Skandal in Calau: Antisemitischer Post schockiert die Gemeinde!

Ein antisemitischer Post auf der Facebook-Seite einer Schneiderei in Calau sorgt für Ermittlungen und breite Kritik in sozialen Medien.
Ein antisemitischer Post auf der Facebook-Seite einer Schneiderei in Calau sorgt für Ermittlungen und breite Kritik in sozialen Medien. (Symbolbild/MB)

Skandal in Calau: Antisemitischer Post schockiert die Gemeinde!

Calau, Deutschland - In den letzten Tagen sorgt ein antisemitischer Facebook-Post auf der Seite einer Schneiderei in Calau für Aufregung und Unruhe. Der Beitrag, der am 15. Juni veröffentlicht wurde, forderte ein Hausverbot für Juden und Israelis und wurde mittlerweile gelöscht. Der Inhaber der Schneiderei, Mehmet Uyar, bestreitet jedoch, den Post selbst verfasst zu haben und behauptet, sein Account sei gehackt worden, wie LR-Online berichtet.

Die Reaktionen auf den Vorfall ließen nicht lange auf sich warten. Auf der Instagram-Seite der Schneiderei äußerten zahlreiche Nutzer ihr Unverständnis und Zweifeln an Uyars Hack-Vorwurf. Diese negativen Kommentare sind nicht nur im Internet weit verbreitet, sondern auch in den sozialen Medien wird scharf kritisiert. Andreas Büttner, der Antisemitismus-Beauftragte von Brandenburg, ruft dazu auf, den Vorfall der Polizei zu melden, während Ermittlungen wegen Volksverhetzung bereits im Gange sind. Eine entsprechende Strafanzeige wurde gestellt, wie auch RBB24 bestätigte.

Eine heikle Angelegenheit

Die Schneiderei, die von Mehmet Uyar in Calau betrieben wird und zusätzlich von seinem Vater in Kleinmachnow geführt wird, sieht sich also einer ungewissen Lage gegenüber. Uyar betonte, dass alle Kunden unabhängig von ihrer Herkunft bedient werden. Doch die Ermittlungen werden alle Richtungen in Betracht ziehen, einschließlich der Möglichkeit eines Hacks. Die Polizei hat allerdings keine Informationen über die beschuldigte Person veröffentlicht, um den Persönlichkeitsschutz zu wahren.

Ähnliche Vorfälle sind in den letzten Jahren nicht ungewöhnlich gewesen. Antisemitische Inhalte finden sich immer wieder im Internet, insbesondere in sozialen Medien. Diese Entwicklung zeigt, dass antisemitische Stereotype durch aktuelle Ereignisse wie den Nahost-Konflikt oder die COVID-19-Pandemie neu belebt werden. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt fest, dass der digitale Raum eine Plattform für die Verbreitung solcher Inhalte bietet und die Hemmschwelle zur Teilnahme an antisemitischen Diskussionen immer weiter sinkt.

Ein digitales Dilemma

Antisemitismus verläuft nicht nur in den Ecken des Internets, sondern ist stark in den öffentlichen Diskurs eingedrungen. Die Diskussion über solche Vorfälle zeigt, dass der Umgang mit Antisemitismus eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung darstellt, die von den Behörden und der Zivilgesellschaft gemeinsam bewältigt werden muss. Eine Umfrage aus dem Jahr 2017 ergab, dass 70 % der deutschen Befragten Antisemitismus im Internet häufig wahrnehmen. Die Koordination zwischen den sozialen Medien und der politischen Bildung könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten, um Antisemitismus entgegenzuwirken.

Ob die Behauptung von Mehmet Uyar über den Hack seines Accounts die Wogen glätten kann, wird sich zeigen. Der Vorfall ist ein ernstes Signal und erinnert daran, wie wichtig es ist, gegen antisemitische Äußerungen einzutreten und ein solidarisches Miteinander zu fördern.

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OrtCalau, Deutschland
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