Erster klimaanpassender Radweg Deutschlands: Die Kühle Spur eröffnet!
Erster klimaanpassender Radweg Deutschlands: Die Kühle Spur eröffnet!
Großräschen, Deutschland - Am 19. Juli 2025 feiert Deutschland die Eröffnung des ersten klimaanpassenden Radwegs, der „Kühlen Spur“, in der Lausitz. Diese innovative Strecke ist nicht nur ein Highlight für Fahrradtouristen, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels. Der Radweg windet sich über 43,3 Kilometer durch kühle Landschaften, die durch gezielte Maßnahmen zur Temperaturregulierung gestaltet wurden. So verläuft die Strecke überwiegend zwischen dem Altdöberner und dem Großräschener See und führt durch Wälder, die Schatten und Kühlung bieten. Das Projekt trägt den Namen „Landschafts-Innovationen in der Lausitz für eine klimaangepasste Bioökonomie und naturnahen Bioökonomie-Tourismus“ oder kurz LIL-KliBioTo und wurde unter der Mitwirkung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung sowie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg ins Leben gerufen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Fahrradtourismus auch in Zeiten des Klimawandels attraktiv zu halten, so MDR.
Um den Radweg bestmöglich zu gestalten, wurden Fahrradtouristen aktiv in die Planung einbezogen. Ihre Rückmeldungen halfen dabei, die Streckenführung, Sehenswürdigkeiten und Rastmöglichkeiten zu optimieren. Neben Trinkwasserspendern und Bademöglichkeiten am Großräschener und Altdöberner See stehen den Radfahrer:innen auch gemütliche Cafés für Pausen zur Verfügung. Der Start- und Zielpunkt ist die Touristeninformation in Großräschen, wo es ebenfalls einen kostenlosen Wasserspender gibt. Die Strecke gilt als „leichte Fahrradtour“ und ist für alle Fitnesslevels geeignet; die geschätzte Zeit für die komplette Tour beträgt unter drei Stunden.
Intelligente Planung mit Drohnentechnologie
Die Entwicklung der „Kühlen Spur“ basiert auf innovativer Forschung: Spezialisten nutzen Drohnen und Wärmebilder, um Temperatur-Hot-Spots und Cold-Spots zu identifizieren. Diese Technologien helfen dabei, die Radwege so zu gestalten, dass sie den klimatischen Bedingungen Rechnung tragen. Die Streckenführung berücksichtigt nicht nur bestehende Landschaften, sondern auch die zukünftigen Klimaveränderungen.
Viele der Maßnahmen, die entlang der Strecke umgesetzt wurden, zeigen einen klaren Fokus auf langfristige Anpassungen an die Auswirkungen des Klimawandels. Radwege wie die „Kühle Spur“ sind Teil eines größeren Trends in Deutschland, wo die Infrastruktur für Radfahrer:innen kontinuierlich verbessert wird. Trotz aller Fortschritte bleibt die Situation jedoch herausfordernd. Aktuelle Studien zeigen, dass Deutschland im europäischen Vergleich eine unterdurchschnittliche Radinfrastruktur aufweist. So stehen nur 9% der Straßen in Deutschland den Radfahrenden zur Verfügung, während Länder wie Dänemark und die Niederlande bei 28% und 70,5% liegen, wie ZDF berichtet.
Blick in die Zukunft
Die betroffenen Institutionen und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) fordern weitergehende Investitionen in eine einladende Infrastruktur für Radfahrer:innen. Ein lückenloses Netz an getrennten Radwegen ist dabei unerlässlich, um den Anteil des Radverkehrs zu steigern. Aktuell liegt dieser in Deutschland bei nur 13%, während die Nachfrage und das Interesse an Radfahren stark zunehmen. Ein deutlich höherer Anteil von 45% bis 2035 wäre nötig, um den Treibhausgasausstoß im Nahbereich signifikant zu senken. Der Weg dorthin ist allerdings mit Herausforderungen gepflastert, die erst noch gemeistert werden wollen.
Mit der Eröffnung der „Kühlen Spur“ wird nicht nur ein neuer Radweg präsentiert, sondern auch ein Zeichen gesetzt: In der fortwährenden Anpassung an den Klimawandel steckt nicht nur ein Anliegen für Natur- und Umweltschutz, sondern auch ein großer wirtschaftlicher Potenzial im Fahrradtourismus.
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Ort | Großräschen, Deutschland |
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