Oberverwaltungsgericht kippt Trinkwasser-Rationierung in Strausberg!
Das OVG Berlin-Brandenburg erklärt Trinkwasser-Begrenzungen des Wasserverbands Strausberg-Erkner teilweise für rechtswidrig.

Oberverwaltungsgericht kippt Trinkwasser-Rationierung in Strausberg!
Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Berlin-Brandenburg zur Trinkwasserversorgung im Gebiet des Wasserverbands Strausberg-Erkner hat für Aufregung gesorgt. Wie rbb24 berichtet, sind die festgelegten Regelungen zur Begrenzung der Trinkwasserentnahme von den Richtern als teilweise rechtswidrig eingestuft worden. Diese Entscheidung folgt einem Normenkontrollantrag von drei Grundstückseigentümern, die nicht mit den bisherigen Bestimmungen einverstanden waren.
Im Kern kritisierte das OVG vor allem die Unbestimmtheit der Wasserversorgungssatzung, in der es an klaren Maßstäben für die gewährten Trinkwassermengen mangelt. Das Urteil fordert die Verantwortlichen auf, präzisere Regelungen zu schaffen, um der hohen Bedeutung der Trinkwasserversorgung gerecht zu werden. Gerichte sind sich einig, dass die Ermächtigung des Wasserverbands zur Einschränkung des Verbrauchs bei drohender Wasserknappheit nicht beanstandet wird. Diese Maßnahmen, auch Bewässerungsverbote oder zeitlich befristete Nutzungsbeschränkungen, müssen sich jedoch an konkreten Gefahren orientieren.
Hintergrund zur Wasserversorgung
Im Zuge der neuen Regelungen plante der Wasserverband eine Begrenzung der täglichen Wasserentnahme auf maximal 105 Liter pro Kopf. Ursprünglich sollte diese Maßnahme bereits 2023 in Kraft treten, wurde jedoch verschoben, da der Wasserverbrauch in der Gegend besser als erwartet verlief, sogar trotz der Inbetriebnahme der Tesla-Gigafactory, wie die Märkische Allgemeine anführt. Kritiker innerhalb des Wasserverbands äußerten sich ebenfalls skeptisch über den Bedarf an solchen Kontingenten.
Die aktuellen Herausforderungen der Wasserversorgung in Deutschland sind vielfältig. Insgesamt liegt der Anschlussgrad der öffentlichen Wasserversorgung bei etwa 99 Prozent, jedoch sind regionale Unterschiede und potenzielle Wasserknappheit nicht zu unterschätzen. Laut dem Bundeszentrale für politische Bildung ist der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland mit etwa 123 Litern pro Tag nach einem Rückgang von circa 20 Prozent seit 1991 immer noch hoch.
Die Rolle der Wasserressourcen
Die Hauptquelle für die Trinkwasserversorgung in Deutschland bilden Grund- und Quellwasser, das rund 70 Prozent des Rohwassers ausmacht. Angesichts von Herausforderungen durch den Klimawandel, Nährstoffüberschüsse und chemische Verunreinigungen ist ein Umdenken in der Wasserversorgung unabdingbar. So schätzt man, dass etwa 35 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland sich in einem schlechten chemischen Zustand befinden. Das verlangt nach neuen Strategien und Forschungsansätzen, um die Wasserressourcen nachhaltig zu schützen und zu bewahren.
Mit der Entscheidung des OVG wird deutlich, dass die Wasserversorgung nicht nur eine lokale Angelegenheit ist, sondern auch größere gesellschaftliche Fragen aufwirft. Angesichts der wachsenden Herausforderungen ist es essentiell, die Wasserversorgung zukunftsfähig zu gestalten. Hierbei sind alle Beteiligten gefordert, um ein gutes Händchen zu haben und den Bedarf nachhaltig zu decken.