Schock in Senftenberg: Erste Kita schließt wegen Geburtenkrise!

In Senftenberg, Brandenburg, schließt die Kita "Froggi" aufgrund sinkender Geburtenzahlen. Die demografische Entwicklung beeinflusst die Region nachhaltig.
In Senftenberg, Brandenburg, schließt die Kita "Froggi" aufgrund sinkender Geburtenzahlen. Die demografische Entwicklung beeinflusst die Region nachhaltig. (Symbolbild/MB)

Schock in Senftenberg: Erste Kita schließt wegen Geburtenkrise!

Senftenberg, Deutschland - In Senftenberg, Brandenburg, zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Ende Juli wird die erste Kindertagesstätte (Kita) „Froggi“ schließen. Der ausschlaggebende Grund für diese Entscheidung ist die alarmierend geringe Auslastung von nur 54,3 Prozent, die sich in 32 belegten Plätzen von insgesamt 70 niederschlägt, wie rbb24 berichtet.

Der Rückgang der Geburtenzahlen ist nicht nur ein lokales, sondern ein bundesweites Problem, das insbesondere den Osten Deutschlands hart trifft. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Geburtenrate in Ostdeutschland seit 1990 um 52 Prozent gesunken, und die Entwicklungen in Senftenberg spiegeln diese besorgniserregenden Zahlen wider. Der Sozialdezernent des Landkreises, Alexander Erbert, weist auf einen besorgniserregenden Trend hin: „Wir beobachten seit zwei Jahren einen Rückgang der Kinderzahlen.“

Demografische Herausforderungen

Die sinkenden Geburtenzahlen in Brandenburg sind das Ergebnis mehrerer Faktoren. Zum einen haben wirtschaftliche Unsicherheiten und Krisen einen direkten Einfluss auf die Familienplanung. Zum anderen spielt die Demografie insgesamt eine Rolle, die sich in Brandenburg seit 1990 durch niedrige Geburtenraten und Abwanderungswellen junger Generationen auszeichnet. Diese Abwanderung führte zu einem Mangel an verfügbaren Arbeitskräften und hat überwiegend ländliche Räume betroffen, während die berlinsichtigen Regionen von der Suburbanisation profitierten, wie brandenburg.de erwähnt.

Statistiken zeigen, dass Brandenburgs Geburtenzahlen auch weiterhin sinken, was die Herausforderungen im Kitasystem verschärft. Der Landkreis betreut zurzeit rund 7.200 Kinder in über 90 Einrichtungen, bestehend aus zehn Kommunen in eigener Trägerschaft und 28 freien Trägern. Dies steht im Gegensatz zu den geplanten Maßnahmen wie der neuen Kita in Großräschen, die auf Basis von Bedarfsanalysen errichtet wird.

Reformen und Ausbaubedarf

Ein weiteres bedeutendes Problem ist der Mangel an Erzieherinnen in den Kitas. Immerhin gilt ab August 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder der ersten Klasse, der schrittweise auf andere Altersstufen ausgeweitet wird. Die Bedarfsplanung im Landkreis erfolgt alle drei Monate und stützt sich dabei auf aktuelle Zahlen der Kita-Träger. Wichtige Reformen in der frühkindlichen Bildung müssen nun kommen. Alexander Erbert fordert flexible Raumnutzung und neue Betreuungsformate, um den bestehenden Mängeln entgegenzuwirken.

Die Herausforderungen im Kita-System sind Teil eines umfassenderen demografischen Wandels, der nahezu jeden Aspekt des Lebens in Brandenburg betrifft. Die Landesregierung setzt sich mit diesen Herausforderungen auseinander, doch wirkliche Lösungen finden und umsetzen, erfordert ein gutes Zusammenspiel zwischen gewählten Vertretern, Verwaltung und Bürgern vor Ort. Initiativen und Projekte in vielen Gemeinden zeigen bereits, wie man kreativ mit den demografischen Veränderungen umgehen kann.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Das Auf und Ab der Geburtenzahlen ist nicht nur eine lokale Angelegenheit; auch bundesweite Fettleder zeigen Trends, die Brandenburg beeinflussen. 2023 fiel die Geburtenzahl in Deutschland auf den niedrigsten Wert seit 2013, mit einer Geburtenziffer von nur 1,38. Diese Zahlen stehen im krassen Gegensatz zu den wachsenden Großstadtregionen, wo seit 2012 ein Zuwachs von 3,3 Millionen Menschen zu verzeichnen ist, wie spannende Auswertungen auf destatis.de bestätigen.

Im ländlichen Raum und besonders in Ostdeutschland ist die Situation hingegen prekär. Der Altersquotient, also das Verhältnis der älteren Bevölkerung zu den Erwerbstätigen, liegt in Ostdeutschland bei 48, während der bundesdeutsche Durchschnitt bei 36 liegt. Diese demografischen Differenzen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, innovative Lösungen zu finden, um die Bevölkerung im ländlichen Raum zu stabilisieren und gleichzeitig für eine gute frühkindliche Betreuung zu sorgen.

Die Schließung der Kita „Froggi“ ist nur ein Zeichen in der großen Gemengelage, die den demografischen Wandel betrifft. Es besteht viel Diskussionsbedarf, damit auch in Zukunft die Kinder in Brandenburg gut betreut werden können und Familien eine Perspektive finden.

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OrtSenftenberg, Deutschland
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