KulturGutRetter im Einsatz: Wertvolle Schätze vor dem Verfall bewahren!

KulturGutRetter im Einsatz: Wertvolle Schätze vor dem Verfall bewahren!
Perleberg, Deutschland - In dieser Woche zeigt sich einmal mehr, wie wichtig der Schutz unseres Kulturerbes ist. Die KulturGutRetter waren auf der Plattenburg bei Perleberg sowie der Burgruine in Mesendorf am Werk, um bei der ersten Übung der Cultural Heritage Response Unit (CHRU) ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Hierbei handelt es sich um ein bemerkenswertes Projekt, das sich mit der Rettung und Bergung von Kulturgütern beschäftigt, die durch Naturkatastrophen oder kriegsbedingte Zerstörungen gefährdet sind.
Das Technische Hilfswerk (THW) kümmert sich im Hintergrund um die Rettung von Mensch und Tier, während die KulturGutRetter die wertvollen Kulturgüter sichern. Das Projekt wird unter der Federführung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Berlin durchgeführt, finanziert vom Auswärtigen Amt, und derzeit sind rund 100 Freiwillige in verschiedenen Funktionen, darunter Museumsleiter, Archäologen und Ingenieure, im Einsatz.
Übung unter realistischen Bedingungen
Die aktuelle Übung brachte 18 Fachleute zusammen, die sich mit der Erfassung von Daten, der Erstellung geografischer Karten, der Feststellung von Schäden sowie der Fotodokumentation beschäftigten. An der Burgruine in Mesendorf wurden sichtbare Bauwerksschäden und Risse dokumentiert, bevor Maßnahmen zur Notabsicherung eingeleitet wurden.
Hierzu gehörte der Einsatz eines Eisenankers in einer instabilen Wand sowie das Befestigen loser Steine. Um die Burgruine gegen weiteren Verfall zu schützen, kam Heißmörtel zum Einsatz. Der Planung und Koordination der Materialbeschaffung lagen drei Paletten voller Technik und Material für den Notfall zugrunde, und der Einsatz wurde eng mit dem Sachbereich Denkmalschutz beim Landkreis Prignitz abgestimmt.
Innovative Lösungen für den Kulturgüterschutz
Ein weiterer interessanter Aspekt des Projekts ist die Entwicklung von Spezialtischen, um Kulturgüter in Krisensituationen erste Hilfe zu leisten. Wie Archäologie Online berichtet, ermöglicht dieser Mechanismus eine rasche, nachhaltige Erstversorgung, um einen weiteren Zerfall der Objekte zu verhindern und Zeit für eine umfassendere Konservierung zu gewinnen.
Die Tische sind leicht, einfach zu transportieren und bieten Platz für digitale Dokumentation der Kulturgüter. Hierbei wird alles notwendig registriert und gereinigt, bevor eine umfassende Pflege der Objekte erfolgen kann. So werden empfindliche Stücke mithilfe von Druckluft und speziellen Bürsten von Schmutz und Aggressoren befreit.
Fundierte Anleitung für den Ernstfall
Für den Notfall gibt es umfassende Anleitungen, die als praktisches Handbuch fungieren. Das Einsatzhandbuch Kulturgut bietet wertvolle Tipps für die Bergung und Erstversorgung von beschädigten Kulturgütern. Es behandelt rechtliche Rahmenbedingungen und gibt präzise Schritte zur Rettung von Objekten verschiedener Materialien vor.
Gerade die Berichte von Sachbereichsleiter Gordon Thalmann, der von der Professionalität des Einsatzes und der Einbindung der örtlichen Denkmalschutzbehörde schwärmt, zeigen, dass hier ein umfassendes und gut durchdachtes Konzept zur Sicherung des Kulturerbes auf dem Prüfstand steht. Im Ernstfall ist die CHRU etwa zehn Tage im Einsatz, bevor ortsansässige Fachleute die Arbeit übernehmen.
Mit diesen Maßnahmen und Projekten wird deutlich, dass unser Kulturerbe nicht nur schützenswert, sondern auch aktiv gesichert wird. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und die Entwicklung innovativer Lösungen ist der Schlüssel, um auch in Krisensituationen handlungsfähig zu bleiben.
Details | |
---|---|
Ort | Perleberg, Deutschland |
Quellen |