Entschärfung einer WWII-Bombe in Sachsenhausen: So geht's weiter!
In Oranienburg wurde ein Blindgänger gefunden. Entschärfungstermine und Sicherheitsmaßnahmen für Sachsenhausen stehen an.

Entschärfung einer WWII-Bombe in Sachsenhausen: So geht's weiter!
Im Oranienburger Ortsteil Sachsenhausen wurde ein Blindgänger entdeckt, der aktuell sicherheitstechnisch aufbereitet wird. Dieser befindet sich im Bereich der „Biberinsel“ und wurde während einer systematischen Kampfmittelsuche gefunden. Laut maz-online.de liegt er in über vier Metern Tiefe und stellt eine potenzielle Gefahr dar. Die Vorbereitungen zur Entschärfung sind bereits in vollem Gange, allerdings sind noch weitere Maßnahmen erforderlich.
Die zuständige Kampfmittelräumungsfirma hat in der Zwischenzeit eine Spundwand um den Blindgänger errichtet, um die Sicherheitsvorkehrungen zu gewährleisten. Ein Elektrobetrieb hat Stromleitungen verlegt, damit die beteiligten Firmen optimal arbeiten können. Darüber hinaus wurde ein Antrag bei der Wasserbehörde eingereicht, um das Grundwasser absenken zu können – eine gängige Praxis, die bei solchen Einsätzen oft notwendig ist.
Überwachung und Sicherheitsvorkehrungen
Die Fundstelle wird rund um die Uhr von einer Wachschutzfirma überwacht, um unbefugten Zugang zu unterbinden. Die Stadtverwaltung zusammen mit den Behörden ist dabei, einen Zeitplan für die Entschärfung zu erarbeiten, der in einem Sperrkreis mündet. Ein Termin für die Bekanntgabe dieses Zeitplans wird voraussichtlich Mitte September bekannt gegeben. Ziel ist es, die Bombe im Herbst zu entschärfen.
Die finanziellen Aspekte liegen in den Händen des Landesbetriebs Forst, der die Kosten der Bergung übernimmt und eine Vereinbarung mit der Stadt Oranienburg getroffen hat. Schließlich ist die Entschärfung solcher Bomben nicht nur eine technische, sondern auch eine logistische Herausforderung.
Blindgänger: Ein nationales Problem
Doch was bedeutet dieser Fund in Sachsenhausen im größeren Kontext? In Deutschland liegen schätzungsweise zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden, wie ardalpha.de berichtet. Jährlich müssen etwa 5.000 dieser Blindgänger geräumt werden. Diese werden häufig während Bauarbeiten oder durch landwirtschaftliche Tätigkeiten zufällig entdeckt. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass solche Funde der Polizei gemeldet werden müssen.
Die sicherheitstechnische Behandlung dieser Blindgänger erfolgt oft direkt vor Ort, da der Transport als gefährlich erachtet wird. Die Kampfmittelräumdienste kommen mit Baggern und Schaufeln zum Einsatz, um diese Munition freizulegen und die darin verborgenen Zündmechanismen zu identifizieren. Ein weiteres Risiko ist, dass ältere Bomben unberechenbarer sind, da der Sprengstoff über fünf Jahrzehnte alt sein kann.
In der Vergangenheit kam es sogar ein- bis zweimal jährlich zu unbeabsichtigten Detonationen, die zu Verletzten und Toten führten. Daher ist es unverzichtbar, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie das Festlegen eines Sicherheitsradius und gegebenenfalls die Evakuierung der Anwohner. Jedes Bundesland hat dabei eigene Regelungen zur Bekämpfung und Beseitigung von Kampfmitteln.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Sachsenhausen entwickeln wird, doch eines steht fest: Die notwendigen Maßnahmen erfordern sowohl das Geschick der Fachleute als auch die Geduld der Anwohner, die auf eine sichere Lösung hoffen. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und berichten, sobald es Neuigkeiten gibt.