Widerstand in der Uckermark: Bürger wehren sich gegen Windkraft-Riesen!
Bürger in der Uckermark wehren sich gegen Windkraftprojekte. Ein Bürgerbegehren und Unterstützung für Natur- und Eigentumsschutz werden organisiert.

Widerstand in der Uckermark: Bürger wehren sich gegen Windkraft-Riesen!
In der Uckermark brodelt es gewaltig. Der Protest gegen den Bau von 22 Windkraftanlagen zwischen Prenzlau und Gramzow gewinnt zunehmend an Fahrt. Angeführt von Sewan Latchinian formiert sich eine starke Bürgerinitiative, die unter dem Motto „Windkraft? Es reicht!“ bereits über 300 Unterschriften gesammelt hat. Latchinian sieht in der breiten Unterstützung ein „bemerkenswertes Signal“ aus einer Region, die oft im Schatten größerer Städte steht. Gastronom Norbert Fliege, ein zentraler Unterstützer der Initiative, äußert klare Bedenken: „Die unverbauten Ausblicke sind für meine Gäste von großer Bedeutung, und der Verlust könnte mein Geschäft gefährden.“
EinIGE Hausbesitzer fühlen sich von den Windkraftprojekten bedroht, da sie einen Wertverlust ihrer Immobilien befürchten, sollten die Windräder in Sichtweite kommen. Vogelschützer warnen zusätzlich vor den möglichen negativen Auswirkungen auf den Lebensraum geschützter Arten wie dem Seeadler und der Rohrweihe. Zudem kritisiert die Initiative, dass Ausgleichsflächen für bereits bestehende Windkraftanlagen nicht in vollem Umfang umgesetzt wurden.
Bürgerbeteiligung: Ein zweischneidiges Schwert
Ein zentrales Thema in der Diskussion um die Windkraft in Deutschland ist die Bürgerbeteiligung. Latchinian merkt an, dass es eigentlich eine Farce ist, dass Beteiligungsmöglichkeiten erst ab 20 Windkraftanlagen vorgesehen sind. „Das ist ein Schildbürgerstreich“, sagt er und hebt die Notwendigkeit hervor, Bürger auch bei kleineren Projekten einzubeziehen. An diesem Punkt wird der Verweis auf die Leitfäden des Unternehmens eueco über finanzielle Bürgerbeteiligungen interessant. Diese wurden jüngst aktualisiert und bieten Projektträgern praxisnahe Orientierung in der kommunalen Beteiligung an erneuerbaren Energien.
Josef Baur, Geschäftsführer von eueco, hebt hervor, dass die Leitfäden mittlerweile digital verfügbar sind und eine Vielzahl an Beteiligungsformaten vorstellen. Für Kommunen und regionale Entwicklungsgesellschaften sind diese Informationen Gold wert, um das Interesse und die Unterstützung der Bürger zu sichern. Von Anwohnerstrommodellen bis hin zu Strombonus-Systemen, es gibt viele Ansätze, um die Beteiligung der Bürger an diesen neuen Energieprojekten positiver zu gestalten.
Energiewende und regionale Akzeptanz
Die Meinungen über den Ausbau von Windkraft reichen weit auseinander, und der Konflikt, den der Streit in der Uckermark symbolisiert, zeigt deutlich, wie wichtig lokale Akzeptanz ist. Der BDEW betont, dass die Verbindung zwischen dem Windenergieausbau und den Interessen der lokalen Gemeinschaften entscheidend ist. Daher wird ein bundesweit einheitlicher Rechtsrahmen für die Bürgerbeteiligung als notwendig erachtet. Die unterschiedlichen Beteiligungsgesetze in den Bundesländern führen häufig zu Unsicherheiten, die die Genehmigungsprozesse behindern.
Mit den Herausforderungen, die bei der Akzeptanz von Windkraftprojekten bestehen, ist es klar, dass ein ausgewogenes und transparentes Verfahren zur Bürgerbeteiligung gefragt ist. Der geplante Novelle des Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetzes könnte weitere Kontroversen bringen, vor allem wenn sie nicht im Interesse der Bürger gestaltet wird.
Die bevorstehenden Entwicklungen in der Uckermark werden zeigen, ob der Widerstand von Latchinian und seinen Unterstützern Gehör findet oder ob die Windkraftprojekte im Namen der Energiewende weiter vorangetrieben werden. Eines steht fest: Die Stimmen der Anwohner dürfen nicht überhört werden.
Für weitere Informationen zu finanziellen Bürgerbeteiligungen im Wind- und Solarsektor, können Sie die Leitfäden auf der Windindustrie Deutschland Webseite einsehen. Auch der BDEW bietet wichtige Einblicke in die Mitwirkung von Bürgern und Kommunen an Energiewänden.
Nordkurier berichtet, dass der Streit in der Uckermark keineswegs ein Einzelfall ist, sondern vielmehr ein Spiegelbild der gesamtdeutschen Diskussion um Erdpolitik und nachhaltig geführte Bürgerbeteiligung, die in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird.