CSD in Bernau: 600 Teilnehmer trotzen Regen und rechtsextremer Bedrohung!

CSD in Bernau: 600 Teilnehmer trotzen Regen und rechtsextremer Bedrohung!

Bernau bei Berlin, Deutschland - Am vergangenen Samstag, dem 14. Juli, erstrahlte Bernau im Zeichen des Christopher Street Days (CSD). Trotz durchwachsenem Wetter und Dauerregen pilgerten rund 600 Menschen durch die Straßen, um für Vielfalt und gegen Rechts zu demonstrieren. Das diesjährige Motto „Queer bleibt hier. Gemeinsam gegen Rechts.“ setzte ein klares Zeichen für Toleranz und Offenheit in einer Zeit, in der rechtsextreme Strömungen zunehmend aggressiv auftreten. Wie bernau-live.de berichtet, hatten die Veranstalter und Teilnehmenden ihren Spaß, während sie durch die Bernauer Innenstadt zogen.

Parallel dazu fand eine kleine Gegendemonstration statt, die von der rechtsextremistischen Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“ organisiert wurde. Diese zählte etwa 40 Personen. Dank der hohen Polizeipräsenz, unterstützt von Bereitstellungs- und Zivilkräften des Staatsschutzes, konnten die Gegendemonstranten jedoch ferngehalten werden. BfV-Vizepräsident Sinan Selen warnte vor den Gefahren, die junge, gewaltaffine Onlinesubkulturen im Rechtsextremismus darstellen, und benannte dabei Gruppen wie „Jung & Stark“, die als besonders aktiv in Störaktionen bei CSD-Veranstaltungen hervorgehoben wurden.

Friedlicher Verlauf und Feierlichkeiten

Nach dem Start am Bahnhof Bernau endete der CSD im Klub Dosto, wo die Feierlichkeiten bis zum späten Abend andauerten. Bürgermeister André Stahl äußerte vor der Veranstaltung den Wunsch nach einem friedlichen Verlauf und betonte die Wichtigkeit, sich für Offenheit und Toleranz starkzumachen. Einblicke aus anderen Städten zeigen jedoch, wie gefährlich die Situation für CSD-Teilnehmende sein kann. Laut cemas.io gab es zwischen Juni und September 2024 in 27 deutschen Städten rechtsextreme Mobilisierungen gegen CSD-Veranstaltungen, bei denen es immer wieder zu großen Gegenprotesten mit hunderten Rechtsextremen kam. Ein Vorfall in Bautzen verdeutlicht, dass Neonazis versuchten, CSD-Teilnehmende einzuschüchteren.

In Bautzen etwa mobilisierten rund 700 Neonazis gegen ein CSD-Fest, das 1.000 Besuchende vereinte. Die Polizei musste häufig eingreifen, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten. Es wurde sogar ein gewalttätiger Angriff auf CSD-Teilnehmende geplant. Diese Vorfälle weisen auf die wachsende Bedrohung durch eine neue, überwiegend junge Generation von Neonazis hin, die aggressivere Rhetorik pflegen und ein erhebliches Risiko für marginalisierte Gruppen darstellen, wie auch der MDR feststellte.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Die friedlichen Veranstaltungen in Bernau zeigen, dass die LGBT-Community und ihre Unterstützer bereit sind, für ihre Rechte einzustehen, während die Bedrohung durch rechtsextreme Kräfte nicht ignoriert werden kann. Der CSD-Ereignis folgt der Tradition, die an die Ereignisse des Stonewall Inn in New York erinnert, die 1969 den Aufstand für die Rechte der LGBTQ+ Community auslösten. Umso wichtiger ist es, dass solche Manifestationen des Protests auch weiterhin friedlich stehen bleiben und die Gesellschaft für Vielfalt und Toleranz sensibilisieren.

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OrtBernau bei Berlin, Deutschland
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