Das Oderbruch: Vom Sumpf zur blühenden Kulturlandschaft!

Entdecken Sie das historische Oderbruch: Von Sumpflandschaft zur Kulturlandschaft durch Kolonisation und Kultur in Brandenburg.
Entdecken Sie das historische Oderbruch: Von Sumpflandschaft zur Kulturlandschaft durch Kolonisation und Kultur in Brandenburg. (Symbolbild/MB)

Das Oderbruch: Vom Sumpf zur blühenden Kulturlandschaft!

Neulietzegöricke, Deutschland - Im Herzen Brandenburgs, zwischen Bad Freienwalde und Neuhardenberg, erstreckt sich das Oderbruch – eine Region, die einst als lebensfeindliche Sumpflandschaft galt. Dank der bemerkenswerten Meliorationsmaßnahmen von Friedrich II. erblühte das Gebiet im 18. Jahrhundert. Wie Welt berichtet, wurde die Trockenlegung 1747 in Angriff genommen und umfasste den Bau eines beeindruckenden 20 Kilometer langen Kanals. Bis 1753 entstanden über 32.500 Hektar fruchtbares Ackerland.

Die Besiedlung des Oderbruchs zog Menschen aus vielen Regionen an. Pfälzer, Schwaben, Polen und weitere Kolonisten wurden mit Land, Steuerfreiheit und Religionsfreiheit köderten. Über 7000 Menschen ließen sich in dieser neuen Kulturlandschaft nieder. Neulietzegöricke, das älteste Kolonistendorf, wurde 1753 gegründet und steht seit 1976 unter Denkmalschutz. Heute wohnen dort rund 200 Menschen, darunter Nachfahren der ersten Siedler.

Die besiedelte Landschaft

Die Landschaft des Oderbruchs ist geprägt von flachem Terrain und umgeben von der markanten Brandenburger Hügellandschaft. Mit einer maximalen Breite von bis zu 18 Kilometern erstreckt sich das Gebiet bis zur Grenze zu Polen. Die höchsten Erhebungen, die Oderdeiche, gelten als die höchsten Punkte, während die Randhügel mit 100 bis 200 Metern als harmlosere „Berge“ durchgehen. Diese Entwicklung in der Region ist nicht nur auf die Trockenlegung, sondern auch auf die Kolonisation unter Friedrich dem Großen zurückzuführen. Das Oderbruch-Museum dokumentiert die Herausforderungen, Lebensbedingungen sowie die Geschichten und Erlebnisse der Kolonisten und gibt faszinierende Einblicke in die „Alltagsgeschichte“ der ansässigen Bevölkerung.

Eine der herausragenden Sehenswürdigkeiten ist die im Juni 2022 eröffnete Europabrücke, die Deutschland und Polen verbindet. Mit einer Länge von 860 Metern bietet sie eine spektakuläre Aussichtsplattform sowie gemütliche Picknickmöglichkeiten direkt am Fluss. Für Radfahrer ist der Oder-Neiße-Radweg, der sich über 600 Kilometer erstreckt, eine äußerst beliebte Route.

Tourismus und Freizeit

Ob als Tagesausflug oder für einen längeren Aufenthalt, das Oderbruch zieht immer mehr kreative Menschen an. Künstler haben alte Häuser liebevoll umgestaltet und der Region neues Leben eingehaucht. Dennoch wird das Oderbruch nicht mehr als der „Gemüsegarten von Berlin“ wahrgenommen. Stattdessen hat sich eine eigene pulsierende Kultur entwickelt, die auch im bekannten „Theater am Rand“ zum Ausdruck kommt.

Die Anreise gestaltet sich für Berliner besonders unkompliziert: Mit dem Regionalzug RB 26 gelangt man rasch nach Seelow-Gusow, von wo aus die Rückfahrt bequem von Wriezen aus gestartet werden kann. Für Übernachtungsmöglichkeiten gibt es charmante Optionen wie den Landgasthof „Zum Alten Fritz“ in Neutrebbin sowie die Pension im „Kolonisten-Kaffee“ in Neulietzegöricke.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Oderbruch nicht nur ein Stück spektakulärer Landschaft ist, sondern auch eine tief verwurzelte Geschichte mit einer bunten Mischung aus Tradition und Kreativität bietet. Die Erzählungen der ersten Kolonisten und die Gegenwart der Region schaffen ein faszinierendes Zusammenspiel, das sowohl Einheimische als auch Besucher in seinen Bann zieht. Die reiche Geschichte, geprägt von der Entwicklung unter Friedrich dem Großen, und die heutigen kulturellen Strömungen machen das Oderbruch zu einem einzigartigen Erlebnis in Brandenburg. Wie Politische Bildung Brandenburg verdeutlicht, ist die Brandenburger Identität stark von dieser historischen Entwicklung geprägt.

Details
OrtNeulietzegöricke, Deutschland
Quellen