Wasserentnahmeverbot in Brandenburg: Trockenheit zwingt zu Maßnahmen!

Wasserentnahmeverbot in Brandenburg: Trockenheit zwingt zu Maßnahmen!
Spree-Neiße, Deutschland - In Südbrandenburg ist die Situation angespannt: Die Landkreise Spree-Neiße und Dahme-Spreewald haben aufgrund anhaltender Trockenheit ein Wasserentnahmeverbot erlassen. Dieses Verbot trat am Donnerstag in Kraft und untersagt die Wasserentnahme aus Flüssen und Seen tagsüber. Die Maßnahme betrifft insbesondere das Einzugsgebiet der Spree, sowie den Oberlauf der Dahme ([rbb24](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/06/brandenburg-spree-neisse-wasserentnahme-verbot1.html)) und richtet sich an zahlreiche Gemeinden und Städte in der Region.
Im Landkreis Spree-Neiße sind dies unter anderem Spremberg und Drebkau sowie die Gemeinden Kolkwitz, Neuhausen/Spree und alle Orte der Ämter Peitz und Burg (Spreewald). Auch im Dahme-Spreewald-Kreis sind mehrere Städte wie Lübben und Luckau betroffen. Ziel dieser Allgemeinverfügung ist es, einem weiteren Rückgang der Wasserführung entgegenzuwirken und die gewässerökologischen Funktionen zu sichern (maz-online).
Der Hintergrund der Wasserknappheit
Der Grund für die drastische Maßnahme ist die angespannte Wasserknappheit, die durch zu geringe Niederschläge in den vergangenen Wintern verursacht wurde. Die natürlichen Wasserressourcen konnten sich nicht ausreichend regenerieren, was in der aktuellen Wetterlage zu sehr geringen Durchflüssen in den Fließgewässern geführt hat (rbb24). Die Wasserbehörden warnen bereits vor einer absehbaren Verschärfung der Wasserknappheit, da die Wetterprognosen keinen baldigen Regen in Sicht stellen. Die Stadt Cottbus plant zudem, in der kommenden Woche ein ähnliches Verbot zu erlassen und ruft die Bevölkerung zu einem sparsameren Umgang mit Wasser auf.
Diese Entwicklung ist nicht nur für die Natur, sondern auch für die Landwirtschaft besorgniserregend. In der Obstbauversuchsanstalt Müncheberg untersucht Gartenbauwissenschaftlerin Antje Balasus, welche Apfelsorten für die Herausforderungen des Klimawandels gewappnet sind. Die Trockenheit setzt den Brandenburger Apfelbauern zu: Ohne ausreichende Bewässerung sind die beliebten Früchte nicht mehr vermarktbar (Deutschlandfunk Kultur).
Die Auswirkungen der Trockenheit
Die bisher beobachteten extremen Wetterereignisse – wie Hitzewellen, Kälteeinbrüche und nun Trockenheit – sind nicht nur für die Apfelernte problematisch. Auch die allgemeine Wasserverfügbarkeit in der Region ist gefährdet. Seit 2018 leidet Brandenburg unter einer außergewöhnlichen Trockenphase, die auch die Trinkwasserversorgung betrifft. Daher wird ab 2025 eine Obergrenze von 105 Litern Wasser pro Person und Tag für Neukunden gelten. Dies zeigt deutlich, wie ernst die Lage bereits ist (Deutschlandfunk Kultur).
Der Wasserverbrauch wird zunehmend zum heißen Eisen in Brandenburg. Wie die Hydrogeologin Irina Engelhardt von der TU Berlin erklärt, liegt die Grundwasserneubildung bei nur 82 mm pro Jahr. Auch wenn keine schnellen Lösungen in Sicht sind, werden technische Ansätze diskutiert, um der Trockenheit entgegenzuwirken, etwa das Auffangen von Starkniederschlägen zur Verbesserung der Grundwasservorräte. Das Land plant, die Genehmigungspraxis für gewerbliche Ansiedlungen zu ändern, um die Trinkwassersicherheit zu gewährleisten (Deutschlandfunk Kultur).
Das Wasserentnahmeverbot in Südbrandenburg ist ein klarer Hinweis darauf, dass es an der Zeit ist, verantwortungsvoll mit unseren Wasserressourcen umzugehen. Die Natur und die Zukunft der Landwirtschaft hängen davon ab, dass wir jetzt die richtigen Entscheidungen treffen.
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Ort | Spree-Neiße, Deutschland |
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