Kliniken Uckermark am Rande der Entscheidung: Rettung oder Schließung?

Kliniken Uckermark am Rande der Entscheidung: Rettung oder Schließung?

Prenzlau, Deutschland - Die Zukunft der Krankenhäuser in Prenzlau und Angermünde steht auf der Kippe. Genauere Entscheidungen zu den umstrittenen Maßnahmen sind nach der jüngsten Kreistagssitzung am 25. Juni noch nicht gefallen. Uckermark-Landrätin Karina Dörk (CDU) plant, die medizinischen Einrichtungen sowie die Fachklinik Wolletzsee aus dem Verbund der Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) herauszulösen und diese in Eigenregie zu übernehmen. Laut Nordkurier sollen grundlegende Entscheidungen nun ausstehen.

Die aktuelle Situation sieht für die Kliniken unterschiedlich aus. Während das Klinikum Angermünde mit einer stabilen Auslastung und einem positiven Arbeitsumfeld glänzt, sieht es beim Klinikum Prenzlau weniger rosig aus. Dort liegt die Auslastung bei nur 62 Prozent, und die Interdisziplinäre Station (IDS) wird vom 1. Juli bis zum 31. August vorübergehend von 32 auf 18 Betten verkleinert. Auch die Integration eines ambulanten Zentrums mit 14 Betten in die IDS wurde beschlossen. Der Chefarzt der Inneren Klinik, Christian Scheer, wechselt zudem in eine Facharztpraxis, was die Unsicherheit weiter erhöht.

Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen

Laut rbb24 plant der GLG-Konzern bis 2029 die Schließung ganzer Abteilungen in den Kliniken Angermünde und Prenzlau aufgrund finanzieller Defizite, die sich auf über 1,8 Millionen Euro belaufen. Geplant sind unter anderem die Schließung der Klinik für Innere Medizin in Angermünde sowie der Kliniken für Chirurgie und Allgemeinmedizin in Prenzlau. Diese Entscheidungen stießen bereits auf heftige Kritik, vor allem von den Mitarbeitenden und der Bevölkerung. Demonstrationen gegen die Sparpläne fanden vor der GLG-Zentrale statt, organisiert von DGB, Verdi und Marburger Bund.

Im Rahmen der Umstrukturierungen wird das Klinikum Angermünde in ein 24/7-Versorgungszentrum umgewandelt, allerdings ohne stationäre Aufnahme. Assistenzärztin Dr. Med. Rebecca Dräger äußerte sich besorgt und betonte, dass eine Notaufnahme ohne ständige Betten keinen Sinn ergibt. Auch Bürgermeisterin Ute Erhardt warnt vor den langen Anfahrtswegen für die ältere Bevölkerung und zeigt sich dialogbereit mit dem GLG.

Zukünftige Herausforderungen

Ein externes Gutachten zur Erhaltung der Prenzlauer Klinik als Krankenhaus der Grundversorgung steht noch aus. Der erste Entwurf wird in den nächsten Tagen erwartet. Nach Erhalt des Gutachtens soll zeitnah eine Arbeitsgruppe einberufen werden, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. In den Tarifverhandlungen mit dem Betriebsrat des MSZ Uckermark stehen Lohnerhöhungen von 2 Prozent auf der Agenda, deren Umsetzungstermin jedoch noch unklar ist.

Die momentane Lage bietet eine Menge Stoff für Diskussionen und bringt die gesundheitspolitischen Herausforderungen in der Region auf den Tisch. Bleibt zu hoffen, dass es bald Klarheit und eine zukunftsfähige Lösung für die Krankenhauslandschaft in der Uckermark geben wird.

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OrtPrenzlau, Deutschland
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