
Die Schüler der Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow haben kürzlich den Hauptpreis im Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung gewonnen. Dieses herausragende Ereignis zieht die Aufmerksamkeit auf das Engagement junger Menschen bei der Auseinandersetzung mit kritischen gesellschaftlichen Themen. In diesem Wettbewerb wurden insgesamt 1.274 Projekte eingereicht, die sich mit verschiedenen politischen Aspekten beschäftigten. Der Bildungsminister Steffen Freiberg gratulierte am 10. März der Klasse 9g für ihre engagierte Arbeit, die sich speziell mit dem Thema Rechtsextremismus befasste, und hob die Wichtigkeit des Engagements für die Demokratie hervor.
Das Projekt der Klasse 9g, das den Titel „Rechtsextreme Inhalte im Netz: Wer macht was? Und reicht das?“ trägt, wurde als Podcast umgesetzt. Dieser siebenminütige Podcast ist auf YouTube verfügbar und beinhaltet Interviews mit Experten aus den Bereichen Politik, Forschung und Verfassungsschutz. Die Schülerinnen und Schüler haben essentielle Fragen bearbeitet, darunter die Möglichkeiten des Individualhandelns gegen rechtsextreme Inhalte, die Unterstützung durch Institutionen und die Verantwortung von Schulen sowie Eltern. Aus den Antworten wurden verschiedene Lösungsvorschläge entwickelt, die in der heutigen Zeit von großer Relevanz sind.
Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus in sozialen Medien
Das Thema Rechtsextremismus ist besonders aktuell, da rechtsextremistische Inhalte in sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram zunehmend verbreitet sind. Diese Plattformen bieten eine Plattform für extremistische Inhalte, die oft ungewollt von Kindern und Jugendlichen entdeckt werden. Laut der bpb ist der erste Kontakt mit diesen Inhalten häufig zufällig, was die Gefahr erhöht, dass junge Menschen in rechtsextreme Ideologien hineingezogen werden.
Die Kunst der Manipulation durch rechtsextreme Akteure zeigt sich in einer Vielzahl von Strategien, die auf emotionale Ansprache und Heimatverbundenheit abzielen. Während moderne Influencer aktuelle Trends nutzen, um junge Menschen anzusprechen, verwenden rechtsextreme Gruppen Taktiken wie Erklärvideos, um Desinformation zu verbreiten und Ängste zu schüren. Dies führt zu einem tiefen Einfluss auf die Meinungen junger Menschen und verstärkt die Verbreitung von rechtsextremen Narrativen.
Medienkompetenz als Schlüssel zur Prävention
Vor diesem Hintergrund wird die Förderung von Medienkompetenz in Schulen immer wichtiger. Studien, wie die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführte JIM-Studie 2022, zeigen, dass 95 % der befragten Jugendlichen täglich das Internet nutzen und über 94 % der 12- bis 13-Jährigen ein Smartphone besitzen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie allgegenwärtig digitale Medien im Alltag junger Menschen sind.
Die sozialen Medien haben eine wichtige Funktion in der Identitätsbildung und bieten Orientierung für soziale Bindungen. Der Wettbewerb um Aufmerksamkeit in diesen Plattformen fördert jedoch auch riskantes Verhalten, da 9 % der 9- bis 16-Jährigen angaben, online zu riskantem Verhalten angestiftet worden zu sein. Schulen spielen hier eine entscheidende Rolle, indem sie einen kritischen Umgang mit Social Media vermitteln und Lehrkräfte sicherstellen, dass sie entsprechend ausgebildet sind, um mit den Herausforderungen der digitalen Welt umzugehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Grace-Hopper-Gesamtschule nicht nur ein Beispiel für aktives Handeln ist, sondern auch auf die dringende Notwendigkeit hinweist, junge Menschen in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und anderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu unterstützen. Die Klassenreise nach Berlin und der Besuch im Bundeskanzleramt beim Gewinn des Hauptpreises sind zudem eine eindrucksvolle Anerkennung für ihre wichtige Arbeit.