Insolvenz-Schock: Glashersteller GMB in Tschernitz trifft 300 Beschäftigte!
Insolvenz-Schock: Glashersteller GMB in Tschernitz trifft 300 Beschäftigte!
Tschernitz, Deutschland - In einer herben Krise für die Solarindustrie hat die Glasmanufaktur Brandenburg GmbH in Tschernitz am 8. Juli 2025 Insolvenz angemeldet. Rund 250 bis 300 Arbeitsplätze sind betroffen, was die bereits angespannte wirtschaftliche Lage in der Region zusätzlich belastet. Das Unternehmen kämpfte seit geraumer Zeit mit finanziellen Problemen, die vor allem durch den starken Wettbewerb aus Asien und die subventionierte Konkurrenz aus China verschärft wurden. Dies berichtet Merkur.
Die GMB war der letzte verbliebene Solarglashersteller in Europa und zuständig für die Produktion von Spezialglas mit einer Kapazität von bis zu 350 Tonnen pro Tag. Die Insolvenz ist nicht nur ein schwieriges Kapitel für die Mitarbeiter, die bereits seit März in Kurzarbeit waren, sondern hat auch Auswirkungen auf Zulieferer und Dienstleister in der gesamten Region, was die wirtschaftliche Struktur weiter destabilisiert.
Ursachen der Insolvenz
Der Preisverfall durch günstige Importe aus China bringt die deutsche Solarindustrie ins Wanken. Im Jahr 2024 wurden Solaranlagen im Wert von 1,8 Milliarden Euro nach Deutschland importiert, wovon 86 Prozent aus China stammten. Dieses Vorgehen führte zu einem enormen Preisdruck auf die heimischen Hersteller, teilte Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller mit, der außerdem erwähnte, dass es unter den aktuellen Bedingungen keinen Markt für Solarglas aus Tschernitz gebe.
Die politischen Bemühungen, den Standort zu retten, blieben erfolglos. Anträge auf Hilfsmaßnahmen, wie etwa einen Resilienz-Bonus, fanden keinen Anklang. Landrat Harald Altekrüger betonte die wichtige Rolle der Glasindustrie für die Region und kündigte Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten an. GMBs Schicksal spiegelt die angespannte Lage in der gesamten deutschen Solarzulieferindustrie wider, die seit 2024 zunehmend unter Druck gerät.
Ein Blick auf die Branche
Die Solar- und Photovoltaik-Industrie in Deutschland hat seit 2024 mit einer Reihe von Insolvenzen zu kämpfen. Unternehmen wie Eigensonne, Amia Energy und Enersol haben bereits ihre Pforten schließen müssen. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sank im vergangenen Jahr, was zu einem Nachfrageeinbruch in der Branche führte. Eine Umfrage unter Installateuren ergab, dass mehr als zwei Drittel von ihnen einen Rückgang der Nachfrage verspürt haben.
Die dominierenden Preise auf dem Markt kommen zu 94 Prozent aus Asien, während europäische und US-Hersteller sich die verbleibenden 6 Prozent Marktanteil teilen. Deshalb wird überprüft, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Solarindustrie langfristig zu sichern. Viele Experten sind jedoch optimistisch, dass sich der Markt mittel- bis langfristig erholen wird, obwohl für die kommenden 12 bis 36 Monate mit weiterer Unruhe gerechnet wird, wie fr.de berichtet.
Die Insolvenz der GMB ist ein deutliches Signal, dass sich die Solarbranche in Deutschland dringend reformieren muss, um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu verlieren und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten weiter zu verstärken. Brandenburgs Wirtschaftsminister fordert daher umfassende Maßnahmen, um die Industrie zu stützen und die Ziele der Energiewende nicht zu gefährden.
In dieser schwierigen Situation sind nicht nur die Beschäftigten in Tschernitz betroffen, sondern es wird auch eine langanhaltende Auswirkung auf die gesamte wirtschaftliche Struktur der Lausitz und damit auf eine Region, die auf die Glas- und Solarindustrie angewiesen ist. Das große Anliegen bleibt, ob es gelingen wird, die heimische Produktion zu stärken und so eine nachhaltige Entwicklung in der Solarbranche zu gewährleisten.
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Ort | Tschernitz, Deutschland |
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