Berührende Momente beim Tag des Friedhofes in Templin erleben

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Am 21. September 2025 feierte Templin erstmals den Tag des Friedhofes mit emotionalen Veranstaltungen und Führungen.

Am 21. September 2025 feierte Templin erstmals den Tag des Friedhofes mit emotionalen Veranstaltungen und Führungen.
Am 21. September 2025 feierte Templin erstmals den Tag des Friedhofes mit emotionalen Veranstaltungen und Führungen.

Berührende Momente beim Tag des Friedhofes in Templin erleben

Am 21. September 2025 fand in Templin der erste bundesweite „Tag des Friedhofes“ statt, eine Initiative, die den Gedanken der Begegnung und des Gedenkens in den Vordergrund stellte. An diesem Wochenende, dem 20. und 21. September, organisierten mehrere Gruppen wie die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Templin, das Bestattungshaus Wollschläger sowie der Uckermärkische Hospizverein ein abwechslungsreiches Programm. Unter dem Motto „endlich und lebendig“ konnten die Besucher auf dem Waldfriedhof in der Röddeliner Straße sowie in der Templiner Buchheide gemeinsame Erinnerungen leben und Trost finden.

Die Führungen, die von Stadtförster Hans-Lennard Vöcks und seinen Kollegen geleitet wurden, ermöglichten zahlreichen Teilnehmenden, den Friedhof einmal aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die teilnehmenden Menschen waren gerührt von den emotionalen Momenten, die das Berliner Theater „Playback“ mit Darstellungen von persönlichen Erlebnissen zu Tod und Trauer schuf. Im Rahmen dieser Initiativen wurden die Teilnehmenden eingeladen, ihre Geschichten und Gefühle zu teilen, was für viele eine sehr berührende Erfahrung darstellte.

Ein Ort der Begegnung und des Gedenkens

Am Sonntag fand auf dem St. Georgenfriedhof ein weiteres Highlight statt: Gedichte und Texte über das Trauern wurden von Anna Michel und Annett Storch gelesen, musikalisch begleitet von Henning Storch. Pastor Manfred Frank sprach über Bräuche rund um Beerdigungen und beleuchtete die Bedeutung von Ritualen in verschiedenen Kulturen. Dabei wurden die Besucher nicht nur über lokale Traditionen informiert, sondern auch über globale Ansätze zur Bestattungskultur.

Ein Stand des Bestattungshauses Wollschläger informierte die Interessierten über aktuelle Trends in der Bestattungskultur, wie den verstärkten Wunsch nach Gemeinschaftsgrabanlagen und stillem Gedenken. Mike Bräunig berichtete von den tiefgreifenden Veränderungen, die die Bestattungskultur in den letzten Jahren erfahren hat. Insbesondere die Anonymität bei Beerdigungen und die Wahl von unkomplizierten Bestattungsformen gewannen an Bedeutung, während die traditionelle Grabpflege zunehmend aus dem Fokus geriet.

Veränderungen in der Bestattungskultur

In Deutschland ist die Bestattungskultur von vielen Faktoren geprägt, wobei einige Menschen ihre Angehörigen anonym beerdigen lassen, um diesen die Grabpflege zu erleichtern. Moderne Bestattungsformen, wie die Seebestattung mit wasserlöslichen Urnen, gewinnen an Beliebtheit. Diese Entwicklungsströme machen deutlich, dass der Umgang mit dem Tod weiterhin im Wandel ist – ein Thema, das auch international spannend ist.

In verschiedenen Kulturen zeigen sich äußerst unterschiedliche Rituale: Von den sehenswerten Feierlichkeiten am „Día de los Muertos“ in Mexiko, wo Altäre für die Verstorbenen geschmückt werden, bis hin zu den rituellen Feuerbestattungen in Indien oder den traditionellen Klageweibern im Alten Ägypten, die den Tod lautstark betrauern. Diese Praktiken der Trauer und des Gedenkens verdeutlichen die Vielfalt des menschlichen Umgangs mit dem Verlust und die individuelle Trauerbewältigung, die für viele ein lebenslanges Thema ist.

Edeltraud Rönsch, eine der Organisatoren der Templiner Veranstaltung, betonte: „Solche Begegnungen sind besonders wichtig, gerade auch im Alter.“ Die künftige Auswertung der Veranstaltung wird darüber entscheiden, ob ähnliche Events wieder stattfinden. Pfarrerin Annegret Kaufmann Hofft auf berührende Momente, die auch blieben, während der Dialog über den Tod und das Gedenken an Verstorbene in diesem Rahmen weiter gefördert werden kann.

In einer Gesellschaft, wo der Tod nach wie vor oft ein Tabuthema ist, bietet der „Tag des Friedhofes“ in Templin eine wichtige Plattform für Austausch und Verständnis – und vielleicht auch für die Erkenntnis, dass Gedenken lebendig sein kann.