Uckermärker Autorin begeistert mit Tabakgeschichten – Buchpreis-Nominiert!

Uckermärker Autorin begeistert mit Tabakgeschichten – Buchpreis-Nominiert!
Schwedt, Deutschland - Was geht gerade in der Uckermark? In der malerischen Region rund um Schwedt, wo der Tabakanbau seit dem 18. Jahrhundert eine tragende Rolle spielt, tut sich wieder einiges. Anke Grodon, die Museumsleiterin in Schwedt, hat eine Interviewreihe mit Zeitzeugen des Tabakanbaus ins Leben gerufen, um die faszinierenden Lebensgeschichten dieser Menschen festzuhalten. „Nordkurier“ berichtet, dass die Spuren des Tabakanbaus in der Region in vielen Gebäuden und Scheunen bis heute sichtbar sind. Damit wird die wichtige Geschichte des Tabaks lebendig gehalten.
Eva-Martina Weyer, eine Journalistin, hat sich von Grodons Initiative anstecken lassen und intensiv recherchiert, um ihr Buch „Tabakpech“ zu schreiben. Bei ihren Recherchen hat sie viele Geschichten und Eindrücke gesammelt, die sie in ihrem Werk verarbeitet hat. Das Buch behandelt eine generationenübergreifende Familiengeschichte, zentriert um die Bäuerin Elfie und erstreckt sich über die Jahre 1930 bis 1996. Weyer beleuchtet die Herausforderungen des Tabakanbaus und den Zusammenhalt der Familien, die in dieser Branche lebten. Sie konnte bei einer Lesung im Kleinkunstsaal des Prenzlauer Dominikanerklosters Zuhörer mit Geschichten von ihrer Kindheit und den besonderen Momenten bei der Arbeit im Tabakanbau begeistern. Auch ihr Buch, das bereits auf der Buchmesse in Frankfurt/Main und der Buchmesse in Leipzig vorgestellt wurde, hat einen besonderen Stellenwert und wurde beim Münchener Verlag Stroux Edition veröffentlicht.
Ein Blick auf die Tabakgeschichte
Die Geschichte des Tabakanbaus in der Uckermark reicht stolze 300 Jahre zurück. Schwedt war zur DDR-Zeit eine der größten Tabakanbauregionen und spielte eine entscheidende Rolle für die lokale Wirtschaft. Laut RBB brachte der Tabak Wohlstand in die Oderregion und war für viele Familien eine wichtige Einkommensquelle. Zudem ist die Uckermark Tabak GmbH der letzte ostdeutsche Tabakproduzent. Während die kleinen Anbauprojekte in den Familien vor etwa 12 Jahren endeten, pflegen die Menschen in der Region weiterhin ihre Erinnerungen und Geschichten.
Das Tabakmuseum Vierraden spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufarbeitung dieser Erinnerungen. Es sichtet, aufbereitet und dokumentiert die Geschichten von Zeitzeugen des Tabakanbaus, was für die nächste Generation von großer Bedeutung ist. Weyer arbeitete auch an dem Projekt “Tabak-Land-Leben”, wo der kulturelle Reichtum des Tabaks filmisch und literarisch behandelt wird.
Ein Blick in die Zukunft
Besonders spannend ist die kommende Preisverleihung in Meißen, bei der Weyer auf der Shortlist für einen renommierten Buchpreis steht. Vom 13. bis 15. Juni wird entschieden, ob sie einen Award für ihr Buch „Tabakpech“ erhält. Diese Auszeichnung könnte nicht nur ihrer Karriere einen Schub geben, sondern auch die Aufmerksamkeit auf die reiche Tabakgeschichte der Region lenken.
Die Zeitzeugen und ihre Geschichten sind ein unverzichtbarer Teil der regionalen Erinnerungskultur, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Erinnerungen wie die von Monika Schmidt, die von ihrer Kindheit und der Arbeit im Tabakanbau erzählt, und Edeltraud Hase, die von den Ersparnissen für einen Trabant berichtet, sind nur einige Beispiele, wie der Tabakanbau das Leben dieser Menschen geprägt hat.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Uckermark eine reiche Geschichte des Tabakanbaus zu erzählen hat, die nicht nur für die Region selbst, sondern für ganz Deutschland von Bedeutung ist. Mit dem fortlaufenden Engagement von Weyer, Grodon und vielen anderen wird diese Geschichte weitergeführt und lebendig gehalten, was für die kommenden Generationen besonders wertvoll ist.
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Ort | Schwedt, Deutschland |
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