Potsdam-Mittelmark setzt auf Drohnentechnologie im Feuerwehrdienst!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark getestet erstmals Drohnentechnologie im Feuerwehrdienst zur Verbesserung der Einsatzkoordination.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark getestet erstmals Drohnentechnologie im Feuerwehrdienst zur Verbesserung der Einsatzkoordination.
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark getestet erstmals Drohnentechnologie im Feuerwehrdienst zur Verbesserung der Einsatzkoordination.

Potsdam-Mittelmark setzt auf Drohnentechnologie im Feuerwehrdienst!

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark wurde ein bahnbrechendes Projekt ins Leben gerufen: Erstmals in Deutschland integriert die Region ein vollautomatisch fliegendes Drohnensystem in den aktiven Feuerwehrdienst. Dies geschieht im Rahmen eines sechsmonatigen Feldversuchs gemeinsam mit Bosch Building Technologies, der die Erprobung modernster Drohnentechnologie zum Ziel hat. Damit wird ein klarer Schritt in die Zukunft des Brand- und Katastrophenschutzes unternommen.

Die innovative Drohne hat das Potenzial, die Einsatzkräfte mit wertvollen Informationen zu versorgen, noch bevor diese am Einsatzort eintreffen. Ihr einmaliges Lagebild verkürzt die oft chaotische Phase zu Beginn eines Einsatzes erheblich. Live-Bilder, die die Brandausbreitung und Löscherfolge zeigen, unterstützen zudem die Einsatzleitung bei der optimalen Koordination der Maßnahmen.

Technische Raffinesse in Aktion

Was kann diese Drohne eigentlich leisten? Sie erkennt nicht nur Wärmequellen, sondern lokalisiert auch Vermisste und kann Schwimmhilfen abwerfen – und das sowohl tagsüber als auch nachts. Mit einer Flugzeit von bis zu 40 Minuten und einer maximalen Geschwindigkeit von 80 km/h ist sie zudem extrem widerstandsfähig, selbst bei Windgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h und in extremen Wetterlagen. Für zusätzliche Sicherheit sorgen redundante Systeme, ein Fallschirm und eine gesicherte Datenübertragung.

Landrat Marko Köhler unterstrich die Bedeutung dieser Investitionen in den Brand- und Katastrophenschutz und betonte, dass dieses Projekt das Potenzial hat, die Arbeitsweise der Feuerwehren in ganz Deutschland nachhaltig zu verändern.

Neue Empfehlungen für den Drohneneinsatz

Parallel zu diesen Entwicklungen hat der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) eine umfassende Fachempfehlung zur Nutzung von Drohnen in der Feuerwehr veröffentlicht. Wie das Feuerwehrmagazin berichtet, richtet sich dieses zwölfseitige Dokument vor allem an Führungskräfte und Einsatzplaner und behandelt umfassend den Einsatz von Drohnen.

Die Möglichkeiten, die Drohnen im Einsatz bieten, sind vielfältig: von Luftbildern zur Lageeinschätzung über das Aufspüren von Glutnestern mit Wärmebildtechnik bis hin zur Erfassung von Messdaten bei Gefahrstofflagen. Sie können außerdem als Funkrelais und Transportmittel für medizinische Materialien fungieren und sind unschlagbar bei der Dokumentation von Einsätzen und Übungen.

Ein zentrales Kapitel der Empfehlung befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dabei wird klargestellt, dass Drohnen in bestimmten Szenarien ohne Genehmigung fliegen dürfen, jedoch stets den europäischen und nationalen Luftfahrtvorschriften unterliegen. Der DFV hebt hervor, dass Ausnahmen nur nach sorgfältiger Risiko- und Sicherheitsbewertung in Betracht gezogen werden sollten.

Zusätzlich empfiehlt der DFV, dass eine Drohneneinheit aus mindestens zwölf Mitgliedern bestehen sollte, um einen Schichtbetrieb sicherzustellen, und hebt die Wichtigkeit einer strikten Trennung zwischen bemannter und unbemannter Luftunterstützung hervor.

Die Integration von Drohnentechnologie in den Feuerwehrdienst könnte also nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch neue Standards im Brand- und Katastrophenschutz setzen. Im gesamten Land wird nun beobachtet, wie dieses wegweisende Projekt in Brandenburg sich entwickelt und möglicherweise als Beispiel für andere Regionen dient.