Lieferando streicht 40 Stellen in Potsdam: Gewerkschaft warnt vor Skandal!
Lieferando streicht 40 Stellen in Potsdam: Gewerkschaft warnt vor Skandal!
Potsdam, Deutschland - Was tut sich bei Lieferando in Brandenburg? Aktuell gibt es besorgniserregende Neuigkeiten für die dortigen Arbeitnehmer. Wie rbb24 berichtet, plant die Essenslieferplattform, deutschlandweit rund 2.000 Fahrer zu entlassen, was einem massiven Rückgang von etwa 20 Prozent der gesamten Fahrerflotte entspricht. Der Potsdamer Standort bleibt dabei nicht verschont; hier sollen rund 40 Arbeitsplätze wegfallen.
Die betroffenen Kurierfahrer erhielten am Donnerstag die Mitteilung über die bevorstehenden Stellenstreichungen. Lieferando plant, die Essensauslieferung zunehmend an Subunternehmer auszulagern. Damit möchte das Unternehmen flexibler auf die Anforderungen seiner Kunden reagieren. Diese einschneidenden Änderungen haben jedoch bereits einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die Entscheidung als „schlimme Entwicklungen“ und sieht in der Strategie Anzeichen für eine langfristige negative Planung.
Gewerkschaft und Politik reagieren
Das Thema ist so brisant, dass Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die Ankündigung als absoluten Skandal bezeichnet. Besonders betroffen sind laut Piel die Beschäftigten an Standorten mit Betriebsräten, die durch diese Maßnahmen in ihren Mitbestimmungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt werden. Die gewerkschaftsfeindliche Haltung des Unternehmens sorgt für zusätzlichen Unmut unter den Arbeitnehmern.
Aber das ist noch nicht alles: Die Gewerkschaft warnt vor „Schattenflotten“, also einer massiven Auslagerung der Arbeitskräfte an Subunternehmen. Diese Praxis könnte die fairen Arbeitsbedingungen erheblich gefährden. Die Mitarbeiter bei Lieferando verdienen in der Regel nur den gesetzlichen Mindestlohn, und die Gefahr besteht, dass die Arbeitsstandards durch die Auslagerungen nicht mehr eingehalten werden.
Forderungen an die Bundesregierung
Anja Piel fordert von der Bundesregierung dringend Maßnahmen zur direkten Anstellung von Beschäftigten bei Lieferdiensten. Die Situation sollte dem Beispiel aus der Fleischindustrie folgen, wo ähnliche Probleme bereits aufgetreten sind. Zudem wird eine rasche und wirkungsvolle Umsetzung der europäischen Plattformrichtlinie in nationales Recht gefordert, um der Aushöhlung von Arbeitsrechten in der Plattformökonomie einen Riegel vorzuschieben.
Während die Gewerkschaften den Kampf für faire Arbeitsbedingungen und die Stärkung der Betriebsräte unterstützen, ist die Zukunft der Fahrerinnen und Fahrer bei Lieferando ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickeln wird und ob die Forderungen der Gewerkschaften Gehör finden.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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