Entscheidung über Biomassekraftwerk in Spremberg steht bevor!

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Die Stadtverordneten in Spremberg beraten heute über ein neues Biomassekraftwerk, das die Fernwärmeversorgung verbessern soll.

Die Stadtverordneten in Spremberg beraten heute über ein neues Biomassekraftwerk, das die Fernwärmeversorgung verbessern soll.
Die Stadtverordneten in Spremberg beraten heute über ein neues Biomassekraftwerk, das die Fernwärmeversorgung verbessern soll.

Entscheidung über Biomassekraftwerk in Spremberg steht bevor!

In Spremberg steht in diesen Tagen ein wichtiges Thema auf der Tagesordnung: Die Stadtverordnetenversammlung hat das Biomassekraftwerk im Industriegebiet Ost im Visier. Ein Investor will hier ein Kraftwerk errichten, das Bio-Wärme in das bestehende Fernwärmenetz einspeisen soll. Dies wäre ein Schritt, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Heizversorgung der Bevölkerung nachhaltiger zu gestalten. Laut Radio Lausitz soll heute über die erforderliche Änderung des Bebauungsplans abgestimmt werden, nachdem dieser zuvor abgelehnt wurde. Wenn das Projekt erneut auf Widerstand stößt, könnte der Investor seine Pläne möglicherweise auf Eis legen.

Die Debatte dreht sich um mehr als nur die neuen Silos, die mit bis zu 30 Meter Höhe geplant sind. Aktuell sind im Stadtgebiet nur Bauten bis zu 20 Metern erlaubt, was eine Anpassung des Bebauungsplans notwendig macht. Die Stadtverordneten von Senftenberg und Spremberg haben deshalb auch heute ihre regulären Sitzungen, in denen wichtige Entscheidungen getroffen werden können.

Wärmeversorgung in der Region

Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt ist die aktuelle Wärmeversorgung in Spremberg. Die Stadtwerke versorgen rund 6.000 Kunden mit Fernwärme, deren Vertrag mit der LEAG Ende 2025 ausläuft. Das Unternehmen hat angekündigt, die Lieferung zum 1. Januar 2026 einzustellen, was die Stadtwerke vor große Herausforderungen stellt. Der Kohleausstieg führt dazu, dass die bisherigen Kraftwerke, die seit Jahrzehnten die Region bedienen, nicht mehr zur Verfügung stehen werden – Jänschwalde geht bereits 2028 vom Netz, Schwarze Pumpe bis spätestens 2038. RBB24 berichtet, dass die Kündigung des Fernwärmevertrags überraschend kam und die Stadtwerke nun gefordert sind, eigene Erzeugungsmöglichkeiten auszubauen.

Bürgermeisterin Christine Herntier und Landrat Harald Altekrüger haben die Situation bereits in Gesprächen thematisiert. Die LEAG begründet das Auslaufen des Vertrags mit wirtschaftlichen Veränderungen und Preisschwankungen, betont jedoch, dass keine Versorgungslücke entstehen soll. Zudem haben die Stadtwerke vorübergehende Lieferverträge mit Gasversorgern abgeschlossen, um die Wärmeversorgungsproblematik zu überbrücken.

Der Kontext des Kohleausstiegs

Der Kohleausstieg ist Teil eines größeren Plans und wurde 2018 durch die Bundesregierung in Form der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ initiiert. Diese hatte das Ziel, einen Konsens über den Ausstieg aus der Kohleverstromung zu finden und den Strukturwandel in Deutschland zu gestalten. Die gesetzlichen Regelungen im Kohleausstiegsgesetz zielen darauf ab, Braunkohlekraftwerke bis spätestens 2038 stillzulegen. Auch die Stadt Spremberg ist von den Veränderungen betroffen, sodass Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um den Übergang zu erleichtern. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklung und den bevorstehenden Abstimmungen in der Stadtverordnetenversammlung könnte an diesem Freitag ein entscheidender Wendepunkt für die Wärmeversorgung in Spremberg bevorstehen. Die nächsten Schritte werden zeigen, ob die Pläne für das Biomassekraftwerk vorankommen und wie die Stadt mit den Herausforderungen des Kohleausstiegs umgeht.