Ein Vermächtnis für Prenzlau: Hans Burmeister und die Marienkirche

Hans Burmeister, bedeutender Denkmalpfleger aus Prenzlau, verstarb am 29. Mai 2025. Sein Schaffen prägte die Uckermark nachhaltig.
Hans Burmeister, bedeutender Denkmalpfleger aus Prenzlau, verstarb am 29. Mai 2025. Sein Schaffen prägte die Uckermark nachhaltig. (Symbolbild/MB)

Ein Vermächtnis für Prenzlau: Hans Burmeister und die Marienkirche

Prenzlau, Deutschland - Am 29. Mai 2025 ist Hans Burmeister im Alter von 89 Jahren verstorben, ein Verlust, der in Prenzlau und weit darüber hinaus spürbar ist. Der engagierte Denkmalpfleger und Kenner der Lokalgeschichte hinterlässt nicht nur ein beachtliches Erbe, sondern auch viele Trauernde, die seine Leidenschaft für die Geschichte der Uckermark teilen. Geboren am 28. September 1935 in Prenzlau, hatte Burmeister die Stadt und ihre Architektur stets im Herzen.

Nach seinem Abitur an der Puschkin-Oberschule 1954 begann er eine Maurerlehre, die ihm den Weg zum Architektur- und Bauingenieurstudium in Weimar und Wismar ebnete. Dabei zeigte sich schon früh sein Engagement für die Region, als er von 1958 bis 1962 Stadtverordneter in Prenzlau war, wo er für die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) tätig war. Seine berufliche Laufbahn führte ihn schließlich ins Landbaukombinat Neubrandenburg, das seine Fähigkeiten lange Jahre würdigte.

Engagierter Denkmalschützer

Ab 1982 übernahm Burmeister die Rolle des Kreisbeauftragten für Denkmalpflege beim Rat des Kreises Prenzlau und setzte sich leidenschaftlich für den Erhalt der lokalen Baukultur ein. Er erstellte die Denkmalliste des Kreises, was für viele erhaltene Bauwerke von immenser Bedeutung war. 1984 übernahm er die Leitung der „Werkstatt für Denkmalpflege“, die unter seiner Führung zu einer maßgeblichen Fachstelle heranwuchs. Ein besonders prägendes Projekt war die Restaurierung der Marienkirche in Prenzlau, einem Bauwerk, das ihm am Herzen lag und das er ab 1987 führte.

Burmeister war nicht nur ein wichtiger Akteur in der Denkmalpflege, sondern engagierte sich auch in verschiedenen Organisationen. Dazu zählen die Interessengemeinschaft für Denkmalpflege, die AG für uckermärkische Kirchengeschichte sowie der Uckermärkische Geschichtsverein zu Prenzlau, wo er seit 1989 Mitglied war. Seine zahlreichen Veröffentlichungen zur Stadtgeschichte und zur Geschichte des Wiederaufbaus der Marienkirche sind bis heute eine wertvolle Quelle für Interessierte.

Anerkennung und Ehrungen

Sein unermüdliches Wirken wurde nicht nur von der Gemeinschaft geschätzt, sondern auch offiziell gewürdigt. 2015 wurde er in das Goldene Buch der Stadt Prenzlau eingetragen, was seine langjährigen Verdienste verdeutlicht. Zwei Jahre später folgte die Ehrung durch den Uckermärkischen Geschichtsverein, der ihm den Ehrenteller für seine besonderen Leistungen im Denkmalschutz und in der Heimatgeschichte verlieh. Burmeisters Wirken prägte das Stadtbild und das historische Bewusstsein von Prenzlau nachhaltig.

Für viele ist sein Einsatz ein Vorbild, das auch beim zukünftigen Tag des offenen Denkmals, der am 12. September 2025 stattfinden wird, hervorzuheben sein dürfte. Das diesjährige Motto, „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“, wird durch seine Arbeit und sein Lebenswerk lebendig, denn gerade er war ein Paradebeispiel für das Aufeinandertreffen von Tradition und modernem Denken im Denkmalschutz.

Hans Burmeister mag von uns gegangen sein, doch sein Erbe bleibt. Die Marienkirche, die Stadt Prenzlau und zahlreiche historische Stätten werden für immer an seine Leidenschaft und sein unermüdliches Engagement erinnern, und all jene, die sich für die Geschichte der Uckermark interessieren, werden in seinen Werken und seinem Wissen immer einen wertvollen Schatz finden.

Für mehr Informationen über sein Lebenswerk, schauen Sie auf Nordkurier, über die Ehrung des Uckermärkischen Geschichtsvereins auf Uckermärkischer Geschichtsverein oder über den diesjährigen Tag des offenen Denkmals auf Marktspiegel.

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OrtPrenzlau, Deutschland
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