Neuartige Antikörpertherapie gegen Alzheimer: Hoffnung für Uckermark!

Neuartige Antikörpertherapie gegen Alzheimer: Hoffnung für Uckermark!
Im GLG Martin Gropius Krankenhaus wird im Herbst eine neue Antikörpertherapie gegen Alzheimer eingeführt. Diese neuartige Therapie, die seit Mai 2025 in der EU zugelassen ist, verspricht eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs und eine Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene. Dr. Albert Grüger, Chefarzt der Neurologie, hebt hervor, dass es nun möglich sein könnte, das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen und den Alltag der Patienten zu erleichtern. Diese Therapie basiert auf Infusionen mit Antikörpern, die darauf abzielen, schädliche Amyloid-Ablagerungen im Gehirn abzubauen und deren Neubildung zu verhindern. Die Ablagerungen, die als Hauptursache für Nervenschäden bei Alzheimer gelten, werden somit gezielt bekämpft. Während in den USA bereits erfolgreiche Ergebnisse erzielt wurden, steht jetzt auch in Brandenburg die Einführung bevor.
Doch was sind Amyloid-Antikörper genau? Diese Medikamente zielen auf das Protein Amyloid-Beta ab und aktivieren das Immunsystem, um die Ablagerungen abzubauen. Nach Informationen von der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft wird damit eine Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung um etwa 30% erreicht. Besonders geeignet sind diese Therapien für Personen in den frühen Stadien der Alzheimer-Erkrankung, insbesondere mit milder kognitiver Einschränkung (MCI).
Wichtige Voraussetzungen und mögliche Nebenwirkungen
Bevor mit der Therapie begonnen wird, erfolgt ein Gentest, um etwaige seltene Nebenwirkungen auszuschließen. Dies ist ein wichtiger Schritt, da Ausschlusskriterien wie Hirnblutungen und die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten zu beachten sind. Auch spezielle Risikogen-Konstellationen, wie das Vorliegen des ApoE4/4-Gens, spielen hier eine Rolle. Die Antikörperpräparde werden in spezialisierten Zentren verabreicht, wobei eine Behandlung in der Regel ohne festgelegtes Ende bei guter Verträglichkeit erfolgen kann.
Wichtig zu wissen ist, dass trotz der Fortschritte bei den Amyloid-Antikörpern Alzheimer nicht geheilt werden kann, dennoch steht die Stärkung des Immunsystems und die Regulierung des Krankheitsverlaufs im Vordergrund. Patienten können die meisten ihrer anderen Medikamente weiterhin einnehmen, allerdings keine blutverdünnenden, um zusätzliche Risiken zu vermeiden.
Neuordnung der Neurologie in Brandenburg
Ab Juni 2025 wird zudem die gesamte Neurologie am GLG Werner Forßmann Klinikum konzentriert sein, was eine erhebliche Verbesserung der Abläufe und der Versorgungsqualität verspricht. Die Neurologie war zuvor auf zwei Standorte, Prenzlau und Eberswalde, verteilt. Durch die Zentralisierung werden die Wege für die Patienten kürzer und die interdisziplinäre Zusammenarbeit effizienter, was besonders bei akuten Erkrankungen wie Schlaganfällen von hoher Bedeutung ist.
Für die Patienten aus der Uckermark bedeutet dies, dass sie zwar längere Anreisen in Kauf nehmen müssen, die Neurologie jedoch weiterhin Teil des Martin Gropius Krankenhauses bleibt, das auf Psychiatrie und Psychosomatik spezialisiert ist. Mit der Einführung neuer Schlaganfallmedikamente, Antikörperpräparaten mit weniger Nebenwirkungen bei Autoimmunerkrankungen und einer Gentherapie für ALS, die Anfang 2025 in Eberswalde angewendet wurde, zeigt sich, dass die medizinische Versorgungslandschaft in Brandenburg nicht nur innovativ, sondern auch zukunftsorientiert aufgestellt ist.