Eichenprozessionsspinner: Prignitz kämpft gegen gefährliche Raupen!

Eichenprozessionsspinner: Prignitz kämpft gegen gefährliche Raupen!
Bad Wilsnack, Deutschland - Diese Saison zeigt sich der Eichenprozessionsspinner als ein ernstzunehmendes Problem im Landkreis Prignitz. Wie die Märkische Allgemeine berichtet, hat sich die Ausbreitung des gefurchten Schmetterlingslarvenraupen mehr als erwartet ausgeweitet. Besonders betroffen sind die Orte Quitzöbel im Amt Bad Wilsnack/Weisen und Mödlich im Amt Lenzen-Elbtalaue.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern auch eine Gesundheitsgefahr. Ihre Brennhaare enthalten ein Nesselgift, das Hautreaktionen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen hervorrufen kann. Die Bekämpfung dieser Larvenpopulationen läuft seit 2013, und heuer wurden im Frühling rund 13.000 Bäume entlang der Kreisstraßen behandelt, basierend auf den Daten des Vorjahres. Neu befallene oder nicht gemeldete Bäume wurden bei dem aktuellen Einsatz jedoch nicht berücksichtigt. Diese unentdeckten Bäume sind jedoch leider die Quelle neuer Brennhaare und Gespinstnester.
Aktuelle Maßnahmen
Um die Ausbreitung in den Griff zu bekommen, plant die Kreisverwaltung, ab Mitte Juli die Nester in Bad Wilsnack abzusaugen. „Wir sind auf Meldungen von befallenen Bäumen angewiesen“, erklärt ein Sprecher der Kreisverwaltung. Die Entscheidung über die Maßnahmen zur Bekämpfung liegt aber in den Händen der Kommunen, Baulastträger oder Eigentümer. Die Verwaltung koordiniert die Bekämpfung und vergibt die Arbeiten gebündelt, wobei ein Teil der Kosten vom Landkreis übernommen wird.
Für die Zukunft sind umfassendere Maßnahmen geplant: Intensive Gespräche zu einer größeren Bekämpfungsaktion im kommenden Frühjahr 2026 laufen bereits. Dabei will man alle relevanten Akteure an einen Tisch bringen, um die Situation gemeinsam zu bewältigen.
Gesundheitliche Risiken
Die Hauptrisikogruppen, die sich in den befallenen Gebieten aufhalten, sind vor allem Kinder, Spaziergänger und Anwohner in der Nähe von Eichenbeständen. Laut NetDoktor haben die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners das Potenzial, heftige Haut- und Atemwegsreaktionen hervorzurufen. Sogar ohne direkten Kontakt mit den Raupen kann es durch den Wind zur Verbreitung der feinen Härchen kommen, was die Gefahr verstärkt.
Wenn diese Brennhaare mit der Haut in Berührung kommen, kann es zu Raupendermatitis kommen, die sich durch Beschwerden wie Juckreiz, Hautrötungen und Bläschen äußert. Schwere allergische Reaktionen, wie die Möglichkeit eines anaphylaktischen Schocks, sind zwar selten, aber nicht auszuschließen, wie AOK berichtet. Besonders gefährdet sind unbedeckte Körperstellen, wie Arme und Gesicht, weshalb die Aufklärung über die Risiken und das Melden befallener Bäume von großer Bedeutung sind.
Die Bürger sind daher aufgefordert, im Fall von befallenen Bäumen schnellstmöglich ihre Gemeinden zu informieren, um frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Es liegt in unserem aller Interesse, die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu bewahren und die Ausbreitung dieser lästigen und schädlichen Raupenbestände einzudämmen.
Details | |
---|---|
Ort | Bad Wilsnack, Deutschland |
Quellen |