Geschichtsträchtige Siemens-Villa in Potsdam: Zwangsversteigerung droht!

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In Potsdam wird die denkmalgeschützte Siemens-Villa am 4. September zwangsversteigert. Der Startpreis beträgt 27,5 Millionen Euro.

In Potsdam wird die denkmalgeschützte Siemens-Villa am 4. September zwangsversteigert. Der Startpreis beträgt 27,5 Millionen Euro.
In Potsdam wird die denkmalgeschützte Siemens-Villa am 4. September zwangsversteigert. Der Startpreis beträgt 27,5 Millionen Euro.

Geschichtsträchtige Siemens-Villa in Potsdam: Zwangsversteigerung droht!

Die ehemalige Siemens-Villa in Neu Fahrland, bei Potsdam, steht vor ihrer Zwangsversteigerung, die für den 4. September angesetzt wurde. Als historisches Anwesen, das 1910 vom Architekten Otto March für Carl Friedrich Siemens, den Erben des Erfinders Werner von Siemens, erbaut wurde, hat die Immobilie viel zu bieten. Mit einer Gesamtfläche von über 100.000 Quadratmetern und einer beeindruckenden H-förmigen Villa im englischen Landhausstil, zieht sie das Interesse von Investoren und Geschichtsfreunden gleichermaßen an. Laut Deutschlandfunk wird der Verkaufspreis auf satte 27,5 Millionen Euro festgesetzt.

Das am Lehnitzsee gelegene Anwesen war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Lazarett der Sowjetarmee und diente ab 1952 als Lungenheilanstalt. Nach der Wiedervereinigung wurde es an die Familie Siemens zurückgegeben, die es jedoch nicht mehr nutzte und später verkaufte. Unter der aktuellen Verwaltung wurde eine Sanierung angekündigt, die jedoch nie in die Tat umgesetzt wurde. Die Villa, auch bekannt als Heinenhof, bleibt daher seit geraumer Zeit ungenutzt und steht nun vor dem Zwangsversteigerungsverfahren.

Außergewöhnliche Merkmale der Villa

Die Villa und das zugehörige Anwesen beheimaten nicht nur die prunkvolle Wohnstätte, sondern auch einen großen Wirtschaftshof mit verschiedenen Nutzräumen, darunter Wohnräume für Bedienstete, Werkstätten und Ställe. Bei einem Spaziergang durch den Park sticht der Tennisplatz sowie der Bootssteg mit Bootshaus ins Auge. Hierbei gab es sogar landwirtschaftlich genutzte Nebengebäude, eine Hühnerfarm, ein Wildgehege, ein Schildkrötenvivarium und einen Hundefriedhof. Sehr eindrucksvoll ist die Gärtnerei, die mit einer Fläche von 13.000 Quadratmetern und zusätzlichen 700 Quadratmetern in Gewächshäusern besticht. Nach Spiegel hat das Gebäudekomplex eine Nutzfläche von 6.000 Quadratmetern, was eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten eröffnet.

Die Villa war nicht nur Wohnsitz, sondern auch ein Ort für offizielle Firmenveranstaltungen, als Carl Friedrich Siemens dort lebte. Nach seinem Tod wurde die Villa zeitweise der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Unternehmens übergeben. Die Immobilie ist mit modernen technischen Errungenschaften ausgestattet gewesen, zu denen eine zentrale Staubsaugeranlage, Licht- und Kraftzentrale sowie eine Personenaufzuganlage gehörten.

Zwangsversteigerung und mögliche Folgen

Die Zwangsversteigerung findet am 4. September um 10:30 Uhr im Amtsgericht Potsdam im Saal 215 statt. Interessenten müssen 10% der Bietersumme, also 2,75 Millionen Euro, als Sicherheit hinterlegen. Ortsvorsteherin Sabine Sütterlin hat bereits ein mögliches Vorkaufsrecht der Stadt bei einem Verkauf angedeutet. Kürzlich gab es zudem Ärger um eine Umzäunung, die den Uferweg am Lehnitzsee unpassierbar machte, was die Diskussion um die zukünftige Nutzung der Immobilie neu entfacht hat, wie Tagesspiegel erläutert.

Eine spannende Zeit für die denkmalgeschützte Villa, die auf einen neuen Besitzer wartet und deren zukünftige Nutzung noch unklar ist. Ob die gewaltigen Dimensionen und die historische Bedeutung der Siemens-Villa am Ende den erhofften Käufer anziehen werden? Das bleibt abzuwarten.