Kundgebung gegen Wasserprivilegien: Tesla in der Kritik!

Kundgebung gegen Wasserprivilegien: Tesla in der Kritik!
Strausberg, Deutschland - Ein Aufschrei geht durch Brandenburg: Das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ hat für den 11. Juni eine Kundgebung vor der Verbandsversammlung des Wasserverbands Strausberg-Erkner angekündigt. In einer Zeit, in der Wasserressourcen immer knapper werden, stellt sich die Frage: Wie gerecht ist die Verteilung unseres wertvollsten Gutes? Das Bündnis fordert einen Paradigmenwechsel in der Wasserverteilung – Bürgerinnen und Institutionen der Daseinsvorsorge, wie beispielsweise Kitas und Krankenhäuser, sollen Vorrang vor den gehandelten Profitinteressen von Unternehmen wie Tesla haben. Junge Welt berichtet, dass die Kundgebung gleichzeitig eine Antwort auf die geplante Ansiedlung von wasserintensiver Industrie ist, die die Region zusätzlich belasten könnte.
Caro Weber vom Bündnis kritisiert scharf Bürgermeister Krieger, dem sie vorwirft, die Ernsthaftigkeit der Situation nicht zu erkennen. Die Ansiedlung eines weiteren Rechenzentrums wird als bedrohlich für die Anwohner angesehen. Es gehe nicht nur um die Jetztzeit, sondern auch darum, wie eine nachhaltige Wassernutzung in der Zukunft aussehen kann.
Die Tesla-Fabrik in der Kritik
Ein zentraler Streitpunkt ist die Wasserfrage rund um die Tesla-Fabrik in Grünheide. Während kritische Stimmen laut werden, zeigt sich Tesla in einem anderen Licht. Wie rbb24 berichtet, hat Tesla nicht nur eine der größten Abwasserbehandlungsanlagen Deutschlands errichtet, sondern der Wasserverbrauch liegt mit knapp 500.000 Kubikmetern pro Jahr deutlich unter den geplanten 1,8 Millionen Kubikmetern. So ist der Wasserbedarf von Tesla nur etwa 4% der Gesamtwassermenge des Wasserverbandes WSE.
Im Vergleich dazu ist der Wasserverbrauch anderer Industriebetriebe in der Region immens – das Kraftwerk Jänschwalde beispielsweise benötigt 44,9 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich. Auch ist die Abwasserbehandlung durch Recyclingmaßnahmen erheblich, da 90% des Schmutzwassers aus der Lackiererei stammen. Dennoch bleibt die Skepsis vorherrschend, ob der gesunkene Verbrauch nicht auch mit einer reduzierten Produktion in Verbindung steht.
Wasser und Dürregefahr
In einer Region, die als eine der am stärksten von Dürre bedrohten Gegenden gilt, ist das Thema Wasser von elementarer Bedeutung. Kritiker des Tesla-Wasservertrags argumentieren, dass nun auch noch ungenutztes Wasser, welches Tesla nicht benötigt, für gemeinnützige Projekte und Wohnungen freigegeben werden sollte. Es wird gefordert, dass die Bedürfnisse der Menschen über die profitorientierten Interessen von Großkonzernen gestellt werden.
Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, bringt mit ihrer Stimme eine weitere Dimension in die Debatte: Am 11. und 12. Juni findet eine Gesundheitsministerkonferenz in Weimar statt, bei der der VdK ein Mitspracherecht für Patientenorganisationen in der Modernisierung der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung fordert. Hier bleibt jedoch abzuwarten, ob zentrale Themen wie die primärärztliche Versorgung angesprochen werden.
Inmitten dieser komplexen Situation wird klar: Die Wasserwirtschaft ist ein zentrales Thema, das nicht nur Brandenburger, sondern jeden Bürger betrifft. Die Argumente sind vielfältig, die Forderungen klar – doch die Umsetzung einer gerechten Wasserverteilung steht noch in den Sternen. Sind wir bereit, unsere Prioritäten zu überdenken, bevor es zu spät ist?
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Ort | Strausberg, Deutschland |
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