Protest im Hankel Wald: Bürger wehren sich gegen Kahlschlag!
Protest im Hankel Wald: Bürger wehren sich gegen Kahlschlag!
Zeuthen, Deutschland - Gestern, am 7. Juli 2025, ging es hoch her im Hankel Wald, als rund 250 Menschen aus Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen gemeinsam für den Schutz ihres Waldes demonstrierten. Ursprünglich plante die Bürgerinitiative für Verkehrsberuhigung und Waldschutz Zeuthen eine kleine Aktion mit etwa 40 Teilnehmern, doch das Thema hat offenbar viele berührt. Der Grund für den Protest? Die beabsichtigte Abholzung eines großen Areals im Hankel Wald, um Platz für eine niveaufreie Bahnquerung zu schaffen.
Die Demonstranten banden ein rot-weißes Band, das die geplante Straßenbreite von über sechs Metern markierte. Währenddessen äußerte Matthias Rackwitz, der Chef des NABU Dahmeland, seine Bedenken bezüglich der Expertise der BADC GmbH, die den Hankel Wald als „geeignetsten“ Standort für die Bahnquerung bezeichnet hatte. Rackwitz kämpft gegen das, was er als ein „Gefälligkeitsgutachten“ sieht, das den Natur- und Klimaschutz völlig ausblendet.
Die Hintergründe der Bahnquerung
Die Diskussion um die Bahnquerung hat einen neuen Höhepunkt erreicht, insbesondere nachdem am 27. März 2025 die Ergebnisse einer Studie zur Ermittlung von Standorten für niveaufreie Bahnquerungen veröffentlicht wurden. Diese Untersuchung, die vom Landkreis Dahme-Spreewald mit etwa 50.000 Euro gefördert wurde, hat das Dialogforum Airport Berlin Brandenburg koordiniert und betont die Relevanz der Zusammenarbeit. Landrat Sven Herzberger hat sich klar für die Studie ausgesprochen, die die Errichtung eines Bahnübergangs am Hankelweg favorisiert.
In der Studie wurde aufgezeigt, dass sowohl eine Brücke als auch ein Tunnel für den Verkehrstechnik umsetzbar sind. Dabei bietet der Tunnel spezifische Vorteile für den Radverkehr. Diese Infrastrukturmaßnahme könnte den derzeit belastenden Bahnübergang am Forstweg ersetzen und den Verkehr in Zeuthen entlasten. Laut Herzberger wird der Landkreis die Kommunen bei der Umsetzung dieser Pläne tatkräftig unterstützen.
Ein Dialog ist erforderlich
Obwohl Bürgermeister Philipp Martens bereits auf die Bedenken der Anlieger reagiert hat und den historischen Stellenwert der Lösung für das Verkehrsproblem betont, bleibt die Protestbewegung stark. Anwohner wie Uwe Bruns, ein ehemaliger Gemeinderat und Vorsitzender des Baum- und Naturschutzbeirates von Zeuthen, bezeichnet die Pläne als das größte Umweltverbrechen der letzten 36 Jahre in Miersdorf und ruft zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur auf.
Andreas Haselow aus Zeesen kritisiert ebenfalls die Abholzung, insbesondere für eine innerörtliche Umgehungsstraße. Die frontalen Ansichten der Demonstranten unterstreichen die Notwendigkeit eines konstruktiven Dialogs, um einen Konsens zu finden, der sowohl den Verkehr als auch den Naturschutz in Einklang bringt. Letztlich liegt die endgültige Entscheidung in den Händen der Gemeindevertretung, wobei möglicherweise auch ein Bürgerentscheid durchgeführt wird.
Die aktuellen Entwicklungen und die rege Teilnahme an der Demonstration belegen deutlich: Der Schutz des Hankel Waldes und die damit verbundenen Fragen zur Bahnquerung stehen hoch im Kurs in der Region. Es bleibt spannend, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und ob ein fairer Kompromiss zwischen Verkehrsbedarf und Naturschutz gefunden werden kann.
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Ort | Zeuthen, Deutschland |
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