Rettungsalarm für Wittstock: Landrat kämpft um neue Ärzte im MVZ!
Landrat Ralf Reinhardt fordert ein zusätzliches MVZ in Wittstock, um Gesundheitsversorgung in Ostprignitz-Ruppin zu sichern.

Rettungsalarm für Wittstock: Landrat kämpft um neue Ärzte im MVZ!
Der Landrat von Neuruppin, Ralf Reinhardt (SPD), hat sich mit einem dringenden Anliegen an Ministerpräsident Dietmar Woidke gewandt. In einem Brief, der die Bedenken um die Gesundheitsversorgung in Ostprignitz-Ruppin thematisiert, macht er deutlich, dass insbesondere die Schaffung neuer Arztsitze im geplanten medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in der alten Tuchfabrik in Wittstock noch unklar ist. Dies berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung.
Ärztemangel ist auch in der Region ein großes Thema. Das Gesundheitsministerium hat ins Spiel gebracht, zwei bestehende Arztsitze für Kardiologie und Gastroenterologie in Neuruppin mit Wittstock zu teilen. Doch Reinhardt winkt ab: Der kardiologische Kassenarztsitz in Neuruppin ist bereits überlastet, was dazu führt, dass über 30% der Patienten außerhalb des Budgets behandelt werden, ohne dass die Kosten von den Krankenkassen getragen werden.
Forderungen nach zusätzlichen Kassenarztsitzen
Um die Versorgungslücke zu schließen, fordert Reinhardt einen zusätzlichen Kassenarztsitz für Kardiologie sowie weitere Plätze für internistische und gastroenterologische Leistungen in Wittstock. „Ohne Kassensitze kann kein neues MVZ entstehen“, bekräftigt er. Auch die Forderung nach einem ständigen Rettungshubschrauber in der Region wird laut – besonders wichtig, da die Hilfsfrist von 15 Minuten bei Verlegungen immer häufiger nicht eingehalten werden kann, insbesondere in Anbetracht der drohenden Schließung des Krankenhauses in Wittstock im Jahr 2026.
Der Landrat hebt hervor, dass die bereits von Rettungskräften in Ostprignitz-Ruppin geleisteten Einsätze nur in 82% der Fälle innerhalb der Hilfsfrist erfolgen, während die Rettungshubschrauber aus Perleberg, Neustrelitz, Brandenburg an der Havel und Berlin schwer erreichbar sind. Dies unterstreicht die Dringlichkeit seiner Forderungen.
Die Situation der Medizinischen Versorgungszentren
Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich die Anzahl der MVZ seit ihrer Einführung im Jahr 2004 exponentiell erhöht. Im Jahr 2024 wird die Anzahl der von Krankenhäusern getragenen MVZ die der von Vertragsärzten betriebenen übersteigen. Diese Entwicklung erfreut sich besonders seit 2016 einer steigenden Beliebtheit durch neue gesetzliche Regelungen.
In der Region scheint es an Arztsitzen zu fehlen, denn die Kassenärztliche Vereinigung hat festgestellt, dass in Wittstock derzeit 4,5 Hausarztsitze unbesetzt sind. Reinhardt sieht hier eine kritische Situation und fordert, diese Sitze zeitnah zu besetzen, bevor über Sonderlösungen zur Erhöhung der Arztsitzanzahl diskutiert wird.
Die Ansprüche und Herausforderungen der Gesundheitsversorgung in Ostprignitz-Ruppin stehen also im Fokus, und es wird spannend sein zu beobachten, wie die Politik auf die Forderungen der Verantwortlichen reagiert.