Raser und Party-Flöße: Sorgen um Sicherheit auf Berlins Gewässern!
Raser und Party-Flöße: Sorgen um Sicherheit auf Berlins Gewässern!
Potsdam, Deutschland - In den kommenden Monaten wird es auf den Berliner Gewässern, insbesondere auf der Dahme, wieder ordentlich rundgehen. Party-Flöße, Jetskis, SUPs und andere Wasserfahrzeuge machen in den Sommermonaten das Gewässer zum Treffpunkt für Wassersportler und Feiernden. Doch nicht alle sind erfreut über das hohe Verkehrsaufkommen. Ruderer Jörg Polenske vom Spree-Ruder-Club Köpenick äußert Bedenken über die Sicherheit auf den Gewässern. „Es fehlt an der Präsenz der Wasserschutzpolizei“, so der Sportler, der die Lage kritisch einschätzt. Laut RBB sind die Sorgen unter den Wassersportlern groß, da viele berichten, dass Apps und Chat-Gruppen entwickelt wurden, um Temposünder vor Polizeikontrollen zu warnen.
Trotz der puren Freude am Wasser verbergen sich hinter diesen Bedenken ernsthafte Fragen zu Kontrolle und Sicherheit. Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, fordert eine Verdopplung der Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei, um „einen angemessenen Kontrolldruck zu gewährleisten“. Aktuell sind lediglich 170 Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei im Einsatz, was gerade einmal 0,624 Prozent der Berliner Polizei ausmacht. Die Innenverwaltung plant jedoch momentan keine Erhöhung der Personalstärke in dieser wichtigen Sparte.
Fehlende Ressourcen und Ausrüstungen
Ein weiteres Problem liegt in der Ausrüstung der Wasserschutzpolizei. Bisher warten die Beamten auf die Lieferung neuer Stahlboote, die nach der Ankündigung des Senats ab 2024 jährlich bereitgestellt werden sollten. Bislang wurden diese jedoch nicht geliefert, und die Innenverwaltung hat erklärt, dass keine Haushaltsmittel für neue Boote zur Verfügung stehen. Der aktuelle Fuhrpark besteht aus 15 alten Stahlbooten, drei Festrumpfschlauchbooten, drei Zivilbooten und zwei BOS-Watercrafts. Dies wirft Fragen auf, wie die Sicherheit auf den Gewässern gewährleistet werden kann, während die Zahl der geahndeten Verkehrsvergehen in den letzten fünf Jahren sinkt.
Die Wassertourismus-Branche in Berlin-Brandenburg boomt übrigens. Der Umsatz ist in den letzten zehn Jahren um beachtliche 50 Prozent gestiegen. Dennoch bleibt die Frage: Warum sinkt die Zahl der Schiffsunfälle dennoch? Im Jahr 2024 etwa gab es 89 Unfälle auf den Gewässern, ein Rückgang im Vergleich zu 122 vor fünf Jahren. Auch die Zahlen zur Trunkenheit am Steuer sprechen eine klare Sprache: Lediglich 18 Fälle von Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss wurden 2023 gemeldet. Diese Entwicklung, die zeigt, dass Berlins Wassersportler zunehmend verantwortungsbewusst unterwegs sind, darf dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei abnehmenden Unfallzahlen mehr Präsenz und Kontrolle nötig ist.
Ausbildung der Wasserpolizisten
Die Ausbildung der Beamten der Wasserschutzpolizei ist dabei ebenso umfassend wie anspruchsvoll. Zuerst absolvieren die Beamten eine Ausbildung bei der normalen Schutzpolizei, gefolgt von einer mehrjährigen Verwendung bei Polizeiabschnitten oder Einsatzhundertschaften. Wer das Zeug dazu hat, kann in die Wasserschutzpolizei wechseln, was jedoch ein umfangreiches Auswahlverfahren voraussetzt. Zudem muss jeder WSP-Beamte während seiner Dienstzeit an Ausbildungslehrgängen teilnehmen, darunter essenzielle Lehrgänge wie den UKW-Sprechfunk- und Radarlehrgang, die direkt innerhalb der Wasserschutzpolizei Berlin stattfinden, wie die Berliner Polizei feststellt.
Die Herausforderungen, die sich am Berliner Gewässer ergeben, erfordern schnelles Handeln. Ob durch eine bessere Ausstattung der Wasserschutzpolizei oder eine Verstärkung der Einsatzkräfte, klar ist: Für mehr Sicherheit in Berlins Wassergebieten muss gesorgt werden. Die Vorfreude auf die Sommermonate bleibt, doch die Verantwortlichen sind gefordert, die Sicherheitslage intensiv zu analysieren und zu verbessern. Schließlich wollen alle nur eines: sicher und unbeschwert das Wasser genießen.
Details | |
---|---|
Ort | Potsdam, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)