Neonazis gegen Pride: Bernau feiert Queer bleibt hier trotz Drohungen!

Neonazis gegen Pride: Bernau feiert Queer bleibt hier trotz Drohungen!

Bernau, Deutschland - Am kommenden Samstag, dem 12. Juli 2025, wird in Bernau die dritte Pride-Parade unter dem Motto „Queer bleibt hier“ gefeiert. Die Auftaktkundgebung beginnt um 12 Uhr auf dem Vorplatz des Bahnhofs, gefolgt von einem bunten Demonstrationszug durch die Stadt. Doch wie bei vielen CSD-Veranstaltungen in Deutschland, sorgt auch hier die Mobilisierung von Neonazi-Gruppierungen für Unruhe. So ruft die Gruppe „Deutsche Jugend Voran“ dazu auf, gegen die Parade zu protestieren und spricht von „Identitätsverwirrung“ unter den Teilnehmer:innen.

Johanna Seeger, die Sprecherin des CSD-Bündnisses, hat jedoch klargestellt, dass die Parade wie geplant stattfinden wird. Die Organisatoren stehen in engem Kontakt mit der Stadt Bernau sowie mit Beratungsstellen, um sich bestmöglich auf die drohenden Provokationen von rechten Gruppen vorzubereiten. Interessanterweise führt die Ankündigung von Neonazi-Protesten in der Regel zu einem Anstieg der Teilnehmerzahlen bei Pride-Veranstaltungen. Ein Beispiel dafür ist der letzte CSD in Falkensee, wo trotz der Anwesenheit von etwa 60 Neonazis rund 1000 Menschen die Parade unterstützten.

Die Situation in Brandenburg

Brandenburg ist am Samstag Schauplatz mehrerer CSDs, unter anderem in Neuruppin, Bad Belzig und Luckenwalde. Den ersten CSD in Güstrow, sowie Veranstaltungen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, zeigt das wachsende Bewusstsein für queere Rechte in der Region. Gleichzeitig muss auch hier die stetig steigende Bedrohung durch rechtsextreme Gruppierungen wahrgenommen werden. Laut der Amadeu-Antonio-Stiftung kam es 2024 zu 55 Angriffen auf CSDs in Deutschland, und die Zahl der rechtsextremen Gegenproteste hat ebenfalls, insbesondere in Orten wie Bautzen, zugenommen.

Bei der Neonazi-Demonstration in Falkensee kam es vergangenes Wochenende zu internen Konflikten innerhalb der rechten Gruppen, was die Komplexität ihrer Mobilisierung verdeutlicht. In anderen Städten, wie in Köln, hat die Polizei auf die zunehmende Gewalt mit einer Verdopplung der Sicherheitskräfte reagiert. Auch dort stiegen die Kosten für den CSD-Schutz im Vergleich zu 2017 astronomisch, was ein deutliches Signal für die wachsende Unsicherheit darstellt.

Vorbereitungen und Sicherheitsmaßnahmen

Die Polizei hat bereits angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen für die CSD-Events zu verstärken. In Halle/Saale wurden Mitgliedern der „Deutschen Jugend Zuerst“ Meldeauflagen erteilt, um Störaktionen bei den bevorstehenden Veranstaltungen in Köthen zu verhindern. Diese Meldeauflagen sind ein direkter Schritt, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, nachdem diese Mitglieder mit verschiedenen Straftaten, einschließlich Körperverletzung und Volksverhetzung, in Verbindung gebracht werden.

Jedes Jahr wird klar, dass die Pride-Events nicht nur eine Feier des queeren Lebens, sondern auch eine Plattform zur Sichtbarmachung der Rechte und Herausforderungen der LGBTQI+-Gemeinschaft sind. Es zeigt sich, dass es bei diesen Veranstaltungen nicht nur um Feierlichkeiten geht – sie sind auch ein Widerstand gegen Einschüchterungen und Angriffe. Initiativen wie das „Bündnis gegen Rechts“ motivieren viele Menschen zur Teilnahme und stärken das Gefühl der Gemeinschaft.

Alle Augen sind am Samstag auf Bernau gerichtet. Es bleibt zu hoffen, dass die Parade trotz der drohenden stören durch Neonazis ein Zeichen für Liebe und Vielfalt setzen kann. Die Mobilisierung von Unterstützer:innen ist in vollem Gange: vom Hauptbahnhof Berlin aus werden gemeinsame Anreisen organisiert, was die Solidarität und Entschlossenheit der queeren Community zeigt. Letztendlich ist es dieser Zusammenhalt, der unverzichtbar ist, um für ein tolerantes und respektvolles Miteinander zu kämpfen.

Der Tagesspiegel berichtet, dass …

LSVD stellt fest, dass …

Tagesschau führt aus, dass …

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OrtBernau, Deutschland
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