Uckermark

Überraschungsfahrt für 90-jährigen Melkus-Entwickler in Bad Wilsnack!

Am 9. Februar 2025 wird Peter Kruse aus Wittstock seinen 90. Geburtstag feiern. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses hat seine Tochter Juliana Eggers eine besondere Überraschung geplant: Sie sucht einen Melkus RS 1000, um ihrem Vater an seinem Geburtstag Anfang März eine Stunde Fahrvergnügen zu ermöglichen. Diese Aktion wird von ihrem Lebensgefährten Andreas Ludwig unterstützt. Juliana Eggers steht zudem in Kontakt mit dem Enkel von Heinz Melkus sowie dem DDR-Rennsportlegende Jürgen Meißner, die helfen möchten, diesen alten Traum wahr werden zu lassen.

Peter Kruse war in den 1960er-Jahren maßgeblich an der Entwicklung des Melkus RS 1000 beteiligt. Als Produktionsdirektor beim VEB Robur-Werk III in Zittau war er verantwortlich für die Herstellung der Glasfaserkarosserien des Sportwagens. Der Melkus RS 1000 entstand, nachdem Rennfahrer Heinz Melkus 1963 in Wien einen Lotus Elan gesehen hatte und daraufhin den Wunsch hegte, ein eigenes Sportcoupé für die DDR zu entwickeln. Dank des Engagements von Kruse und seinem Team wurden alle Anstrengungen unternommen, um den Wagen in nur fünf Monaten auf die Straße zu bringen.

Die Herausforderungen der Entwicklung

Die Genehmigung durch die DDR-Führung gestaltete sich als schwierig. Der offizielle Antrag zur Herstellung des Melkus RS 1000 wurde 1968 gestellt, um den 20. Jahrestag der DDR zu feiern. In der Fachzeitschrift „Fahrzeugtechnik“ berichtete Peter Kruse 1969 über die Herausforderungen und Erfolge bei der Entwicklung des Rennsportwagens.

Zwischen 1969 und 1979 wurden insgesamt 101 Exemplare des Melkus RS 1000 produziert. Das Sportcoupé, das auf der Basis des Wartburg 353 entwickelt wurde, gilt seit den 1980er Jahren als Sammlerstück. Die Fahrzeuge sind besonders wegen ihrer Flügeltüren und der leichten Kunststoffkarosserie bekannt. Der Neupreis betrug 28.000 Mark, bei einer Wartezeit von bis zu 1,5 Jahren, was den Zugang stark einschränkte, da ein Nachweis einer rennsportartigen Tätigkeit erforderlich war.

Technische Details und Eigenschaften

Der Melkus RS 1000 ist mit einem flüssigkeitsgekühlten Dreizylinder-Zweitakt-Ottomotor ausgestattet, der anfangs 50 PS leistete, später jedoch auf bis zu 70 PS erhöht wurde. Ab 1972 wurde der Hubraum von 992 cm³ auf 1119 cm³ vergrößert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in der Normalausführung 160 km/h, in der Rennversion sogar bis zu 200 km/h. Die fahrerfreundliche Innenausstattung umfasst Schalensitze und ein Holzlenkrad, während das Gewicht des Fahrzeugs bei 850 kg liegt.

Juliana Eggers hofft, dass sich jemand meldet, der einen Melkus RS 1000 besitzt oder helfen kann, diese erstaunliche Geschichte der automobilen DDR erneut aufleben zu lassen. Der Kontakt zu den Nachfahren des Erfinders und den Rennsportlegenden verdeutlicht den bleibenden Stellenwert dieses Fahrzeugs und die Bedeutung der Erinnerungen, die damit verbunden sind.

Mit den letzten Produktionsjahrgängen von 1972 endete die Ära des Melkus RS 1000. Heute bleibt er ein faszinierendes Stück Geschichte und ein Symbol für kreative Automobilentwicklung in der DDR. Sollte jemand Hinweise zu einem verfügbaren Fahrzeug haben, sind diese sehr willkommen.

Für weitere Informationen über den Melkus RS 1000 und seine Entwicklung, siehe auch Wikipedia und Fotoarchiv Kunkel, die umfassende Details über diesen einzigartigen Klassiker bereitstellt.

NNN informiert über die bewegende Geschichte von Peter Kruse und die Pläne seiner Tochter.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nnn.de
Weitere Infos
fotoarchiv-kunkel.startbilder.de
Mehr dazu
de.wikipedia.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert