Am 14. März 2025 kam es in Potsdam zu einem umfangreichen Warnstreik im Öffentlichen Dienst. Dieser Streik, initiiert von der Gewerkschaft Verdi, führte zu erheblichen Einschränkungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), im Straßenverkehr sowie in der Stadtbibliothek. Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat sowie verbesserte Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Die Polizei riet den Bürgern, die Innenstadt zu meiden, um Verkehrsprobleme zu umgehen, da der Streik auch zu längeren Wartezeiten bei Bürgerdiensten führen konnte. Aktuell gibt es jedoch nur geringe Einschränkungen bei den Bürgerdienstleistungen, da die Stadt sich seit Ende letzter Woche auf diese Streiks vorbereitet hatte, um zumindest grundlegende Services aufrechtzuerhalten. Einrichtungen wie die kommunale Kita Bullerbü und der Hort Lummerland bleiben ohne Einschränkungen geöffnet. In der Stadt- und Landesbibliothek jedoch kommt es zu spezifischen Einschränkungen betreffend Anmeldungen und Ausleihvorgängen zwischen 13 und 19 Uhr, während die Außenrückgabe bis Samstag 9 Uhr geschlossen bleibt.
Die maz-online.de berichtete zudem, dass die Tarifverhandlungen nach dem bestehenden Tarifvertrag, der am 31. Dezember 2024 endet, bereits begonnen haben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. Diese Verhandlungen betreffen rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen und sind besonders wichtig, da sie im Kontext eines Bewerbermangels und einer hohen Arbeitsbelastung durchgeführt werden.
Kritik an gescheitertem Containerdorf
Ein weiterer Punkt von öffentlichem Interesse ist die Entscheidung der Stadt Potsdam, mehr als 6 Millionen Euro in eine gescheiterte Großunterkunft für Geflüchtete im Nedlitzer Holz zu investieren. Diese Gelder decken Planungskosten, erste Bauarbeiten und die Anschaffung von Wohncontainern ab. Die Unterbringung war von Kritikern aufgrund ihrer Lage im Landschaftsschutzgebiet und möglicher Alternativen als umstritten eingestuft worden. Oberbürgermeister Mike Schubert verteidigte das Vorgehen der Verwaltung jedoch vehement. Die finanziellen Schäden, die durch die Nutzung der Container entstanden sind, werden durch deren Einsatz in anderen Stadtteilen wie Marquardt und Pirschheide relativiert, und die Wiese, auf der die Anlage stand, soll renaturiert werden.
Zudem hat Potsdam einen Fortschritt im Bereich öffentlicher Verkehrsmittel verzeichnet, da die erste neue Straßenbahn der Tramlink-Serie von Stadler aus Spanien in der Stadt angekommen ist. Geplant ist die Einführung von insgesamt 13 Bahnen, die dazu beitragen sollen, Barrierefreiheit im Nahverkehr zu erreichen. Die Inbetriebnahme der ersten neuen Bahn wird jedoch nicht vor Juli 2025 erfolgen.
Sportplätze und Kriminalstatistik
Parallel dazu plant die Stadt Potsdam den Bau von zwei neuen Sportplätzen in Waldstadt I. Dies geschieht vor dem Hintergrund steigender Mitgliederzahlen in örtlichen Sportvereinen. Anwohner äußern Bedenken wegen möglichem Lärm und Parkplatznot, was im Rahmen des Bebauungsplan-Verfahrens berücksichtigt werden kann. Der Bebauungsplan wird voraussichtlich Mitte 2027 fertiggestellt sein.
Zusätzlich stellte die Potsdamer Polizei die Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vor. Allgemeine Delikte sind gesunken, während ein Anstieg bei Gewaltkriminalität und Rohheitsdelikten zu verzeichnen ist, was Sorgen erregt. Besonders die Gewalt gegen Polizisten ist ein besorgniserregender Trend. Die Polizei appelliert an die Bürger, Straftaten zu melden, insbesondere im Falle von häuslicher Gewalt.
Diese Entwicklungen zeigen die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen Potsdam aktuell konfrontiert ist, sowohl im Bereich der sozialen Infrastruktur als auch im öffentlichen Sicherheitswesen. Die laufenden Tarifverhandlungen könnten in den kommenden Wochen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst spielen.
