Theater-Skandal in Senftenberg: Intendant Daniel Ris wird nicht verlängert!

Theater-Skandal in Senftenberg: Intendant Daniel Ris wird nicht verlängert!

Senftenberg, Deutschland - In Brandenburg sorgt die Entscheidung, den Vertrag des Intendanten der „Neuen Bühne Senftenberg“, Daniel Ris, nach 2027 nicht zu verlängern, für große Aufregung in der Kulturszene. Die genauen Gründe hinter dieser irritierenden Entscheidung bleiben im Dunkeln. Wie Deutschlandfunk Kultur berichtet, haben mehrere Intendanten aus der Region ihre Solidarität mit Ris erklärt. Sie loben insbesondere seine künstlerischen Errungenschaften und die Erweiterung des Publikums. Diese Unterstützung kommt besonders vor dem Hintergrund, dass Ris in den letzten Jahren hervorragende Rekordauslastungen und positive Resonanz in Presse und Publikum erzielt hat. Die Spannungen innerhalb der Theaterlandschaft führen zu einer Diskussion über die Einflussnahme von politischen Strömungen, allen voran der AfD.

Warum wurde Daniel Ris eigentlich nicht weiterbeschäftigt? Diese Frage stellen sich viele, und die Mitarbeiter des Theaters sowie die unterzeichnenden Intendanten fordern eine transparente Erklärung. So äußerten sich auch Vertreter des Deutschen Bühnenvereins, die die Berichte über die Entscheidung als irritierend empfinden. Der Bühnenverein hebt hervor, dass ein öffentlich getragenes Theater nicht unter politischer Regie stehen sollte, was die Spekulationen über politische Einflussnahme zusätzlich anheizt, wie im Theaterportal nachtkritik.de angemerkt wird. Die Lausitzer Rundschau ergänzt, dass sowohl der Landrat Siegurd Heinze als auch der Bürgermeister Andreas Pfeiffer keine Gründe für die decision angegeben haben.

Solidarität und Befremden

Die Solidarität für Daniel Ris ist in den letzten Tagen spürbar gewachsen. In einer gemeinsamen Erklärung haben zahlreiche Theaterleiter, darunter Bettina Jahnke vom Hans-Otto-Theater Potsdam und Florian Vogel vom Kleist Forum in Frankfurt (Oder), ihre Unterstützung ausgeprochen. Sie äußern sich befremdet über die Nichtverlängerung des Vertrages und fordern gleichzeitig eine klare Kommunikation der Gründe. Der Deutsche Bühnenverein unterstützt diese Forderung und zählt dazu die Wichtigkeit von Theater als immateriellem Kulturerbe, was die internationale Einzigartigkeit der deutschen Theaterlandschaft unterstreicht.

Die Diskussion über die finanzielle Unterstützung und die Unabhängigkeit der Theater in Deutschland ist nicht neu. Wie Goethe.de feststellt, sind staatliche Subventionen für die meisten Theater überlebenswichtig. Im Jahr 2015 stellten Länder und Kommunen stolze 3,7 Milliarden Euro für Theater und Musik zur Verfügung. Wenn aber politische Einflussnahme oder die Diskussion um die Wirtschaftlichkeit drohen, führt das oft zu einem Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und ökonomischen Zwängen.

Daniel Ris zeigt sich überwältigt von der großen Solidarität seiner Kollegen, hält sich jedoch mit eigenen öffentlichen Äußerungen zurück. Diese Situation wirft die Frage auf: Wie weit darf die Politik in die Kunstfertigkeit und -freiheit eingreifen, ohne dass dies die Vielfalt und Lebendigkeit der Kulturszene gefährdet? In einer Zeit, in der das Theater an vielen Orten hoch im Kurs steht, wird deutlich, dass die Unterstützung für die kreative Freiheit unabdingbar ist, um auch in Zukunft ein lebendiges und vielfältiges Kulturangebot in Brandenburg zu gewährleisten.

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OrtSenftenberg, Deutschland
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