Sturmgefahr in Wildau: Verwahrloste Bäume drohen zu kippen!

Ein Baumkontrolleur in Wildau meldet Gefahren durch abgestorbene Äste. Trockenheit und Stürme erhöhen Risiken für die Baumsicherheit.
Ein Baumkontrolleur in Wildau meldet Gefahren durch abgestorbene Äste. Trockenheit und Stürme erhöhen Risiken für die Baumsicherheit. (Symbolbild/MB)

Sturmgefahr in Wildau: Verwahrloste Bäume drohen zu kippen!

Wildau, Deutschland - Die Gefahr, die von umstürzenden Bäumen in Brandenburg ausgeht, hat in den letzten Wochen dramatisch zugenommen. Baumkontrolleur Eric Fritzsche in Wildau gibt Alarm: Ein dicker Ast eines 25 Meter hohen Baumes droht abzubrechen. Die Kiefer, die direkt an einem Gehweg vor dem Awo-Seniorenheim steht, ist nicht mehr verkehrssicher, wie er festgestellt hat. Innerhalb von drei Monaten muss der gefährliche Ast entfernt werden, um Passanten nicht in Gefahr zu bringen. Diese Situation ist kein Einzelfall, denn die jüngsten Unwetter in Brandenburg haben über 1000 Feuerwehreinsätze nach sich gezogen, viele davon wegen umgestürzter Bäume oder herabfallender Äste, berichtet die maz-online.de.

Besonders tragisch war der Vorfall, bei dem eine Frau in ihrem Auto von einem umfallenden Baum erschlagen wurde. Solche Unfälle zeigen die Dringlichkeit der Baumkontrollen in Brandenburg. Grundstückseigentümer sind dazu verpflichtet, ihre Bäume mindestens einmal jährlich zu überprüfen. Wer dies versäumt, hat bei Unfällen möglicherweise kein Anrecht auf Versicherungsschutz.

Wildau und die Herausforderungen der Trockenheit

Fritzsche prüft in den nächsten drei Wochen rund 800 Bäume in der Umgebung des Altenheims. Die Kontrolle kostet für ein typisches Eigenheim zwischen 250 und 300 Euro. Dabei misst Fritzsche den Umfang und die Höhe der Bäume, dokumentiert deren Vitalität und sucht nach Schadstellen. Besonders besorgniserregend sind die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit. Die Baumkronen sind lichter geworden, was auf Wasserknappheit zurückzuführen ist und sie anfälliger für Schädlinge macht.

In Brandenburg gilt das Frühjahr 2025 bereits als eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dies wird durch die Analyse des Klimawandels verstärkt, wie die rbb24.de berichtet. Experten schlagen Alarm: Die klimatischen Veränderungen verringern die Widerstandsfähigkeit der Wälder und machen sie anfälliger für Sturmschäden, was zu den vermehrten umgestürzten Bäumen führt.

Schädlingsbefall und der Klimawandel

Auf seinem Kontrollgang entdeckte Fritzsche auch Raupen des Eichenprozessionsspinners, die allergische Reaktionen hervorrufen können. In anderen Regionen sind Kastanien bereits von der Kastanienminiermotte befallen. Dies sind weitere Anzeichen, dass Trockenheit und Klimawandel unsere Wälder stark belasten. Ihren Einfluss auf die Verbreitung und Gesundheit der Wälder zu prognostizieren ist schwierig, da sich die Bedingungen regional stark unterscheiden. Während nördliche Breiten profitiert haben, kämpfen südliche Regionen mit zunehmender Hitze und Dürre, wie auf klima-warnsignale.uni-hamburg.de aufgeführt wird.

Die hohe Temperaturen beeinträchtigen nicht nur das Wachstum der Bäume, sondern führen auch zu einem erhöhten Stresslevel, wodurch Insekten und Pilze sich leichter ausbreiten können. Bäume haben oft Schwierigkeiten, sich an die veränderten Wachstumsbedingungen anzupassen, was langfristig ihre Existenz gefährdet. Der Klimawandel wirkt sich also nicht nur auf die Wetterverhältnisse, sondern auch auf die Lebensräume vieler Baumarten aus.

Zurück in Wildau bleibt Fritzsche allerdings optimistisch. Hinter dem Altenheim entsteht ein neuer Mischwald, wo einst nur Kiefern standen. Junge Eichen, Kirschbäume, Eschen und Eiben wachsen dort nach. Er glaubt fest daran, dass die Natur die Chance zur Regeneration nutzen wird und neue Lebensräume entstehen können.

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OrtWildau, Deutschland
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