Das ist eine unerfreuliche Entwicklung“, so Jörg Heger von der Räumungsfirma. Die Kosten für die Entfernung belaufen sich auf einen mittleren vierstelligen Betrag. Der Zuwachs von Graffitis, insbesondere von Fußballvereinen, ist ein Phänomen, das nicht nur Velten betrifft. Auch in anderen Städten wurde ein Anstieg festgestellt, wie unter anderem bei den Untersuchungen der Polizei München zu vermehrten Graffitis von Fußballfans zu sehen ist.
Vandalismus als gesamtgesellschaftliches Problem
Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Bahn ihrerseits einen enormen Schaden durch Vandalismus im Zusammenhang mit Fußballspielen zu beklagen. Wie die rbb24 berichtet, belaufen sich die jährlichen Kosten auf etwa zwei Millionen Euro. Grund für die Zunahme solcher Taten sind häufig gruppendynamische Prozesse und der Einfluss von Alkohol, festgestellt von Fanforschern. Die Vereine werden eigenverantwortlich in die Pflicht genommen, wenn es um die Kosten für die Schäden ihrer Fans geht. Die Gewerkschaft der Polizei hat sogar gefordert, dass die Fußballvereine für die von ihren Fans verursachten Vandalismus-Kosten in einer Art von Sonderzügen aufkommen sollten.
Im Fußballumfeld wird damit ein anhaltendes Problem beleuchtet: die Verantwortung von Fans und Vereinen. Hertha BSC hat sich zwar kritisch zu einer Haftung geäußert, setzt aber zugleich auf ein besseres Miteinander zwischen Vereinen und Fans als Schlüssel zur Prävention von Vandalismus. „Eine echte Lösung liegt in der gemeinsamen Präventionsarbeit“, betont ein Clubvertreter.
Auf der Suche nach Lösungen
Die Herausforderungen sind vielfältig. In München werden die Tatorte für Graffitis strategisch gewählt, oft in der Nähe der Allianz Arena. Seit Dezember 2022 stellte die Polizei über 80 Schadensmeldungen von besprühten Schildern und Brücken fest. In mehreren Fällen wurden bereits Tatverdächtige festgenommen, doch die Polizei erwartet, dass die Graffitis nach der Entfernung schnell wieder auftauchen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass diese Form von Vandalismus tief in der Kultur der Fußballfans verankert ist.
Die wichtige Frage bleibt, wie man dem Ganzen begegnen kann. Ein verstärktes Polizeiaufgebot wird oft als ineffektiv angesehen. Stattdessen sollte, so die Experten, eine Stärkung von Fanprojekten und ein stabiler Dialog zwischen Vereinen und Anhängern im Vordergrund stehen. Das könnte nicht nur die Gewalt und Vandalismus im Umfeld der Stadien verringern, sondern auch ein besseres Verständnis und eine stärkere Gemeinschaft fördern.