Messer-Angriff in Casekow: Ex-Freundin überlebt, Täter im Rollstuhl!

Messer-Angriff in Casekow: Ex-Freundin überlebt, Täter im Rollstuhl!

Casekow, Deutschland - Am 15. Juli 2025 begann am Landgericht Neuruppin der Prozess gegen einen 28-Jährigen aus Casekow, der beschuldigt wird, im Januar dieses Jahres seine Ex-Freundin und zwei ihrer Verwandten mit einem Messer angegriffen und getötet zu haben. Nach den Angaben laut RBB hat der Beschuldigte die Taten vor Gericht eingeräumt. Er steht wegen zweifachen Totschlags, versuchtem Totschlag und gefährlicher Körperverletzung vor dem Richter.

Der brutale Vorfall ereignete sich in einem Wohnhaus in Biesendahlshof, wo er seiner 19-jährigen Ex-Freundin in die Brust stach und sie in Lebensgefahr brachte. Zuvor tötete er deren 16-jährigen Bruder sowie die 26-jährige Lebensgefährtin des Vaters. Trotz ihrer schweren Verletzungen gelang es der Ex-Freundin, in die Wohnung ihrer Großmutter zu fliehen, wo sie reanimiert werden konnte. Tragischerweise versuchte der Beschuldigte anschließend, sich das Leben zu nehmen, was zu einer Querschnittsverletzung führte; nun wird er im Rollstuhl vor Gericht gebracht.

Herkunft der Gewalttaten und psychische Erkrankungen

Die Beziehung zwischen dem Beschuldigten und seiner Ex-Freundin war am Abend vor der Tat nach nur zwei Monaten beendet worden. Ein Bruder des Beschuldigten berichtete von dessen schizophrenen Erkrankungen, die ihm das Gefühl gaben, eine zweite Persönlichkeit zu haben. Diese psychischen Probleme, so SWR, sind in ähnlichen Fällen häufig mit Gewalttaten verbunden. Es wird geschätzt, dass Menschen mit Schizophrenie, die Tötungsfantasien haben, statistisch gesehen 7-8 Mal gefährlicher sind, insbesondere wenn zusätzlich Alkohol oder Drogen im Spiel sind.

Eine Vielzahl an Studien zeigt, dass psychisch kranke Menschen im Durchschnitt nicht gewalttätiger als die „normale“ Bevölkerung sind. Dennoch sind allein schon 15% aller Gewalttaten durch psychische Erkrankungen erklärbar. Wenn es um Mord und Totschlag geht, liegt der Anteil psychisch Kranker sogar zwischen 50% und 90%. Der Beschuldigte erhielt in der Vergangenheit Medikamente und war kurzzeitig in therapeutischer Behandlung, doch die Regelmäßigkeit der Medikamenteneinnahme bleibt unklar. Angesichts dieser Umstände beantragt die Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus wegen Schuldunfähigkeit.

Psychische Erkrankungen in der Gesellschaft

Psychische Erkrankungen haben in den letzten Jahren auch in der Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewonnen. So berichten Statista, dass vor allem in den letzten zehn Jahren immer mehr Berufstätige von psychischen Belastungen betroffen sind. Jährlich entstehen in Deutschland Produktionsausfallkosten von über 17 Milliarden Euro durch psychische und Verhaltensstörungen. Das steigende Aufkommen psychischer Erkrankungen betrifft dabei nicht nur die Erwachsenen, sondern auch Kinder und Jugendliche, die zunehmend und überdurchschnittlich unter psychischen Gesundheitsproblemen leiden.

Diese Entwicklungen zeigen sich ebenfalls in den steigenden Zahlen von Krankschreibungen. Statistiken belegen, dass die Anzahl der Arbeitsunfähigkeits-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen ansteigt, wobei Depressionen 2023 zur drittwichtigsten Einzeldiagnose für Arbeitsausfälle aufstiegen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und anzusprechen, um potenzielle Gewalt zu verhindern.

Der bevorstehende Prozess wird spannend, da die Plädoyers am kommenden Montag erwartet werden. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht mit den psychischen Aspekten und den schweren Vorwürfen umgehen wird.

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OrtCasekow, Deutschland
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