Preußische Schlösser: Tourismus-Motor für Brandenburg entfaltet Potenzial

Preußische Schlösser: Tourismus-Motor für Brandenburg entfaltet Potenzial

Rheinsberg, Deutschland - Wenn es um Kulturtourismus geht, hat Brandenburg zweifellos viel zu bieten. Eine aktuelle Studie der Universität Potsdam zeigt, wie bedeutend die Preußischen Schlösser und Gärten für die wirtschaftliche Entwicklung der Region sind. Im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam haben über 500 Besucher ihr Reiseverhalten und ihre Ausgaben an den historischen Standorten Potsdam-Sanssouci, Rheinsberg und Paretz analysiert. Über die Hälfte der Gäste, konkret 50%, gibt an, dass der Besuch dieser Schlösser und Gärten der Hauptgrund für ihre Reise nach Brandenburg ist, wie rbb24 berichtet.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) sind nicht zu unterschätzen. Für jeden Euro Landeszuschuss, der investiert wird, generieren die SPSG-Stätten eine beeindruckende Umwegrentabilität von etwa 5,5 Euro Umsatz. Uta Herbst, die Studienleiterin, hebt hervor, dass in den Bereichen Hotel, Gastronomie, Einzelhandel und bei regionalen Dienstleistern messbare Rückflüsse zu verzeichnen sind. Insbesondere in Potsdam geben Übernachtungsgäste im Schnitt bemerkenswerte 176 Euro aus, während es in Paretz lediglich 32 Euro sind.

Wachstumspotenzial in Paretz und Rheinsberg

Das Entwicklungspotenzial in der Gastronomie und den touristischen Angeboten in Paretz wurde von Ina Hänsel, der Präsidentin der IHK Potsdam, betont. Die Ergebnisse der Studie empfindet sie als klaren Weckruf für die Regionalpolitik. Auch in Rheinsberg, das laut der Untersuchung vor allem von den positiven wirtschaftlichen Impulsen der SPSG profitiert, gibt es Chancen, die Region nachhaltig zu stärken.

Die IHK Potsdam fordert gezielte Investitionen in die Gastronomie und die Erreichbarkeit der touristischen Angebote in kleineren Kommunen. Kai Schlegel von der SPSG fügt hinzu, dass die Zufriedenheit der Gäste eine solide Grundlage für zukünftige Entwicklungen darstellt. Um diese Chancen zu nutzen, sind jedoch Investitionen in Erreichbarkeit und das touristische Umfeld unerlässlich.

Kulturelle Attraktionen im Fokus

Die Kulturstätten in Brandenburg ziehen nicht nur Touristen an, sondern erzeugen auch eine überdurchschnittliche regionale Wertschöpfung. Laut der Studie würden viele Besucher nicht in die Region reisen, wenn es die kulturellen Angebote nicht gäbe. Hierbei zeigt sich, dass Kulturtourismus einen beinahe 40-prozentigen Anteil an der gesamten Tourismusbranche hat.

Kulturreisende geben 38% mehr aus und bleiben 22% länger an ihren Reisezielen als andere Reisende. Die Weltorganisation für Tourismus prognostiziert ein wachsendes Interesse an Kulturtourismus in Europa, was klare Chancen für Brandenburg bedeutet. Das Augenmerk liegt dabei auf authentischen Erfahrungen, nachhaltigem Besuch und dem Erhalt des kulturellen Erbes, wie cordis.eu beschreibt.

Für die Zukunft ist es entscheidend, wie gut die Region in der Lage ist, ihre kulturellen Schätze zu bewahren und gleichzeitig nachhaltige touristische Strategien zu entwickeln. Dabei ist die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften von hoher Relevanz, um negative Auswirkungen wie Überbelegung oder Verlust des regionalen Charakter zu verhindern.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Brandenburg hat einen starken und zukunftsorientierten Ansatz für den Kulturtourismus, wie sowohl die Universität Potsdam als auch die IHK Potsdam eindrucksvoll belegen. Es liegt nun an den regionalen Akteuren, diese wertvollen Erkenntnisse zu nutzen, um die touristische Entwicklung weiter voranzutreiben und den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

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OrtRheinsberg, Deutschland
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