Spannende Einblicke: Grabungen im Hügelgräberfeld Schweinert starten!

Spannende Einblicke: Grabungen im Hügelgräberfeld Schweinert starten!

Falkenberg an der Elster, Deutschland - Im Landkreis Elbe-Elster wird die faszinierende Landschaftsgeschichte des Gräberfelds „Schweinert“ zurzeit von einem engagierten Team der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg erforscht. Seit 2021 graben die Forscher, angeführt von Thomas Raab und seiner Frau Alexandra, an diesem historischen Ort, der mit über 600 Hügelgräbern das größte spätbronzezeitliche Hügelgräberfeld in Deutschland darstellt. Ziel der Grabungen ist es, interessante Einblicke in die damals vorherrschenden ökologischen Verhältnisse und die Entwicklung der Flüsse nach der letzten Eiszeit, die vor 18.000 bis 20.000 Jahren stattfand, zu gewinnen. Dabei kommt eine Vielzahl von Messtechniken, wie Widerstandsmessungen und Probenentnahmen, zum Einsatz, um die Bodenstruktur genauer zu analysieren.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den bodenkundlichen und morphologischen Zusammenhängen zwischen den Grabstätten und den holozänen Ablagerungen der Umgebung. Hierbei haben die Forschenden erste Hinweise auf äolische Reliefformen bei ihren Bodenanalysen entdecken können, wie die BLDAM Brandenburg berichtet. Um die Resultate der Grabungen zu dokumentieren, erhalten die Wissenschaftler Unterstützung von Archäologen, die bei der Dokumentation von Funden zur Seite stehen.

Der Stand der Dinge

Aktuell nähern sich die Grabungen dem Ende, und das Team konzentriert sich darauf, die gewonnenen Daten auszuwerten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bereits 2022 wurde das Gräberfeld durch die Ausgrabung eines beschädigten Hügelgrabs für fünf Tage unter die Lupe genommen, wobei bedeutende Funde wie eine Urne ans Licht kamen. Im Zuge der Grabungen zeigen erste Beobachtungen, dass der Grundwasserspiegel in der Region in der Vergangenheit höher lag, was möglicherweise Hinweise auf zukünftige Entwicklungen geben könnte.

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und ist eine Kooperation mit dem Lehrstuhl für Geopedologie und Landschaftsentwicklung der BTU Cottbus-Senftenberg. Ein großes Ziel besteht in der Erstellung eines hochauflösenden digitalen Geländemodells, das den Forschenden helfen soll, Hinweise auf die Geschichte der Landschafts- und Landnutzung zusammenzutragen.

Einzigartige archäologische Stätte

Das Gräberfeld „Schweinert“ blickt auf eine bedeutende Nutzungsgeschichte zurück, die zwischen dem 11. und 6. Jahrhundert vor Christus stattgefunden hat. Überraschenderweise wurde festgestellt, dass die Grabhügel in vergleichsweise kurzer Zeit angelegt wurden, was auf eine aktive Bestattungspraxis während dieser Periode hindeutet. Zudem deuten Untersuchungen darauf hin, dass sich der Bestattungsplatz im Lauf der Zeit nach Osten und Südosten verschoben hat.

Für Interessierte an archäologischen Stätten bietet der Landkreis Elbe-Elster nicht nur das Gräberfeld „Schweinert“, sondern auch das Hügelgräberfeld auf dem Fuchsberg in Niedersachsen an. Diese Stätte ist gut zu erreichen und eignet sich hervorragend für ausgedehnte Wanderungen, da sie für ihre historischen Gräber bekannt ist. Outdoor-Enthusiasten können sich auf verschiedene Wanderrouten freuen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade offerieren, wie beispielsweise eine Strecke von 10,7 km, die in etwa 2:45 Stunden zu bewältigen ist.

Die archäologischen Forschungen im Gräberfeld „Schweinert“ sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Region, die sich mit ihrem kulturellen Erbe auseinandersetzt und dieses aktiv bewahren möchte. Die anstehenden Publikationen werden mit Sicherheit weiteres Licht auf die faszinierende Geschichte dieser bemerkenswerten Stätte werfen.

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OrtFalkenberg an der Elster, Deutschland
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