Kunst und Brandschutz: Fotokünstler beleben Bad Freienwaldes Kurtheater!

Kunst und Brandschutz: Fotokünstler beleben Bad Freienwaldes Kurtheater!

Bad Freienwalde, Deutschland - Das Kurtheater in Bad Freienwalde wird bald zum Schauplatz einer spannenden Kunstausstellung, die das Potential leerstehender Räume aufzeigt. Am 13. Juni 2025 wird dort die Ausstellung „Offene Bühne“ eröffnet, die bis zum 20. Juli 2025 freitags bis sonntags zu sehen ist. Die Ausstellung ist das Werk des Kollektivs der Grenzland-Fotografen, zu dem unter anderem Michael Anker, Jörg Engelhardt und Mikos Meininger gehören. Zu sehen sind Arbeiten von insgesamt zehn Künstler:innen. Unter ihnen entfaltet Jörg Hannemann besondere Aufmerksamkeit mit seinen Straßenaufnahmen aus Kuba.

Besonders spannend ist die Interaktion mit den Räumen des Kurtheaters. Hier gibt es keine thematischen Vorgaben, was den Künstler:innen die Freiheit gibt, ihre kreative Vision zu entfalten. Die Ausstellung wird ausschließlich im Erdgeschoss des Gebäudes stattfinden, da das Obergeschoss aufgrund strenger Brandschutzauflagen nicht zugänglich ist. Diese Auflagen beschränken die Anzahl der Besucher:innen auf maximal 199 Personen gleichzeitig, was auch eine gewisse Verantwortung für die Künstler:innen mit sich bringt, die als Brandschutzhelfer ausgebildet werden müssen. Diese Vorkehrungen sind erforderlich, um den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, die im Kurtheater gelten.

Wertschätzung leerstehender Räume

Die bevorstehende Ausstellung ist nicht nur ein Fest für Kunstliebhaber, sondern auch ein Beispiel dafür, wie aktuelle Initiativen die Wiederbelebung inaktiver städtischer Räume vorantreiben können. Viele sollen inspiriert werden, es den Grenzland-Fotografen gleichzutun, die bereits erfolgreiche Ausstellungen in ähnlichen leerstehenden Gebäuden realisiert haben, etwa in der Königstraße 36 oder der alten Post.

Das Konzept der Kunst im öffentlichen Raum bietet einen interessanten Kontext. Diese Art der Kunst bringt Werke in Stadteile, wo sie für alle zugänglich sind. Von Straßenskulpturen über temporäre Installationen bis hin zu künstlerisch gestalteter Streetart – Kunst im öffentlichen Raum hat sich seit den 1970er Jahren stark weiterentwickelt. Innovative Projekte wie die Reichstagsverhüllung von Christo und Jeanne-Claude oder die berühmten Nanas von Niki de Saint Phalle sind Beispiele, wie Kunst den öffentlichen Raum bereichern kann. Es ist ein Ansatz, der nicht nur ästhetische Werte schafft, sondern auch gesellschaftliche Diskussionen anregt und oft Touristen anzieht, was zur Belebung innerstädtischer Räume beiträgt.

Die Herausforderung mit den Genehmigungen

Die Abwicklung solcher Projekte läuft nicht immer reibungslos. Ein weiteres Beispiel aus der Region ist das historische Empfangsgebäude des Bad Emser Hauptbahnhofs. Dort plant der Investor Yusuf Kocyigit mit seinem Sohn Koray die Umwandlung des über 160 Jahre alten Gebäudes in 18 Wohneinheiten. Leider verzögern Genehmigungen das Fortschreiten dieses Vorhabens, da sowohl Denkmal- als auch Brandschutzauflagen eingehalten werden müssen. Diese Hürden wurden zuletzt in den Gremien der Stadt Bad Ems diskutiert. Ein Geduldsspiel, das sowohl Investoren als auch Künstler vor Herausforderungen stellt.

Die bevorstehende Ausstellung im Kurtheater in Bad Freienwalde bringt nicht nur Kunst an einen spannenden Ort, sondern soll auch das Bewusstsein für die Problematik der Nutzung leerstehender Gebäude schärfen. Wie beim Empfangsgebäude in Bad Ems sehen wir, wie kreative Ansätze und strenge Vorschriften manchmal aufeinanderprallen. Doch der Mut der Künstler:innen im Kurtheater könnte dazu beitragen, nicht nur Kunst, sondern auch neue Perspektiven für städtische Räume zu schaffen.