Motorradfahrer revoltiert in Berlin gegen Kuttentrageverbot!

Fast 1.000 Motorradfahrer demonstrieren am 14. Juni 2025 in Berlin gegen das Kuttentrageverbot für Rockergruppen.
Fast 1.000 Motorradfahrer demonstrieren am 14. Juni 2025 in Berlin gegen das Kuttentrageverbot für Rockergruppen. (Symbolbild/MB)

Motorradfahrer revoltiert in Berlin gegen Kuttentrageverbot!

Berlin, Deutschland - Es war ein aufregender Samstagmittag in Berlin, als nahezu 1.000 Motorradfahrer für eine gute Sache auf die Straße gingen. Sie zeigten Flagge gegen das bundesweit geltende Kuttentrageverbot. Die Demonstration, die am Olympischen Platz in Westend begann, zog eine Vielzahl von Bikern an. Eine der Kolonnen, die sich unter dem Motto „Keine Kollektivstrafen für Biker“ formiert hatte, zählte stolze 750 Teilnehmer. Diese Kolonne war bei der Polizei angemeldet, und die Beamten konnten am Ende des Tages berichten, dass die Veranstaltung ohne Zwischenfälle verlief.

Eine zweite Kolonne mit 175 Bikern, die passionierte Anhänger des Bandidos MC sind, demonstrierte unter dem provokativen Motto „Gegen das Insignien-Verbot“. Diese Gruppe zog über die A100 nach Oranienburg und erfreute sich ebenso an einem ruhigen Verlauf. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2020 das Kuttentrageverbot für kriminelle Rockergruppen wie die Hells Angels und die Bandidos bestätigt, was die Teilnehmer bei ihrer Demonstration offenbar nicht ungeblieben lassen wollten.

Rockergruppen und ihre Regeln

Rockergruppen sind längst nicht nur eine hobbymäßige Ansammlung von Motorradfans. Sie agieren strukturiert und hierarchisch, wobei der Zusammenhalt unter den Mitgliedern enorm ist. Diese Gruppen, auch als Outlaw Motorcycle Gangs (OMCG) bekannt, zeichnen sich durch strenge Regeln und eine enge persönliche Bindung der Mitglieder aus. Laut dem BKA sind sie oft wenig kooperativ mit der Polizei und halten an einem Verhaltenskodex fest, der die Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden verbietet.

Die Kriminalität, die mit diesen Gruppen assoziiert ist, geht weit über bloße Verstöße hinaus. Überwiegend im Verborgenen agierend, sind Rockergruppen nicht nur als Täter von Gewalt- und Rauschgiftkriminalität bekannt, sondern sie sind auch in der Türsteherszene und bei Sicherheitsdiensten aktiv. Symbolträchtig ist der Hells Angels Motorcycle Club, der 2023 in Berlin als die dominanteste Gruppierung galt.

Rockerkriminalität und gesellschaftliche Bedenken

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Rockerbewegung ist deren Einfluss auf die Gesellschaft. Gewalt und kriminelle Machenschaften, die oft auf Prinzipien wie territorialem Machtspiel basieren, geschieht häufig unbemerkt. Diese Unterwelt hat ihre eigenen Regeln, und es wird wenig darüber berichtet, was tatsächlich geschieht. Die tatsächliche Dunkelziffer von Straftaten ist aufgrund der Einschüchterung von Opfern und der geringen Kooperationsbereitschaft mit den Behörden hoch. Das Forschungsprojekt „Rockerkriminalität“, das laufend durchgeführt wird, sollte hier Licht ins Dunkel bringen und untersucht die Zusammenhänge zwischen Polizei und Rockerszene sowie mögliche Präventionsansätze. Die Projektleiterin Bettina Zietlow betont, dass das Ziel ist, die Arbeit von Polizei und Justiz effektiver zu gestalten.

Die Öffentlichen Ängste vor Rockern werden durch offene Macht- und Revierkämpfe geschürt, wobei die traditionellen Feindschaften zwischen Clubs wie Hells Angels und Bandidos gewiss nicht zur Beruhigung beitragen. Rockergruppen sind darüber hinaus auch in legale Geschäftsbereiche wie Sicherheitsgewerbe, Rotlichtbereich oder Tattooshops involviert, was ihre Schattenseite nur bedenklicher macht.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die Rockerkultur und das damit verbundene Kriminalitätsphänomen in Deutschland nicht zu unterschätzen ist. Es braucht eine umfassende Betrachtung, damit die Herausforderungen und Gefahren, die von diesen Gruppierungen ausgehen, adäquat bearbeitet werden können. Der heutige Demonstrationstag zeigt nur die Spitze des Eisbergs, die sowohl die gesellschaftlichen Bedenken als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen umfassend hinterfragt.

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OrtBerlin, Deutschland
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