Klimakrise im Krankenhaus: DKG fordert milliardenschweren Klimafonds!

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert einen Klimaschutzfonds für den Umbau von Kliniken, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert einen Klimaschutzfonds für den Umbau von Kliniken, um CO2-Emissionen zu reduzieren.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert einen Klimaschutzfonds für den Umbau von Kliniken, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Klimakrise im Krankenhaus: DKG fordert milliardenschweren Klimafonds!

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat eine klare Forderung aufgestellt: Klimaschutz muss Front und Mitte im Krankenhausfinanzierungsgesetz stehen. In einem aktuellen Vorschlag drücken die Klinikvertreter die Notwendigkeit aus, einen Krankenhaus-Klimaschutzfonds einzurichten. Ziel ist es, den klimaschutzgerechten Umbau von deutschen Krankenhäusern zu finanzieren. Denn die Zahlen sprechen für sich: Ein einzelnes Krankenhausbett benötigt so viel Energie wie vier Einfamilienhäuser, was diese Einrichtungen zu großen Verbrauchtstätten von Wärme, Licht und Energie macht und Jahr für Jahr Kosten von etwa 1,5 Milliarden Euro verursacht, wie Ärzteblatt berichtet.

Doch damit nicht genug: Die Kliniken tragen je nach Studie zwischen 5,2 und 6,7 Prozent zu den Treibhausgasemissionen in Deutschland bei. Ein kluger Um- und Ausbau könnte nicht nur zur Umweltentlastung, sondern auch zu erheblichen Einsparungen im Gesundheitssystem führen. Die DKG verweist auf die dringend notwendigen Investitionen in die Dämmung und neue Heiztechniken. Ein Gutachten des Institutes for Health Care Business im Auftrag der DKG schätzt, dass mindestens 31 Milliarden Euro erforderlich sind, um die Kliniken klimaneutral umzugestalten. Allein 23,4 Milliarden Euro würden für die Sanierung der Gebäudefassaden und Dächer benötigt.

Dringender Handlungsbedarf

Die DKG hebt hervor, dass die Bundesländer in den letzten Jahrzehnten oft ihre Pflichten zur vollständigen Finanzierung von Investitionskosten vernachlässigt haben. Der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß, betont: „Der Investitionsbedarf für den klimagerechten Umbau der Krankenhäuser ist enorm, aber auch die Einsparpotentiale beim CO2-Ausstoß sind hoch.“ Pro Jahr benötigen Kliniken mehr als 7.800 kWh Strom pro Bett und über 300 Liter Wasser täglich. Bisherige Maßnahmen wie Ventilatoren und Verdunkelungsanlagen reichen nicht mehr aus, um Neues, wie zum Beispiel längere Hitzeperioden, erfolgreich zu meistern, was DKG unterstreicht.

Die DKG fordert daher einen Klimafonds mit einem Volumen von 31 Milliarden Euro bis mindestens 2035. Es ist eine Chance, die Krankenhausreform zu nutzen, um Klimaneutralität voranzutreiben. Dabei wäre es wichtig, Klimaschutz in alle Um- und Neubauten zu integrieren, um den Investitionsstau nicht weiter zu vergrößern.

Ergebnisse einer umfassenden Studie

Im Rahmen eines Projektes, das von April 2021 bis Juli 2022 durchgeführt wurde, wurden klima- und energierelevante Daten von 263 bundesweit repräsentativen Krankenhäusern erhoben. Diese Studie hat aufgezeigt, dass Klimaschutz auf der strategischen Agenda vieler Kliniken steht, die Umsetzung von Einzelmaßnahmen aber oft hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Dabei gibt es laut der Studie über 100 identifizierte Klimaschutzmaßnahmen, die praktische Ansätze zur CO2-Einsparung bieten, wie DKI zusammenfasst.

Die Herausforderungen sind groß, aber mit einem klugen Investitionsansatz in modernen Technologien und erneuerbare Energien könnte der Gesundheitssektor erheblich zu den nationalen Klimazielen beitragen. Damit Kliniken für die kommenden Wetterextreme gewappnet sind und die Gesundheitsversorgung in Deutschland aufrechterhalten werden kann, bedarf es eines kräftigen Schubs in Richtung Klimaschutz – eine Notwendigkeit, die auch die Politik nicht ignorieren kann.