Nacktbadeverbot am Krebssee: FKK-Freunde in Brandenburg entsetzt!

Nacktbadeverbot am Krebssee: FKK-Freunde in Brandenburg entsetzt!

Hohenwutzen, Brandenburg, Deutschland - In Brandenburg sorgt ein FKK-Verbot für Aufregung unter Nacktbadefreunden. Am Großen Krebssee in Hohenwutzen, einem idyllischen Ort am Waldrand nicht weit von Bad Freienwalde, hat die Ortsvorsteherin Petra Lunow ein überraschendes Verbot verhängt. Ab sofort ist das Nacktbaden an diesem beliebten Badesee untersagt, und das rund um die Uhr. Dies bedeutet nicht nur, dass die örtlichen Nacktschwimmer betroffen sind, sondern auch, dass ihnen bei Zuwiderhandlung Geldstrafen drohen, wenn sich weitere Badegäste beschweren. Die 85-jährige Charlotte Schmidt, die seit über 20 Jahren nackt im See badet, zeigt sich schockiert von dieser Entscheidung und äußert erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verbots. Ihren Badefreunden bleibt jedoch unbenommen, ihr Bad weiterhin fortzusetzen, auch wenn die Regelung nun gilt.

Die neuen Richtlinien und Vorschriften in Hohenwutzen sind nicht die einzigen, die in der Region für Gesprächsstoff sorgen. Auch in Lychen, wo das Nacktbaden seit dem 13. Juni 2023 an sieben Badestellen verboten ist, gibt es handfeste Konflikte. Bürgermeisterin Karola Gundlach erhielt sogar einen Erpresserbrief, der mit der Einleitung von Dieselkraftstoff in Badeseen droht, falls das Verbot nicht zurückgenommen wird. Ungeachtet dieser extremen Maßnahme hat die Stadt, die an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern liegt und etwa 3000 Einwohner zählt, die Regelung aufgrund mehrerer Beschwerden insbesondere von jungen Eltern eingeführt. Diese beklagten Nacktpersonen, die beim Volleyballspielen oder Yoga belästigend auftraten. In Lychen ist nicht nur das Nackenbaden beschränkt; auch Grillen, laute Musik und Drogenkonsum sind an den Badestellen verboten.

Rechtliche Hintergründe und öffentliche Wahrnehmung

Der rechtliche Rahmen für diese Entscheidungen ist jedoch nicht ganz klar. In Deutschland gibt es kein Gesetz, das Nacktheit in der Öffentlichkeit generell verbietet. Das Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) verbietet allerdings die Belästigung der Allgemeinheit und die Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung. Nacktbaden ist nicht grundsätzlich verboten, kann aber dort eingeschränkt werden, wo es andere stört. Diese Bestimmungen könnten ein Grund für die aktuellen Verbote in Orten wie Hohenwutzen oder Lychen sein. Die Diskussion um FKK zeigt, dass in vielen Regionen eine gewisse Zerrissenheit herrscht zwischen der Wertschätzung für Freikörperkultur und dem Bedürfnis nach öffentlichem Ordnung.

Was die Zukunft für FKK und Nacktbadeorte in Brandenburg bringt, bleibt fraglich. In Potsdam hingegen ist das Nacktbaden an der Havel und in Seen weiterhin erlaubt, was die Frage aufwirft, ob unterschiedliche Regelungen in benachbarten Städten gerechtfertigt sind. FKK-Bereiche sind meist abgegrenzt, und trotz der Verbote bleibt Nacktbaden weiterhin ein Thema, das viele bewegt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Hohenwutzen, Lychen und anderen Orten entwickeln wird, vor allem, da Nacktbadende nicht so einfach von ihrem Recht, den Körper zu zeigen, abgelassen werden wollen.

Es ist ein Zeichen unserer Zeit, dass solche Regelungen auf Widerstand stoßen, denn FKK hat in Deutschland eine lange Tradition, die oft als Ausdruck von Zwanglosigkeit und Natürlichkeit gesehen wird. Ob in Hohenwutzen, Lychen oder anderswo – die Diskussion über FKK ist ein Thema, das so schnell nicht verschwinden wird.

Details
OrtHohenwutzen, Brandenburg, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)