Petition für faire Honorare: Barnims Musikschulen in der Krise!

Petition für faire Honorare: Barnims Musikschulen in der Krise!

Barnim, Deutschland - Die Lage der Honorarlehrkräfte an der Musikschule Barnim ist alles andere als rosig. Eine kürzlich gestartete Petition, die sich an den Landrat und den Kreistag richtet, macht die prekäre Situation deutlich. Seit dem offenen Brief von Janco Bystron am 1. Januar 2023 waren keine nennenswerten Verbesserungen zu verzeichnen. Im Gegenteil: Die angekündigte Honorarerhöhung für 2024 wurde im Juli 2024 zurückgenommen, was viele freiberufliche Lehrkräfte in große Existenzängste stürzt.

Immer wieder wird gewarnt, dass hochqualifizierte Pädagogen den Barnim verlassen, um in Berlin oder Oberhavel bessere Bedingungen zu finden. Ein Artikel in der Märkischen Oderzeitung im März 2025 sprach bereits von einem Abwanderungstrend, der die Qualität des Unterrichts gefährdet und letztlich auch Kinder, Jugendliche und ihre Familien betrifft. Die Forderungen der Petition sind klar: eine sofortige Anpassung der Honorare sowie geregelte Anstellungsverhältnisse für die Lehrkräfte.

Gerichtsurteil sorgt für Unsicherheit

Die Situation wird zusätzlich durch ein Urteil des Bundessozialgerichts kompliziert. Es besagt, dass viele Dozenten an Musikschulen nicht mehr als Honorarkräfte arbeiten können, sondern als festangestellte Mitarbeiter. Über 90% der Lehrkräfte an der Musikschule Hugo Distler in Petershagen/Eggersdorf sind von dieser Regelung betroffen. Schulleiter Alexander Braun sieht sich mit möglichen zusätzlichen Kosten von rund 200.000 Euro konfrontiert und warnt: ohne die nötigen finanziellen Mittel könnte die Schule schließen müssen.

Die Umfrage unter den Honorarkräften zeigt zudem, dass viele nicht in eine Festanstellung wechseln möchten, da sie Freiheit und Kreativität schätzen. Diese Unsicherheit über die Zukunft belastet die Lehrkräfte zunehmend, und es besteht die Befürchtung, dass höhere Schulentgelte und ein reduziertes Angebot die Folgen der Umsetzung des Urteils sein könnten.

Einigung dringend nötig

Eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Verbänden fordert inzwischen eine längere Übergangsfrist bis Ende 2026 für die Umwandlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Der Pro Musikverband unterstützt diesen Ansatz und eröffnet den Musikschulen Handlungsspielräume, um zumindest bis dahin die gute Qualität des Unterrichts aufrechtzuerhalten. Diese Übergangsperiode könnte notwendig sein, um die Folgen des Urteils aufzufangen und einen reibungslosen Übergang sicherzustellen.

Das Ziel für die Musikschule Barnim und ähnliche Einrichtungen ist klar: faire Bedingungen, angemessene Bezahlung und der Respekt vor der Leistung der freiberuflichen Lehrkräfte. Es bleibt abzuwarten, ob die Initiativen und Forderungen der Petition Gehör finden und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen können.

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OrtBarnim, Deutschland
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