Blitzeis-Chaos in Potsdam: Klinikum ruft Notstand aus!
Potsdam kämpft gegen Blitzeis: Busverkehr eingestellt, Kliniken rufen Notstand wegen hoher Verletztenzahlen aus.

Blitzeis-Chaos in Potsdam: Klinikum ruft Notstand aus!
Für die Stadt Potsdam war der 27. Dezember 2025 ein Tag, der durch extremes Blitzeis und überfrierende Nässe geprägt war. Diese Wetterbedingungen führten zu massiven Einschränkungen im täglichen Leben. Bereits in den frühen Morgenstunden stellte der städtische Verkehrsbetrieb den Busverkehr komplett ein, da die Straßen durch die spiegelglatte Eisdecke unpassierbar geworden waren. Laut dem Tagesspiegel mussten die Rettungskräfte bis 17 Uhr bereits 82 Einsätze bewältigen, was über dem durchschnittlichen Wert von 70 Einsätzen pro 24 Stunden liegt.
Vor allem das kommunale Krankenhaus Ernst von Bergmann war von der Situation betroffen und erklärte einen Massenanfall von Verletzten der Notfallstufe 2. Währenddessen meldete das St. Josefs Krankenhaus ein wahrlich „verdoppeltes Aufkommen“ an Patienten in der Notaufnahme. In der Bergmann-Notaufnahme wurden zeitweise bis zu 86 Verletzte versorgt, und zwischen 12.23 Uhr und 18.30 Uhr wurden rund 60 Patienten mit glättebedingten Verletzungen behandelt. Glücklicherweise gab es bis zum Samstagnachmittag keine schwerstverletzten Personen in den Notaufnahmen.
Überlastung der Notfallversorgung
Die Situation war so dramatisch, dass in der Notaufnahme zwölf Teams im Einsatz waren, anstelle der üblichen drei. Operationssäle wurden im Drei-Schicht-Betrieb für unfallchirurgische Patienten genutzt. Fast die Hälfte der verletzten Personen musste stationär aufgenommen werden, und rund zehn Betroffene wurden durch Operationen versorgt. Während zahlreiche Rettungswagen darauf warteten, weitere Patienten an die Notaufnahme zu übergeben, meldete der Deutsche Wetterdienst, dass die Glätte auch in der Nacht zu Sonntag weiterhin bestehen bleibt.
Die Temperaturen sanken auf minus 2 bis minus 5 Grad, wobei warnendes Potenzial für gefrierenden Sprühregen bestand. Am Sonntag wurde immerhin Sonne erwartet, mit Temperaturen um die 3 Grad. In der Nacht zu Montag bleibt es abgesehen von einer leichten Abkühlung meist trocken, bevor am Montag Höchstwerte von 3 bis 5 Grad erreicht werden. Es wird jedoch auch Schneeregen oder Schneefall in der Nacht zu Dienstag vorhergesagt.
Geplante Katastrophenschutzübung
Auf die aktuelle Notlage reagiert die Stadt Potsdam bereits mit Weitsicht. Am Samstag, dem 5. Juli, wird eine groß angelegte Katastrophenschutzübung im Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg stattfinden. An dieser Übung, die unter Realbedingungen erfolgt, werden rund 170 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten aus verschiedenen Landkreisen teilnehmen. Geplant ist ein Szenario mit einem Teileinsturz eines Tribünendaches, bei dem 150 Personen betroffen sind und 71 Verletzte simuliert werden.
Um sicherzustellen, dass die Abläufe auch bei einem Massenanfall von Verletzten funktionieren, sind unter anderem die Krankenhäuser Ernst von Bergmann und Alexianer St. Josefs eingebunden. Auch der Einsatz eines Rettungshubschraubers ist vorgesehen. Dabei ist wichtig, dass die Bevölkerung am Übungstag nicht behindert wird, weshalb es zu Einschränkungen in der Karl-Liebknecht-Straße kommen wird.
Ein gezieltes Training der Einsatzkräfte ist entscheidend, damit im Ernstfall die Abläufe im Gesundheitssystem reibungslos funktionieren. Das zeigt auch, wie wichtig eine solide Vorbereitung für solche Notlagen ist. Die verschiedenen Triage-Methoden zur schnellen und effektiven Versorgung der Verletzten sind Teil der Ausbildungsinhalte, die für einen reibungslosen Ablauf während eines Massenanfalls von Verletzten sehr wertvoll sind. So werden Patienten systematisch in die Prioritätskategorien eingeteilt, wodurch die Überlebenschancen von schwerverletzten Personen deutlich erhöht werden können.
Für die Potsdamer Bevölkerung bleibt zu hoffen, dass diese bitteren Erfahrungen sie nicht zu oft auf die Probe stellt. Ein gutes Händchen in der Vorbereitung kann jedoch dazu beitragen, die Auswirkungen von Naturgewalten und unvorhergesehenen Ereignissen zu minimieren.
Für weitere Informationen zur Übung und den Maßnahmen können Interessierte die Webseite der Feuerwehr Potsdam besuchen: Hier klicken.