Insolvenz bei Hammer: Kunden in Prenzlau und Pasewalk betroffen!

Insolvenz bei Hammer: Kunden in Prenzlau und Pasewalk betroffen!

Prenzlau, Deutschland - In der Uckermark sorgt die Ankündigung der Brüder Schlau GmbH & Co KG für Gesprächsstoff: Das Mutterunternehmen der beliebten Fachmärkte „Hammer“ und „Schlau“ hat Insolvenz in Eigenverwaltung angekündigt. Dies wurde am 28.06.2025 öffentlich und das zuständige Amtsgericht hat bereits das Insolvenzverfahren eingeleitet, wie die SVZ berichtet.

Sven Krüger, Franchise-Partner der Hammer-Märkte in Prenzlau und Pasewalk, zeigte sich von der Insolvenz nicht überrascht. Bereits Ende 2024 mussten deutschlandweit 24 Märkte schließen und viele Mitarbeiter wurden freigestellt. In Prenzlau steht der Mietvertrag für den Markt, der eine Fläche von 2200 Quadratmetern umfasst, ebenfalls auf der Kippe: Die Kündigung wurde bereits zum 30. September 2025 ausgesprochen.

Herausforderungen für den Einzelhandel

Der Einzelhandel steht unter Druck – die Umsatzentwicklung ist rückläufig. Große Ketten konzentrieren sich zunehmend auf Ballungsräume und kämpfen gleichzeitig gegen die Konkurrenz aus dem Internet. Krüger merkt zudem einen Umkehrtrend im Umsatzverhältnis: Früher waren es 70 % Kassenumsatz, mittlerweile dominieren 70 % Auftragsumsatz. Trotz dieser Schwierigkeiten gibt er nicht auf: Er plant, die Fachmärkte in Prenzlau und Pasewalk als selbstständiger Geschäftsführer fortzuführen, unabhängig von „Hammer“.

Die signifikanten Veränderungen im Standortkonzept sind ebenfalls nicht zu übersehen. Krüger merkt an, dass der aktuelle Standort in Prenzlau nicht mehr zeitgemäß ist und der Trend hin zu kleineren Fachmärkten geht. Verhandlungen über die Teilung der Verkaufsfläche in Prenzlau, um zwei separate Märkte zu schaffen, laufen jedoch schleppend. Für alle laufenden Bestellungen will er seine Verpflichtungen gegenüber den Lieferanten weiterhin erfüllen.

Der Blick nach vorne

Ein Räumungsverkauf im Hammer-Fachmarkt in Prenzlau beginnt am 30. Juni. Zusätzlich sucht Krüger nach einem neuen Standort in der Uckermark-Kreisstadt, um die Versorgung der Kunden aufrechtzuerhalten. Am Standort Pasewalk, wo alles stabil scheint, soll sich vorerst nichts ändern – hier ist die wirtschaftliche Basis als stabil zu bewerten.

Die aktuellen Entwicklungen sind Teil einer größeren Welle im Einzelhandel, die sich nicht nur in Brandenburg zeigt. Laut Statista gab es 2023 in Deutschland ca. 110.200 Insolvenzen, was 31.000 weniger als 2013 entspricht. Besonders betroffen waren Dienstleistungsunternehmen, von denen 59 % Insolvenz anmelden mussten. Diese Situation fordert auch Arbeitsplätze: Die Unternehmensgruppe Brüder Schlau aus Holtrup plant, die Marken Hammer und Schlau organisatorisch zu trennen, was voraussichtlich zu einem Abbau von Arbeitskräften führen wird. Konkrete Zahlen wurden bislang nicht veröffentlicht, jedoch wurde eine soziale Absicherung für betroffene Mitarbeiter in den weiteren Standorten erarbeitet.

Für Krüger und seine Märkte bleibt die Hoffnung auf eine nahtlose Eröffnung des neuen Geschäfts spätestens zum 1. Oktober, um den Kunden weiterhin mit Produkten zur Seite zu stehen. Die Situation erfordert nun viel Geschick und einen langen Atem. Das sind Zeiten, in denen jeder Euro zählt, und jeder Markt seinem Kundenkreis zeigt, dass er auch in schwierigen Zeiten ein zuverlässiger Partner sein kann.

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OrtPrenzlau, Deutschland
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